Gérard Edde: "Taoistische Weisheitsgeschichten"

Von Weisen, Magiern, Heilern und Unsterblichen


Humorvolle und anregende Erzählungen, die tiefe Einblicke in den Daoismus, bei dem der Weg zugleich das Ziel ist, geben.

Der Daoismus als älteste noch praktizierte Religion in China hat die Geschichte und das Denken über Jahrtausende beeinflusst und gewinnt wieder zunehmend an Bedeutung. Die stark individualisierende Philosophie, die immer in einem Spannungsverhältnis zu Konfuzianismus und zur kommunistischen Doktrin gestanden ist und zu einigen Zeiten sogar verboten und verfolgt wurde, findet in der sich "harmonisierenden" Gesellschaft immer mehr Anerkennung und Freunde, und die daoistischen Heiligtümer in Wudangshan und Maosan sind mittlerweile zu beliebten Feriengebieten geworden.

Lange Zeit wurden aufgrund fehlender Literazität  - und auch nach der Vernichtung wichtiger Schriften durch die Staatsmacht - daoistische Lehren mündlich übertragen in Gedichten, Liedern und kleinen Geschichten. Einige dieser Geschichten, welche die grundlegenden Prinzipien aber auch den mentalen "Geschmack" des Daoismus gut präsentieren, hat Gérard Edde in diesem kleinen Bändchen gesammelt.

Die Geschichten sind dabei sechs verschiedenen Überthemen zugeordnet: Ursprungsmythen, Anarchistische Philosophen, Weise, Mystiker & Heiler, Geschichten von Unsterblichen, Chinesische Gespenstergeschichten und Toleranz & drei Religionen. Wo es notwendig erschien, hat der Autor an die jeweiligen Geschichten kleine Erläuterungen angehängt, um dem Leser deren Interpretation zu erleichtern. Am Ende des Buches findet sich eine Übersicht über die chinesischen Herrschaftsdynastien von 2200 v. Chr. bis zur Gründung der VR China im Jahr 1949.

"Taoistische Weisheitsgeschichten" ist alles in allem ein interessantes und nettes kleines Büchlein, dem allerdings ein paar aussagekräftige Illustrationen ganz gut getan hätten. Denn davon gibt es in der daoistischen Tradition so einige. Speziell bei der Darstellung der üblichen Tempelheiligen in Wudang wäre dies eine sehr willkommene Ergänzung gewesen.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 08/2010)


Gérard Edde: "Taoistische Weisheitsgeschichten.
Von Weisen, Magiern, Heilern und Unsterblichen"

Übersetzt von Sylvia Luetjohann.
Windpferd, 2006. 122 Seiten.
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Ein weiteres Buch des Autors:

"Das Tao Handbuch. Taoistische Philosophie, Meditation und Medizin, heilige Berge und innere Alchimie"

Eine philosophische Einführung in den natürlichen Weg des Tao und ein praktischer Zugang zu meditativen Körper- und Atemübungen.
Die Grundidee dabei ist das Zusammenspiel von Körper, Energie und Geist. Der philosophische Teil basiert auf den Schriften der berühmten taoistischen Weisen, wie Laozi und Zhuangzi, behandelt aber ebenso die legendären Rückzugsorte der Taoisten in den heiligen Bergen des alten China, die alchemistischen Praktiken und die Verbindungen zur Traditionellen Chinesischen Medizin. Die "Landkarten des Qi" geben eine Einführung in die energetische Matrix des menschlichen Körpers.
Den taoistischen Weg zu gehen bedeutet: Von einem gewöhnlichen Leben zu dem großen Potenzial zu finden, das verwirklicht werden kann. (Windpferd) zur Rezension ...
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Weitere Buchtipps:

Martina Darga: "Fasten des Herzens. Das Weisheitsbuch des Daoismus"

Daoistische Weisheit und Lebensweise sind durch die beiden Klassiker des Laozi und Zhuangzi sowie vor allem durch die Bewegungskünste Qi-Gong und Taiqiquan (Tai-Chi) im Westen sehr bekannt geworden. Die Vielfalt und Tiefe daoistischer Schriften und Praktiken ist bei uns dagegen gänzlich unbekannt geblieben.
Die Sinologin Martina Darga hat die wichtigsten Texte zu zentralen Themen wie "Körper und Seele", "Leben und Tod", "Meditation und Gebet" aus dem daoistischen Kanon ausgewählt und anschaulich kommentiert. Ein inspirierendes Lesebuch zu einer der großen Weisheitstraditionen der Welt. (O.W. Barth)
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Jes T. Y. Lim, Julie A. Lim: "Das Tao der neuen Zeit. Vitalenergie und Harmonie für Mensch und Erde"
Die Grundpfeiler der taoistischen Philosophie sind die Verwurzelung des Menschen in seiner inneren Mitte und ein Leben in Harmonie mit seiner Umgebung. Heute, da die Energien des modernen Alltags uns einem enormen Stress aussetzen, kann die taoistische Lebenspraxis einen wertvollen Beitrag liefern, um negative Energien in positive Kraft zu verwandeln.
Für Jes T. Y. Lim bezieht sich Gesundheit nicht nur auf den Menschen für sich allein, sondern auch auf die Umwelt, mit der unser Leben in enger Wechselwirkung steht. Erstmals stellt er in diesem praktischen Handbuch die ganze Bandbreite seines immensen Wissens dem westlichen Leser zur Verfügung:
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Wie durch Ausgewogenheit von Yin und Yang das Glück angezogen wird.
Taoistisches Wohlstandsbewusstsein - und wie innerer und äußerer Reichtum sich wechselseitig mehren.
Zahlreiche praktische Tipps und Hinweise für Ernährung, Meditation, gutes Feng Shui sowie Schutz vor Krankheit und Energiemangel. (Lotos)
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