(...)
Der Sicherheitsrat am 17. März:
Keine Abstimmung über die Resolution für den Krieg. Am Montag, dem 17. März, arbeiteten unsere Inspekteure normal weiter. Sie überwachten die Zerstörung von zwei Al-Samud-2-Raketen, was die Anzahl der insgesamt unschädlich gemachten Flugkörper auf 72 erhöhte. Sie führten ein nicht überwachtes Gespräch mit einem Biologen, womit wir insgesamt elf solcher Interviews hatten. Unsere Inspektionsteams besuchten eine 140 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Molkerei und zwei im Nordwesten der Stadt gelegene Anlagen. Ich machte mir Sorgen über ihre Rückkehr im Fall eines für Dienstag geplanten Abzugs. Zwar hatten wir von irakischer Seite entsprechende Zusicherungen bekommen, aber ich erinnerte mich auch daran, dass die Iraker 1990 Geiseln genommen hatten. Der UN-Sicherheitsrat trat um zehn Uhr morgens zusammen. Zu meiner Bestürzung kündigte Kofi Annan den Rückzug des UN-Personals aus dem Irak nicht als Erstes an. In Bagdad war es jedoch bereits sechs Uhr abends und jede weitere Verzögerung entsprechender Anweisungen aus New York würde die Vorbereitungen für die Abreise aus Bagdad erschweren.
Der Ton im Sicherheitsrat war keineswegs kriegerisch oder scharf. Die Auseinandersetzungen waren vorüber. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Spanien hatten den Weg für weitere Inspektionen blockiert und die verbliebene Mehrheit im Sicherheitsrat hatte die Resolution, die einen bewaffneten Eingriff implizit gerechtfertigt hätte, abgelehnt. Weder das Treffen auf den Azoren, noch die intensiven Telefongespräche während des Wochenendes hatten die Positionen der Regierungen verändert. Von britischer Seite hieß es, der Resolutionsentwurf, den man im Sicherheitsrat unterstützt habe, werde nicht zur Abstimmung kommen - im Klartext ein Eingeständnis des Scheiterns. Denn hätte man über die Resolution abstimmen lassen und wäre sie abgelehnt worden, hätte diese Ablehnung die ohnehin fragwürdige Position derjenigen weiter geschwächt, die sie unterstützten und der Meinung waren, frühere Resolutionen des Sicherheitsrats würden den Einsatz bewaffneter Kräfte im Falle mangelnder Kooperation der irakischen Seite rechtfertigen.
Auch wenn die Vereinigten Staaten und Großbritannien die französische Veto-Drohung als Grund für dieses Debakel angaben - und dabei übersahen, dass sich auch China und Russland Frankreich hätten anschließen können -, gab es im Sicherheitsrat eine faktische, wenn auch nicht formelle Mehrheit gegen einen bewaffneten Angriff. Auf britischer Seite vertrat man die Position, Saddam habe noch eine winzige Chance, die Situation auf friedlichem Weg zu retten. Die Amerikaner bekräftigten nochmals ihren Hinweis, schleunigst alle Mitarbeiter der Vereinten Nationen aus dem Irak abzuziehen.
Frankreich erklärte, dass jegliche Resolution, die den Einsatz bewaffneter Gewalt rechtfertige, abgelehnt werde, und wies die Interpretation zurück, einzelne Mitglieder des Sicherheitsrats könnten ohne Autorisierung durch das Gremium entsprechend tätig werden. Frankreich wollte, dass die UNMOVIC das Arbeitsprogramm der vorgesehenen Inspektionen präsentierte und dass der Sicherheitsrat am Mittwoch - wenn möglich auf Ministerebene, wie dies Russland vorgeschlagen hatte - zusammentrat und das Arbeitsprogramm absegnete. Dabei sollte ein Zeitrahmen festgelegt werden, in dem der Sicherheitsrat die Ergebnisse der Inspektionen bewertete. Mexiko vertrat die Position, es bestehe zum aktuellen Zeitpunkt kein Grund für den Einsatz militärischer Gewalt im Irak, und Angola merkte an, man habe Krieg am eigenen Leib erlebt und bestehe darauf, alle friedlichen Mittel bis zum Ende auszuschöpfen.
Iraks nicht erfüllte Abrüstung als Rechtfertigung für den Krieg - Kommt nun die "Stunde der Wahrheit"? In einer abendlichen Fernsehansprache am Montag, dem 17. März, verkündete Präsident Bush ein Ultimatum: Saddam Hussein und seine Familie sollten den Irak binnen 48 Stunden verlassen. Vizepräsident Cheney erklärte, eine freiwillige Entwaffnung sei nun keine verfügbare Option mehr. Mit Bezug auf Saddam Hussein fügte er hinzu: "Wir glauben, dass er seine Nuklearwaffen wieder einsatzfähig gemacht hat." Diese Einschätzung klang ebenso überzeugend, wie sie unbegründet war.
Colin Powell trat differenzierter auf. Auf einer Pressekonferenz am 17. März betonte er, die USA hätten bereits kurz nach der Verabschiedung der neuen Resolution im November 2002 begonnen, an der Ernsthaftigkeit der irakischen Bemühungen zu zweifeln. Die vom Irak einen Monat später vorgelegte zwölftausendseitige Erklärung sei unvollständig gewesen und es habe sich dabei keineswegs um eine aufrichtige Darstellung der irakischen Waffenprogramme gehandelt. Die Vereinigten Staaten hätten mit den Inspekteuren loyal zusammengearbeitet und ihre Arbeit unterstützt. Trotz einiger Verbesserungen habe der Irak indessen das geforderte Ausmaß an Kooperation nicht erbracht. Der von den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Spanien vorgelegte und wieder zurückgezogene Resolutionsentwurf hätte dem Irak noch eine letzte Chance eingeräumt, doch habe Frankreich diesen Vorstoß durch eine Veto-Drohung blockiert. So blieben die Vereinten Nationen zwar weiterhin eine wichtige Institution, doch habe der Sicherheitsrat, zumindest in diesem einen Fall, den Test nicht bestanden.
Es mag sich als bequeme Lösung angeboten haben, Frankreich für das diplomatische Versagen verantwortlich zu machen, aber es war offensichtlich, dass die Mitglieder des Sicherheitsrats zu diesem Zeitpunkt mehrheitlich gegen ein bewaffnetes Vorgehen waren, wobei kein Staat ein solches zu einem späteren Zeitpunkt ausschloss. So gesehen war es schon bemerkenswert, einer Mehrheit, die eine Minderheitenposition ablehnt, vorzuwerfen, sie habe den Test nicht bestanden.
Mit keinem Wort machte Colin Powell in seinem Statement ein Recht der Vereinigten Staaten auf einen Präventivschlag gegen den Irak geltend. Juristisch begründete der amerikanische Außenminister das militärische Vorgehen genau gleich wie Großbritannien: Der Irak sei seinen durch verbindliche UN-Resolutionen begründeten Abrüstungsverpflichtungen nicht nachgekommen und damit hätten einzelne Mitglieder des Sicherheitsrates das Recht, ohne weitere Entscheidung des Rates zur Tat zu schreiten.
Mit einer Ausdrucksweise, deren sich auch andere amerikanische Diplomaten bedienten, wies Colin Power schließlich darauf hin, dass sich das Fenster für Diplomatie schließe - und die "Stunde der Wahrheit anbreche". Nun bilden militärische Aktionen gewiss einen Gegensatz zu diplomatischen Aktionen, aber das heißt nicht, dass sie deshalb für die Wahrheit stehen. Zutreffender scheint da der Spruch, dass "die Wahrheit das erste Kriegsopfer" ist. Ich halte es zudem für unangemessen, Diplomatie als Gegensatz von Wahrheit zu begreifen - sie als Lüge oder Illusion darzustellen. Die diplomatische Sprache bedient sich oft der Untertreibung, um vorhandene Differenzen herunterzuspielen und sie so leichter zu überbrücken, aber Lügen haben in der Diplomatie nichts zu suchen - zumindest nicht, wenn es sich um gute Diplomatie handelt. (...)


(aus "Mission Irak" von Hans Blix)

Wahrheit und Lügen Der Chef der UN-Waffenkontrolleure zieht Bilanz Von Januar 2000 bis März 2003 leitete Hans Blix die Waffenkontrollkommission der Vereinten Nationen. Wie kein anderer hat der schwedische Diplomat Einblick in die Ereignisse bekommen, die zum Waffengang der Amerikaner gegen den Irak führten. Jetzt zieht Blix zum ersten Mal kritisch Bilanz: Welchen Sinn und Zweck hatten die Inspektionen im Irak? War die Entmachtung Saddams für die Bush-Administration lange vor dem 11. September 2001 beschlossene Sache? Hätte der Krieg vermieden werden können? In seiner brillanten Analyse des Irak-Konflikts stellt Blix nicht nur unbequeme Fragen, sondern er zeigt, wie vor den Augen der Weltöffentlichkeit ein großangelegtes Propagandamanöver inszeniert wurde. Die Behauptungen der Amerikaner, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen, bezeichnet er als "die Mutter aller Fehlurteile" – über 90 Prozent der Waffen im Irak wurden bereits 1991 zerstört. Die behauptete "Bedrohung des Weltfriedens" durch den Irak war eine reine Zwecklüge. Blix berichtet über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Weltpolitik. Wenn er seine Erlebnisse mit George W. Bush, Tony Blair, Jacques Chirac, Joschka Fischer, Condoleezza Rice, Colin Powell und anderen maßgeblichen Akteuren schildert, werden die Frustrationen und Spannungen deutlich, die im Vorfeld des Irak-Kriegs das Tauziehen der internationalen Politik bestimmten. Zugleich liefert der Mann aus Schweden eine detaillierte und spannende Chronik der Aktivitäten seines Teams. Hans Blix beschreibt die Hindernisse und Unwägbarkeiten, mit denen die Inspektoren konfrontiert waren, und er berichtet von den Risiken, die die Inspektionen mit sich brachten. Dem Rückblick folgt ein Ausblick: Mit der für ihn so typischen "Stimme der Vernunft" entwirft Hans Blix ein Modell, wie ähnliche Konflikte in Zukunft gelöst werden müssen. E zeigt auf, welche Möglichkeiten es gibt, die Verbreitung und den Einsatz von Massenvernichtungswaffen wirksam zu unterbinden. Dr. Hans Blix, 1928 in Uppsala geboren, war schwedischer Außenminister und lange Jahre Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO). Anfang 2000 wurde er zum Chef der Überwachungs-, Verifikations- und Inspektionskommission der UNO (UNMOVIC) ernannt, wo er bis März 2003 die internationalen Waffen-Inspektionen, u.a. im Irak, leitete. Für seine Arbeit und sein Engagement gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen erhielt der Diplomat Anfang 2004 den Olof-Palme-Preis in Stockholm. Inzwischen führt er eine internationale unabhängige Kommission über Massenvernichtungswaffen, die die schwedische Regierung initiiert hat.
Hans Blix lebt mit seiner Frau Eva in Schweden. (Droemer Knaur)

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Ergänzende Literaturempfehlungen:

Jürgen Todenhöfer: "Warum tötest du, Zaid?"
Authentisch und engagiert: Jürgen Todenhöfer hat unter gefährlichsten Bedingungen vor Ort recherchiert

In der Geschichte des jungen Widerstandskämpfers Zaid spiegelt sich die Geschichte eines Volkes wider, das für seine Freiheit und Würde kämpft. Jürgen Todenhöfer begegnet Menschen, die gegen die Besatzungstruppen und den Terror von Al-Qaida kämpfen. Er trifft den 22-jährigen Zaid, der in diesem Krieg fast alles verloren hat, und der sich wie die Mehrheit der irakischen Bevölkerung dem Widerstand angeschlossen hat, und erzählt seine erschütternde Geschichte.
Das Buch tritt an gegen die milliardenschwere Propaganda-Maschinerie der US-Administration, die ein verzerrtes Bild der Lage im Irak zeichnet. Jürgen Todenhöfer will der Wahrheit eine Chance geben – und der Gerechtigkeit für ein gequältes Volk. (Bertelsmann) Buch bei amazon.de bestellen

Stefan Aust; Cordt Snibben: "Irak - Geschichte eines modernen Krieges"
Die Geschichte eines Krieges, der die Welt mehr verändern wird als den Irak
21 Reporter und Militärexperten des SPIEGEL recherchierten monatelang die Geschichte des Irak-Krieges. Sie erzählen, was wirklich geschah zwischen dem 20. März und dem 10. April 2003 beim Marsch auf Bagdad.
Die Autoren begannen am 16. September in Camp David, sie spürten der Propagandaschlacht um die Massenvernichtungswaffen nach, sie befragten die irakische Führung und schildern das Duell der Diplomaten in der Uno. Sie erzählen, was wirklich geschah, und sprechen mit den Menschen, die davon betroffen sind. (dtv)

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Friederike Kuntz: "Der Weg zum Irak-Krieg"
Groupthink und die Entscheidungsprozesse der Bush-Regierung
Ihre Entscheidungen im Rahmen des War on Terrorism traf die amerikanische Regierung direkt im Anschluss an den 11. September 2001. Aufgrund der Krisensituation ist es möglich, dass das Team um Präsident Bush während dieser Entscheidungsprozesse Groupthink-Tendenzen aufwies. Aber selbst im Vorfeld der Anschläge könnte Groupthink eine Rolle dabei gespielt haben, dass die Administration nichts gegen die von Al Qaida ausgehende Bedrohung unternahm. Friederike Kuntz untermauert diese Annahme mit empirischem Material. (Vs Verlag)
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Bob Woodward: "Die Macht der Verdrängung - George W. Bush, das Weiße Haus und der Irak - State of Denial"
Bob Woodward steht für gut recherchierte Geschichten aus den inneren Zirkeln der Macht in Amerika. Er sammelt Episoden, die ihm zugetragen werden, Protokolle vertraulicher Sitzungen, Geheimpapiere und Aussagen hochrangiger Regierungsmitarbeiter, die sich ihm unter der Zusicherung von Anonymität anvertrauen. Manche äußern sich offen in Interviews, wie Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, und was sie sagen, fügt einen weiteren Mosaikstein in das düstere Bild, das Woodward in seinem neuen Buch zeichnet: Die Bush-Regierung verdrängt die Realität, agiert kopflos und belügt die Welt, nicht nur im Hinblick auf die verheerenden Zustände im Irak. Detailliert belegt er das krasse Missverhältnis zwischen dem Wissen der US-Administration und ihren öffentlichen Aussagen.
• Ein ernüchternder Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses
• Spannend erzählt: Unwahrheiten, Intrigen, Inkompetenz und Realitätsverlust der Mächtigen (dva)
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Christoph Reuter; Susanne Fischer: "Cafe Bagdad"

Der ungeheure Alltag im neuen Irak
„In Bagdad zu leben, heißt, in Rufnähe des Grauens zu wohnen. Wir leben dort, fünf Millionen Bagdadis leben dort, aber es ist ein gespaltenes Dasein zwischen Moderne und Barbarei, Internetcafés und Stammesfehden, Briefmarkensammlern und Selbstmordattentätern. ‚Ruman‘, Granatapfel, steht ebenso für entspannte Nachmittage in den Saftbars der Stadt, wo der frischgepresste Granatapfelsaft in Bierhumpen ausgeschenkt wird, wie für eine Handgranate. Eine, wie sie der sunnitische Gotteskrieger aus der Tasche hob, bevor er in unser Auto stieg.“
Täglich wird aus dem Irak in den Medien berichtet. Viel und gründlich ist geschrieben worden über die Rechtfertigungen, im Irak einzumarschieren. Auch an Prognosen, was nach Saddams Sturz geschehen würde, was nun im Irak zu geschehen habe, fehlt es nicht. Was aber geschieht wirklich im Land? Warum versinkt es immer tiefer in Chaos und Gewalt? Wie erleben die Iraker ihren Alltag, was sind ihre Ängste und Wünsche, woran verzweifeln sie?
Christoph Reuter kennt das Land wie kaum ein anderer. Er ist seit 1990 immer wieder im Irak gewesen, 1996 und 2002 jeweils für mehrere Wochen, dreieinhalb Monate während des Krieges und im Sommer 2003. Ab Oktober 2003 haben Christoph Reuter und seine Co-Autorin Susanne Fischer ein knappes Dreivierteljahr zusammen in Bagdad unter Irakern gelebt, sind, wenn es sein musste, mit Vollbart und Kalaschnikow oder Kopftuch als Einheimische gekleidet, übers Land gereist, von den Bergtälern Kurdistans im Norden über die heiligen Städte Kerbala und Nadschaf bis zu den Palmenwäldern im Süden. Ihre Perspektive ist die der Menschen: in Cafes, am Küchentisch, unterwegs im Auto, auf Trauerfeiern. Sie haben den Alltag mit Irakern, Männern wie Frauen, geteilt, aber auch den amerikanischer Soldaten kennen gelernt. (Bertelsmann)

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Åsne Seierstad: "Tagebuch aus Bagdad"
Alltag zwischen Angst und Hoffnung
Åsne Seierstad, eine der wenigen weiblichen Korrespondenten in Bagdad, hat ein ganz besonderes Verhältnis zu dieser Stadt und ihren Bewohnern. Sie skizziert große und kleine Dinge, wichtige und unwichtige Ereignisse und zeichnet so ein Bild vom Leben und den Menschen in der vom Krieg verheerten Stadt. 
Ihre Schilderungen fügen sich zu einer beeindruckenden Chronik der Verwüstungen und Hoffnungen des Landes – immer genau beobachtet, aber auch sensibel erzählt. (Claassen Verlag)

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Oswald Iten ; Katrin Hisslinger "Bagdad-Google"
Eine Vatersuche im Irak. Mit einem Vorwort von Ulrich Tilgner
Katrin hatte ihren Vater nie gesehen. Er sie schon. «Kleine Nase – gut für Frau», habe er bei ihrem Anblick, kurz nach der Geburt, gesagt, berichtete ihr die Urgrossmutter später. Der Irak wartet auf den Krieg, aber die Börse Bagdads erklimmt neue Höhen. Ein Börsenhändler fällt dem Reporter der «Neuen Zürcher Zeitung» auf. Anderntags steht der Name Safwat Hashim in der Zeitung. In Ostdeutschland tippt Katrin Hisslinger diesen Namen in die Internet-Suchmaschine «Google». Es ist der Name ihres Vaters, der sie 1965 in der DDR zeugte, den sie aber nie kennen gelernt hat. Sie bittet den Journalisten, ihr bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Zusammen brechen sie ein Jahr nach Kriegsende in den besetzten Irak auf. Es ist eine verschlungene Suche, die sie durch das von Anschlägen erschütterte Land führt. (Buchverlag NZZ)

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Tariq Ali: "Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak"
Aufgrund seiner Ölvorräte ist der Irak seit langem Spielball US-amerikanischer und britischer Interessen. Woher das irakische Volk die Kraft zum Widerstand nimmt, kann nur aus seiner Geschichte heraus verstanden werden, die von Besetzung, Unterdrückung und Freiheitskampf, aber auch von einer im Westen kaum bekannten großartigen Kultur geprägt ist. Bestsellerautor Tariq Ali führt in seinem neuesten Buch den Leser in ein Land, das mehr zu bieten hat als Wüste und Öl.
Tariq Ali wurde 1943 im pakistanischen Lahore geboren, wo er die Wirren im Kampf um die Entkolonialisierung und Spaltung Indiens am eigenen Leibe miterlebte. Als 20jähriger emigrierte er nach London, um Politik und Philosophie zu studieren und beteiligte sich dort aktiv an der Studentenbewegung. Er arbeitet heute als Historiker, Philosoph, Schriftsteller, Filmemacher und Journalist und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Essays zu weltgeschichtlichen und politischen Themen, aber auch Bühnenstücke, Drehbücher und Romane. (Heyne Verlag)
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Rüdiger Göbel (Hrsg.): "Bomben auf Bagdad"
- Nicht in unserem Namen. mit Beiträgen von Wilhelm Langthaler, Ramsey Clark, Hans-Werner Deim, Norman Paech, Tobias Pflüger, Werner Pirker, Edelbert Richter, Naji Sabri, Hans von Sponeck, Eckart Spoo, Jürgen Wagner, Rainer Rupp, Uri Avnery, Joachim Guilliard, Ernst Woit, Dieter Lohaus, Jan Oberg, Luis Mesa Delmonte, Eva-Maria Hobiger, Karin Leukefeld, Hamid Majid Mousa (Homilius Verlag)
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Gerhoch Reisegger: "Wir werden schamlos irregeführt"
Vom 11. September bis zum Irakkrieg
Der 11. September war ganz anders - das ist die beunruhigende These dieses Buches. Denn weder technisch noch logistisch wäre der Anschlag so möglich gewesen, wie es die offiziellen Erklärungen behaupten. Wer steckt wirklich hinter den "Terroranschlägen"? Wer vertuscht die Wahrheit, ließ Beweismittel verschwinden, manipuliert die öffentliche Berichterstattung? Reisegger zeigt, daß der 11. September ein Akt beispielloser Desinformation war, um die Welt reif für "Krieg gegen den Terror". (Hohenrain Verlag)
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Peter Scholl-Latour: "Koloß auf tönernen Füßen. Amerikas Spagat zwischen Nordkorea und Irak"
Während alle Welt gebannt auf Amerikas unheilvolle Verstrickung im Nahen und Mittleren Osten blickt, bahnen sich anderswo weltpolitische Konflikte an. Mit der ihm eigenen visionären Kraft richtet Peter Scholl-Latour seinen Blick nach Fernost, wo in naher Zukunft gigantische machtpolitische Kraftproben zu bewältigen sind. Sein Fazit: Der unaufhaltsame Aufstieg Chinas zur Weltmacht weist die USA schon jetzt in die Schranken. Zugleich droht eine gefährliche Überdehnung amerikanischer Macht durch die gleichzeitige Herausforderung durch den Irak und Nordkorea. Erneut gelingt es Scholl-Latour, persönliche Erfahrung, tiefes historisch-kulturelles Verständnis und eindringliche Erzählkraft zu verbinden, um aktuelle Schauplätze der Weltpolitik zu beleuchten. (Ullstein)
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