"RV Universalatlas"

Die Welt in Karten


Sich ein Bild von der Welt machen

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Anforderungen an Atlanten. Heute soll ein Atlas nicht nur Karten enthalten, mit deren Hilfe sich beispielsweise Orte, Gebirge und Inseln geografisch einordnen lassen, sondern auch vielseitige und aktuelle Informationen über die Erde und die unterschiedlichen Länder und Regionen bieten. Und nicht zuletzt soll er "schön" sein, also in ästhetischer Hinsicht ansprechend gestaltet.

Der neue Universalatlas des RV-Verlags verbindet das Nützliche und Praktische mit der Attraktivität eines Bildbandes. Schon beim ersten Durchblättern wird der Leser neugierig, wozu auch die hoch aufgelösten Satellitenaufnahmen auf den ersten Seiten beitragen, die eindrucksvolle Naturphänomene darstellen.
Dem ausführlichen Kartenteil sind anschauliche Erläuterungen zum Lesen der Karten vorangestellt. Daran schließen sich eine politische und eine physische Weltkarte an. Es folgen doppelseitige Karten nach der üblichen und sinnvollen Gliederung: zunächst eine Gesamtkarte des jeweiligen Kontinents, dann Detailkarten von Nord nach Süd. All diese Karten sind übrigens physisch; die einzige politische Karte ist die erwähnte Weltkarte.
Die Karten wirken überaus plastisch und enthalten sehr viel Information. Als praktisch erweist sich eine Legende der Höhenstufen und Meerestiefen auf jeder Doppelseite: So hat der Leser die übrigens sehr harmonisch aufeinander abgestimmten Farbabstufungen immer vor Augen. Auch wird der jeweils verwendete Kartennetzentwurf angegeben (die Methode, nach der die kugelige Oberfläche der Erde auf die zweidimensionale Karte übertragen wurde). Im Vorspann des Atlas werden die unterschiedlichen Entwürfe übrigens erläutert.
Mancher ältere Betrachter dürfte die Schriftgröße bei den Namen kleinerer Orte als zu gering empfinden, andererseits ermöglicht diese Darstellung natürlich einen enormen Detailreichtum - kein Wunder, dass allein das Register rund 140 großformatige Seiten umfasst. Ein Manko ist der Umstand, dass die Länder- beziehungsweise Staatsnamen mittelgrau gedruckt sind und somit im Gesamtbild verschwinden, weshalb man auf manchen Karten nach der einen oder anderen Länderbezeichnung regelrecht suchen muss. Ansonsten sind die Karten sehr übersichtlich, und wer einen Ort im Register sucht, wird ihn dank der nicht zu groß gewählten "Planquadrate" problemlos auf der Karte finden. Ein Pluspunkt des Registers: Der zugehörige Staat und weitere Attribute des Suchbegriffs (See, Berg, Ort, Insel, ...) sind durch Kürzel und Piktogramme angegeben.

Den physischen Karten folgen wiederum doppelseitige, von erläuternden Texten, statistischen Grafiken und Bildmaterial ergänzte Weltkarten zu den Themen Tektonik, Klima, Bevölkerung, Religionen und Sprachen, Wirtschaft, Handel und Lebensstandard. Trotz der hohen Informationsdichte sind die Texte angenehm zu lesen. Dank der klaren Legenden und aussagekräftigen Grafiken findet sich auf den wenigen Doppelseiten erstaunlich viel aktuelles Grundwissen über unseren Planeten und seine Bürger. Eine Karte der Zeitzonen schließt diesen Teil ab.
Insgesamt ist der Atlas sowohl als Nachschlagewerk als auch zum "Schmökern" sehr gut geeignet und bietet viel Qualität zu einem fairen Preis.

(Regina Károlyi; 01/2006)


"RV Universalatlas"
RV Verlag - MAIRDUMONT, 2005. 304 Seiten.
ISBN 3-575-02008-6.
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Noch ein Buchtipp:

"RV Weltatlas - Mit großem farbigem Länderlexikon"

Das Einsteigermodell für die Familie mit Kindern ist der "Weltatlas". Gleich auf den ersten Seiten faszinieren farbenprächtige Ansichten wie zerklüftete Landschaften in der algerischen Sahara oder grellweiße Salzkrusten der bolivianischen Salzpfannen den Betrachter. Physische Karten stellen die Ökozonen der Erde und die Höhenzonierung der Gebirge in modernster Kartografie und hervorragender Lesbarkeit in perfekt aufeinander abgestimmten Maßstäben dar. Das umfangreiche farbige Länderlexikon vermittelt Klein wie Groß mittels Infoboxen die wichtigsten Fakten zu allen Staaten - von der Staatsform und Hauptstadt bis zur Währung und Bevölkerungsdichte. Einen ersten bildlichen Eindruck über Bevölkerung, Natur, Baudenkmäler oder Städte bieten die vielen farbintensiven Fotos. Hinzu kommen topografische Informationen wie höchste Berge, längste Flüsse und Angaben über die Küstenlänge der Staaten. (RV Verlag)
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