An den Dichter
Scher 
dich nicht drum, Poet, ob man dir Beifall spende;
 Des Volkes Lobgesang verhallt 
bis morgen schon;
  Des Toren Richtspruch und der kalten Menge Hohn
  Hör selbstbewusst dir an, gelassen bis ans Ende.
Du bist 
ein König: leb allein auf deinem Thron.
 Geh freien Geists, wohin dein 
freier Weg sich wende,
 Geliebter Träume Frucht mit stillem Fleiß 
vollende,
 Und 
für dein edles Tun verlange keinen Lohn.
Du 
hast ihn in dir, du bist selbst dein höchster Richter;
  Am schärfsten kannst dein Werk du selber prüfen, 
Dichter.
   Befriedigt es dich selbst 
in deiner Künstlerstrenge?
Bist du zufrieden? Nun, so laß 
  sie schmähn, die Menge,
  Und den Altar dir, wo dein 
Feuer 
  brennt, begeifern,
  Mag sie, am Dreifuß rüttelnd, kindisch sich ereifern.
(von Alexander Puschkin)