September Scheiding |
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Autorengeburtstage: | |
Willem Frederik Hermans (1.9.1921) | António Lobo Antunes (1.9.1942) |
Joseph Roth (2.9.1894) | Antonin Artaud (4.9.1896) |
Christoph Martin Wieland (5.9.1733) | Heimito von Doderer (5.9.1896) |
Siegmund Salzmann (= Felix Salten) (6.9.1869) | Michael Guttenbrunner (7.9.1919) |
Thomas Gunzig (7.9.1970) | Clemens Brentano (8.9.1778) |
Eduard Friedrich Mörike (8.9.1804) | Wilhelm Raabe (8.9.1831) |
Marcel (Max) Blecher (8.9.1909) | Cesare Pavese (9.9.1908) |
Franz Werfel (10.9.1890) | Georges Bataille (10.9.1897) |
D. H. Lawrence (11.9.1885) | Stanisław Lem (12.9.1921) |
Marie von Ebner-Eschenbach (13.9.1830) | Roald Dahl (13.9.1916) |
Hans Theodor Woldsen Storm (14.9.1817) | Agatha Christie (15.9.1890) |
Friedrich Torberg (16.9.1908) | Mira Lobe (17.9.1913) |
William Golding (19.9.1911) | H. G. Wells (21.9.1866) |
Stephen King (21.9.1947) | Josef Váchal (23.9.1884) |
Per Olov Enquist (23.9.1934) | Francis Scott Fitzgerald (24.9.1896) |
Lu Xun (25.9.1881) | William Faulkner (25.9.1897) |
Thomas Stearns Eliot (26.9.1888) | Peter Turrini (26.9.1944) |
Donna Leon (28.9.1942) | Miguel de Cervantes Saavedra (29.9.1547) |
Ingrid Noll (29.9.1935) | Truman Capote (30.9.1924) |
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
Im warmen Golde fließen.
(von
Eduard Mörike)
Landschaft
2.
Fassung
Septemberabend;
traurig tönen die dunklen Rufe der Hirten
durch das dämmernde Dorf; Feuer sprüht in der Schmiede.
Gewaltig bäumt sich ein schwarzes Pferd;
die hyazinthenen
Locken der Magd
Haschen nach der Inbrunst seiner purpurnen Nüstern.
Leise erstarrt am Saum des Waldes der Schrei der Hirschkuh
Und die gelben Blumen des Herbstes
Neigen sich sprachlos über das blaue Antlitz des Teichs.
In roter Flamme verbrannte ein Baum; aufflattern mit dunklen
Gesichtern die Fledermäuse.
(von Georg Trakl)
Vorwort zur dritten Auflage von "Das Liebeskonzil. Eine Himmelstragödie in fünf Aufzügen"
Der Verfasser ist hinsichtlich dieser dritten Auflage
wenige Worte der Aufklärung schuldig. Das Publikum wird sich
vielleicht schon gewundert haben, dass diese Dichtung, die doch vom
Staatsanwalt konfisziert ist, immer und immer wieder in der
Öffentlichkeit erscheint. Es wird sich gewiss schon gedacht haben,
dass der Dichter verrückt sei. Dem ist aber nicht so. Das Publikum
hat eben gar keine Ahnung von den Umständen, unter denen der Dichter
produziert und den Inhalt seiner Inspiration vor die Öffentlichkeit
bringt. Es kennt eben nicht jenes Kleinod, welches er allein
besitzt, und das ihn befähigt, unabhängig von allen sonst etwa in
Betracht kommenden Faktoren, nur seiner Inspiration zu folgen und
nur sie ganz und voll zum Ausdruck zu bringen: das Gottesgnadentum
der Dichter. Das Gottesgnadentum mit seinen schweren Pflichten,
seinen niemals endenden, stets andauernden Mühen und Arbeiten, mit
seiner furchtbaren Verantwortung vor Gott allein, von der kein
Mensch, kein Staatsanwalt, kein Abgeordnetenhaus, kein Volk den
Dichter entbinden kann. Es ist dies das Kleinod, welches zwar auch
schon früher mehr oder weniger bekannt war, aber doch erst in
jüngster Zeit von den Dichtern in voller Klarheit erfasst und auch
dem Volke verständlich gemacht wurde. Es wird also gut sein, wenn
das Publikum, der Reichstag, die Minister, die Fürsten, der Kaiser,
der Staatsanwalt unsere Dichtungen als das hinnehmen, was sie sind,
eine von Gott gewollte Sache, und nicht lang fragen oder nörgeln.
Zürich, den 4. September 1897.
Hochachtungsvoll
Oskar
Panizza
Dichter von Gottes Gnaden.
12.
September 1924: Freitag.
Ein klarer sonniger Tag.
Neuigkeit: Dieser Tage zeigten sich in Moskau splitternackte
Menschen (Männer und Frauen) mit Schleife über der Schulter "Nieder
mit der Scham!". Sie bestiegen die Straßenbahn. Die Straßenbahn
blieb stehen, die Leute waren empört.
In China tobt der Bürgerkrieg. Ich verfolge die Zeitungen auf diesem
Gebiet nicht und weiß nur, dass "imperialistische Räuber" in die
Schlacht verwickelt sind und darum in Odessa (!) eine Gesellschaft
"Hände weg von China" ins Leben gerufen wurde.
(Aus "Die
rote Krone. Autobiografische Erzählungen und Tagebücher"
von Michail
Bulgakow. Aus dem Russischen von Thomas Reschke)
In
der autobiografischen Prosa beschreibt Michail Bulgakow seine
Erfahrungen, Hoffnungen, Illusionen und Enttäuschungen
zwischen 1916 und 1934. |
(...) Wir lichteten am 23. September die Anker,
die wir, da der Wind umsprang, sogleich wieder auswerfen mußten. Wir
liefen erst am 25. morgens mit schwachem Landwinde aus, aber gleich
am Ausgang des Sundes empfing uns von der See her der Südwind, der,
frisch und frischer wehend, uns im Angesichte der Küste zu lavieren
zwang und in der Nacht zu einem gewaltigen Sturme anwuchs. Wir
erlitten etliche Havarien, wobei ein Mann beschädigt ward, und
schätzten uns glücklich, am 26. bei Tagesanbruch unsern alten
Ankerplatz wieder zu erreichen. Wir befährdeten dabei ein neben uns
liegendes englisches Kauffahrteischiff, dem wir einigen Schaden an
seinem Tauwerke zufügten und dessen Kapitän in Hemdärmeln, mit
vorgebundenem Tuche, halb eingeseift und halb barbiert, fluchend auf
dem Verdeck erschien.
Der "Rurik" aber kämpfte gegen die Gewalt des Sturmes in
einer finstern Herbstnacht zwischen dem Leuchtturme von Eddystone,
der sein blendendes Licht auf die Szene warf, und der Küste von
England, auf der zu scheitern er in Gefahr schwebte, gezwungen durch
die Umstände, viele Segel zu führen. Ihr kennt den Leuchtturm von
Eddystone schon von euren längst verbrauchten Kinderbilderbüchern
her, dieses schöne Werk der modernen Baukunst, das sich von einem
einzeln im Kanal verlorenen Steine bis zu einer Höhe erhebt, die ihr
vielleicht wißt und die nachzuschlagen ich mir die Zeit nicht nehmen
will; ihr wißt, daß bei hohem Sturme der schäumende Kamm der Wellen
bis zu der Laterne hinan gespritzt wird; ihr merkt, daß alle
Umstände sich hier vereinigen, einen Sturm recht schön zu
machen, und ihr erwartet von mir eine recht dichterische
Beschreibung. Meine Freunde, ich lag nach entleertem
Magen stille, ganz stille in meiner Koje, mich um nichts in
der Welt bekümmernd und kaum auf den Lärm merkend, den Tisch,
Stühle, Stiefeln, Schubkasten um mich her verführten, die nach der
Musik und dem Takte, die oben auf dem Verdeck geblasen und
geschlagen wurden, unruhig auf ihre eigene Hand durch die Kajüte hin
und her tanzten. Was der seekranke Mensch für ein erbärmliches Tier
ist, entnehmet daraus, daß unser guter Doktor, sonst eifrig und
gewissenhaft in seiner Pflicht wie nicht ein anderer, zur Hülfe des
verwundeten Matrosen gerufen, geholt, kommandiert, stille, ruhig und
regungslos in seiner Koje liegenblieb, bis alles vorüber war. (...)
(Aus "Reise um die Welt in den Jahren
1815-1818"
von Adelbert von Chamisso; 30.1.1781-21.8.1838)
X
Bauernregeln für den Monat September: Gib
auf Ägiditag (1. September) wohl acht: |
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Im
Garten, auf dem Balkon ...
Aussaat im Freiland: Salatrauke, Feldsalat, Spinat, Kresse, Petersil.
Achtung:
Petersil nicht zweimal an derselben Stelle aussäen, da er mit
sich selbst unverträglich ist! Bereits abgeerntete Flächen mit
Bienenfreund oder auch Senfsaat als Gründüngung einsäen.
Auspflanzen: Knoblauchzehen, Rhabarber. Ab Mitte des Monats ist
Pflanzzeit für Stauden sowie für die beliebten Frühlingsblüher, z.B. Narzissen
und Tulpen.
Jetzt ist die Haupterntezeit für Kartoffeln. Weiterhin können Kräuter
und Gewürze geerntet werden.
Auch den September kann man noch gut zur Pflanzung von immergrünen
Nadelgehölzen sowie Rhododendren nützen.
Balkon- und Kübelpflanzen müssen bei den ersten Nachtfrösten mit Folie
abgedeckt oder umgehend ins Haus geholt werden.
Im Garten fällt jetzt reichlich Material zum Kompostieren an!
Angetrocknete pflanzliche Überreste eignen sich auch zum Mulchen.