Jean Ziegler: "Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher"

Alle sieben Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 826 Millionen Menschen sind permanent schwer unterernährt. Und dies auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt.


Im Gedenken an Carlo Giuliani
Von der mörderischen Weltordnung des Finanzkapitals und dem sich dagegen regenden Widerstand berichtet das im Frühjahr 2003 erschienene Buch des Schweizer Kapitalismuskritikers Jean Ziegler. Und wie gar nicht anders zu erwarten, handelt es sich dabei nicht um bloße Unterhaltungsliteratur, sondern um einen Text, der aufrütteln will, der es zur moralischen Pflicht macht, die zerstörerische Logik des Profits nicht länger untätig hinzunehmen. Wohl wissend warum, hat Ziegler sein Buch dem Literaturstudenten Carlo Giuliani gewidmet, welcher am 20. Juli 2001 bei den Demonstrationen anlässlich des G8-Gipfels in Genua durch eine Kugel aus der Schusswaffe eines Polizisten ums Leben kam.

Die neue Weltordnung
In seiner Soziogenese der neuen Weltordnung widerspricht Jean Ziegler der Auffassung von der Globalisierung als quasi natürliche Verfassung transnationaler Handelsverhältnisse, die es im Grunde seit langem schon gebe, welche bereits im Kolonialismus ihren besonderen Ausdruck gefunden hätte, und das, entgegen der landläufigen Meinung, nicht immer nur zum Nachteil der Völker, hier wie dort. Das Unglück nimmt, so Ziegler, mit der Implosion der Sowjetunion im August 1991 seinen Lauf, bezeichnet dieses Ereignis doch das Ende der bipolaren Weltordnung, sodann der kapitalistische Produktionsmodus, mit seiner ungeheuren Vitalität und Innovationskraft, zur globalen Herrschaftsform aufsteigt. Nichts, das ihn vorerst noch an seinen Expansionsgelüsten hindern könnte. Und auf Völker, die man im Kampf gegen die kommunistische Bedrohung noch als Verbündete benötigte, muss nach Zusammenbruch des realsozialistischen Staatenblocks keine Rücksicht mehr genommen werden. Der westliche Sozialstaat, welcher, in Zeiten aggressiver Systemkonkurrenz zur Selbststabilisierung eingerichtet wurde, in einem gewissen Sinne also eine "Errungenschaft" des Kalten Krieges ist, der hat nun seine Schuldigkeit getan und kann somit seiner stillen Liquidierung zugeführt werden. Realkapitalistische Enthemmung ist neuerdings angesagt.

Reichtum und Leichenberge
Ins Auge springende Merkmale dieser neuen kapitalistischen Weltordnung sind die Herausbildung des Cyberspace und die Autonomisierung des Finanzkapitals, welches als Spekulationskapital von Börsenplatz zu Börsenplatz braust, immer auf der Suche nach dem größtmöglichen Profit. Und so häufen einige wenige Finanzbarone ungeheure Vermögen an, zugleich die Leichenberge in den Himmel wachsen.

Das Elend der Armen in einer Welt des Überflusses
Jean Ziegler malt das Elend der Armen dieser Welt in den blutigsten Farben. Die soziale Misere lässt sich zu Dokumentationszwecken statistisch erfassen, was jedoch nur die halbe Tragödie widerspiegelt, weil die innere Zerstörung jener Ungezählten nicht erfasst  ist, welche die ständige Angst peinigt, der Lebensnot zu erliegen. Und ebenso nicht erfasst ist das Drama der unterernährten Kinder ("Die Gekreuzigten von Geburt an"), welche, da die Unterernährung während der ersten fünf Lebensjahre die Gehirnzellenbildung massiv behindert, sich ein Leben lang nicht mehr von den Hungertagen ihrer Kindheit erfangen werden. Solcherart für den Rest ihres Lebens organisch verstümmelt bleiben sie Elende, selbst dann noch, sollten sie durch eine glückliche Fügung ihrem Elend entrinnen können. Die Welt ist wohlhabend wie nie zuvor, es gibt keinen Gütermangel mehr. Wer heute noch an Gütermangel stirbt, der stirbt tatsächlich an einer mörderischen Weltordnung. Hinter jedem verhungerten Kind steht ein Mord! Unter Verhältnissen, wo es der Agrartechnik möglich wäre problemlos 12 Milliarden Menschen zu versorgen, ist der Hungertod nicht mehr natürlich.

Lüge und Herrschaft
Kein gutes Haar lässt der Soziologieprofessor an der Welterklärungstheorie des Neoliberalismus, den er als ebenso irrationale wie grausame Legitimationstheorie geißelt, welche das Prinzip Hoffnung destruiert und Naturgesetze des Elends zelebriert. Die Naturgesetzlichkeit der Kapitalströme gelte nach dieser Weltanschauung als unantastbar, was eine infame Lüge ist, denn hinter dem Kapital steht immer noch nichts Anderes als die unfassbare Gier der Akteure und nicht irgendein unabwendbarer Physikalismus, der, einer grausamen Schicksalsmacht gleich, die Menschen in den Armenvierteln der Dritten Welt dahinrafft. Diese von ihrer unersättlichen Profitgier getriebenen Marktakteure sind in Oligarchien organisiert, und Ziegler wird in seinen Vorträgen nicht müde darauf hinzuweisen, dass zu diesen Oligarchien auch die Familien Bush und Bin Laden gehören, welche dem Vernehmen nach angeblich sogar in einer großen Kapitalgesellschaft als gemeinschaftliche Mehrheitseigentümer agieren.

Totale Intransparenz ökonomisch vermittelter Herrschaft
Die neoliberale These von der Naturgesetzlichkeit der entfesselten Weltökonomie kann Ziegler regelmäßig in Rage bringen und er wettert auch allemal stimmgewaltig dagegen. Dass dem Aberglauben von der Naturgesetzlichkeit der Marktkräfte selbst in Kreisen kritischer Intellektueller oft Glauben geschenkt werde, sei eine Folge der totalen Intransparenz ökonomischer Herrschaftsstrukturen. Die Oligarchen des transnationalen Finanzkapitals halten sich bedeckt, sie sind für die öffentliche Wahrnehmung völlig unsichtbar und in ihrem Tun und Lassen keiner wie auch immer gearteten demokratiepolitischen Kontrolle unterworfen. Man sieht die Hand nicht, die tötet. Die neuen Herren sind nicht identifizierbar, nur die Wirkung ihres Handelns wird spürbar und dieses sodann vorschnell mit "Naturvorgängen" verwechselt. Dieser Gegner ist jenseits eines jeden Dialogs.

Neoliberale Zerstörungswut
Privatisierung, Liberalisierung und Budgetkürzungen (bei gleichzeitig großzügigen Steuergeschenken an Kapitaleigner) sind Eckpunkte politischer Herrschaftspraxis des Neoliberalismus, richtungsweisend verkörpert durch das neoliberale Leitbild der Vereinigten Staaten von Amerika, eine Praxis, die über die Weltbank allen Staaten dieser Erde sukzessive aufgenötigt wird. Erklärtes Ziel ist die Maximierung aller Produktivkräfte, zum alleinigen Nutzen eines entfesselten Raubtierkapitalismus, der die Lebensverhältnisse der Menschen verwüstet, die Natur mordet und sämtliche Werte und Errungenschaften der Aufklärung einer "Dschungelmentalität des Starken" zum Opfer darbringt. Die Nationalstaaten als Instanzen vernunftgeleiteter Regulation stehen zusehends unter dem Diktat der Söldnerorganisationen des Finanzkapitals (Welthandelsorganisationen, Weltbank, Weltwährungsfonds) und sind mittlerweile kaum noch mehr als blasse Schatten ihrer selbst. Der auf die Erste Welt beschränkte Wohlstand mag über die Langzeitfolgen des "Dschungelkapitalismus" noch hinwegtäuschen, über kurz oder lang droht der Menschheit jedoch ihr totaler Ruin.

Gegenstrategien zur Kultur des Todes
Der zornigen Betrachtung folgt die Sondierung möglicher Gegenstrategien. In der Wiederherstellung der Normativkraft des Nationalstaates erblickt Ziegler allerdings genauso wenig eine viel verheißende Zukunftsperspektive wie in der Stärkung transnationaler Organisationen, wie beispielsweise der UNO, welche schizophren sei, zumal sie mit dem Weltwährungsfonds selbst eine Söldnerorganisation der Konzernbarone beherberge. Grund zur Hoffnung gibt einzig jene bunte Schar von Globalisierungskritikern, welche Ziegler als neue planetarische Zivilgesellschaft bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein loses Bündnis von Einzelpersonen und unabhängigen Initiativen, die zwar untereinander vernetzt agieren, doch ansonsten ohne Steuerung durch eine zentral positionierte Avantgarde mit vorgelagertem Bewusstsein auskommen. Die Kraft der neuen planetarischen Zivilgesellschaft speist sich aus der Verneinung einer neoliberalen Weltordnung des Todes. Gemeinsam ist allen Angehörigen dieser Widerstandsbewegung die Ausrichtung an den Werten der Aufklärung. Es gibt kein gemeinsames Programm, kein Weltmanifest (wie es manche immer wieder einfordern), der Weg wird mit den Füßen begangen, doch der Horizont des Aufbegehrens ist klar: Die blutrünstige Herrschaft des Raubtierkapitalismus muss zerbrochen werden!

Ein Beitrag zur Kultur des Widerstands
Die neue planetarische Zivilgesellschaft ist also wesenhaft negativ und gebärdet sich als klassische Protestkultur. "Wir wissen, was wir nicht wollen!" - ist ihre Parole. "Wir wollen diese Ordnung des Todes nicht!" Und genau an dieser Stelle setzt dann auch die Kritik an Jean Zieglers Negativismus an. Sein Buch ist leidenschaftlich geschrieben, es glüht richtiggehend, wühlt auf, macht zornig, doch hat man sich wieder gefasst, drängt sich die Frage nach der Alternative zur gegenwärtig ideologisch wie praktisch vorherrschenden wirtschaftsliberalen Weltordnung auf. Kein Zweifel, dieses Buch ist notwendig und wertvoll, und der Protest gegen die humane Katastrophe muss fortgetragen wie auch gestärkt werden. Doch wie ist es um die Perspektiven bestellt? Vor allem wenn man, so wie Jean Ziegler, primär auf den blinden Willen einer leidenschaftlichen Protesthaltung setzt? Ist die Idee, das Heil dieser Welt aus der Empörung einer unorganisierten Protestkultur zu erhoffen, denn mehr als ein schöner Traum? Ein romantisches Sehnen? Ist ein volksdemokratisches Aufbegehren, wie es die Französische Revolution von 1789 beispielsweise war, schon geeignet eine neue und vor allem bessere Weltordnung zu begründen? Ziegler misstraut der normativen Kraft des Staates, weil er wiederholt mit ansehen musste, wie die Staaten vor dem Diktat multinationaler Konzerne und deren Söldnerorganisationen kraftlos in die Knie gesunken sind. Und er erwartet sich nichts von den allemal schon korrumpierten transnationalen Einrichtungen der Staatengemeinschaft. Was einzig noch bleibt, ist die ernsthafte Zivilcourage von Millionen anständiger Menschen, welche sich nicht willfährig in eine Weltkultur des Wegschauens einfügen lassen und die sich weigern, Wert und Würde des Menschen einzig an den aktuellen Kurswerten der Börsen zu ermessen. Es sind teils prominente Einzelpersonen, wie der am 27. Oktober 2002 neugewählte Präsident von Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, sowie eine Vielzahl "namenloser" Menschen unterschiedlichster Herkunft, die umdenken, aussteigen und sich solcherart zuweilen gegen ihre ehemaligen Patrone wenden, des weiteren autonome Organisationen wie ATTAC und - angesichts der sozialen Kälte neoliberaler Sozialpolitik - spontan gesammelte Initiativen für den Sozialstaat, welche in loser Gemeinsamkeit während der vergangenen Jahre eine Protestbewegung des guten Gewissens formten, auf welcher schlussendlich für Ziegler alle verbleibende Hoffnung auf ein Ende der Verheerung von Mensch und Natur beruht. Ob es einer nach dem Prinzip autonomer Selbstorganisation - spontan und dezentral - agierenden Protestbewegung letztlich gelingen kann, die Herrschaft skrupelloser Börsenspekulanten auch nur zu kratzen, muss dahingestellt bleiben. Unzweifelhaft ist es jedoch ein kategorischer Imperativ klassischer Fügung, gegen die mörderische Ordnung der neuen Herrscher aufzustehen und ihre absurde Doktrin von der heilsamen Selbstregulierung der Märkte als gefährliche Täuschung zu enttarnen. Weil es kann doch nicht im Sinne eines allgemeinen Sittengesetzes sein, fortgesetzt einer minoritären Elite von fein gewandeten Freibeutern die Souveränität über Leben und Tod von Millionen zu belassen. Diesem Skandal energisch zu entgegnen, dazu motiviert Jean Ziegler mit seiner herzhaften Streitschrift. Es ist somit ein Buch gegen die Gleichgültigkeit, welches den übersättigten Wohlstandsbürger der Ersten Welt aus seiner Agonie sozialer Ignoranz reißen will, auf dass er sich zum verantwortungsbewussten Weltbürger wandeln möge. Denn wer immerzu nur wegschaut und verabsäumt, seine Stimme gegen das Unrecht zu erheben, der wird mitschuldig an dem Verderben von Millionen und Abermillionen Geschöpfen dieser Erde.

(Torquato Tasso; 09/2003)  


Jean Ziegler: "Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher"
(Originaltitel "Les nouveaux Maitres du Monde")
Aus dem Französischen von Holger Fliessbach.
C. Bertelsmann Verlag, 2003. 320 Seiten.
ISBN 3-570-00679-4.
ca. EUR 22,90.
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Ergänzende Informationen und Buchtipps:

"Der Hass auf den Westen. Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren"
(Originaltitel: "La Haine de l'Occident")
Er gilt als scharfzüngiger Globalisierungskritiker, als »Stimme der Armen und Schrecken der Mächtigen« (so der Stern): Jean Ziegler ist einer der letzten zornigen Linken, der unermüdlich Elend, Unterdrückung, Menschenverachtung und die Arroganz der Reichen als Resultat eines global agierenden Kapitalismus und einer »mörderischen Weltordnung« anprangert. In seinem neuen Buch, für das er Ende 2008 mit dem Literaturpreis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde, diagnostiziert er wachsenden Hass der Armen und Entrechteten auf den Westen. Dessen Nährboden sind gegenseitiges Unverständnis sowie das Bewusstsein jahrhundertelanger Verachtung und Unterdrückung – mit weit reichenden Folgen für globale Friedenspolitik.

Jean Ziegler ist Mitglied des UN-Menschenrechtsrates und einer der international bekanntesten Globalisierungskritiker. (C. Bertelsmann)
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"Das Imperium der Schande"
(Originaltitel: "L'Empire de la Honte")
Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung.
Die Beseitigung von Hunger und Elend als moralischer Imperativ unserer Zeit. Das aufrüttelnde Plädoyer des engagierten Globalisierungskritikers.
Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehört seit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung neben Leben und Freiheit auch das »Bestreben nach Glückseligkeit«. Seither haben industrielle, technologische und wissenschaftliche Revolutionen eine unglaubliche Steigerung der Produktivkräfte ermöglicht. Nie war die Menschheit reicher. Gleichzeitig jedoch ist ein rapide um sich greifender Prozess der Refeudalisierung im Gange. Die multinationalen Konzerne dehnen ihre Macht über den Planeten aus und fahren astronomische Gewinne ein. Eine neue Klasse von Feudalherrschern, von Kosmokraten, ist entstanden. Der Handlungsspielraum der UNO und der einzelnen Staaten schrumpft. Und nie waren Elend und Hunger größer. 100.000 Menschen sterben heute täglich an Hungersnöten und Seuchen, die durchaus vermeidbar wären. In den Ländern der Dritten Welt rackern sich die Menschen buchstäblich zu Tode, um die Schuldenberge abzutragen, die von skrupellosen, korrupten Diktatoren und Generälen angehäuft wurden. Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der UNO, deckt Hintergründe auf, benennt die Verantwortlichen und zeigt, wie man den Teufelskreis von Verschuldung und Hunger durchbrechen kann. Das lähmende Gefühl der Schande, das wir alle empfinden angesichts von Armut und Hunger, kann umschlagen und zu einer Macht der Veränderung werden. Jean Ziegler hält es mit Sartre, bei dem es heißt: »Um die Menschen zu lieben, muss man sehr stark das hassen, was sie unterdrückt.«
Jean Ziegler fordert das Menschenrecht auf Glück ein und hält der globalisierten Welt den Spiegel vor. Er zeigt auf, wie das Gefühl der Schande angesichts von Hunger und Armut auf der Welt umschlagen und zu einer Macht der Veränderung werden kann. (Bertelsmann 2005)
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Jean Ziegler, geboren 1934 im schweizerischen Thun, lehrt Soziologie an der Universität Genf, ist ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris und UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. Jean Ziegler wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt als UN-Experte nach der Ermordung Patrice Lumumbas. ("Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen.")
Bis 1999 war Jean Ziegler Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Seine zahlreichen Publikationen ("Die Schweiz wäscht weißer", "Die Schweiz, das Gold und die Toten", "Die Barbaren kommen" u. v. a) haben weite Kreise ziehende Skandale ausgelöst und ihm internationales Ansehen, in seinem eigenen Land jedoch einen Ruf des Nestbeschmutzers eingetragen.

"Wie kommt der Hunger in die Welt?"
Warum sterben Menschen an Hunger, während andere Nahrungsmittel vernichten? Kinderfragen, die den Finger in eine schwärende Wunde legen, nimmt Jean Ziegler zum Anlass für sein Buch. Die Erde könnte 12 Milliarden Menschen ernähren. Wir sind aber nur 6 Milliarden, von denen viele niemals satt werden. Warum? Kinder fragen, wo Erwachsene sich mit dem scheinbar Unvermeidlichen abgefunden haben. Aber kann man angesichts der Massengräber des Hungers zur Tagesordnung übergehen?
Angestoßen von den Fragen seines Sohnes hat Jean Ziegler das Wissen um den Welthunger zusammengetragen. Anhand seiner alarmierenden Erkenntnisse wird überdeutlich: Hunger ist nicht Schicksal, sondern gemacht. Ziegler fordert radikales Umdenken und kritisiert den immer hemmungsloseren globalen Kapitalismus und die immer mörderischere Diktatur des Finanz-Kapitals. Es kann keine Enklaven des Glücks in einer Welt voller Schmerzen geben. Wie können wir unseren Kindern in die Augen sehen, wenn wir ein Fünftel der Menschheit widerstandslos dem Untergang preisgeben?
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"Die Barbaren kommen. Kapitalismus und organisiertes Verbrechen"
Ein Gespenst geht um in Europa: das Gespenst des organisierten Verbrechens. Die Demokratien der westlichen Industrienationen werden von den unheimlichen, im Verborgenen operierenden Mafia-Herrschern bedroht. Durch ihre ungeheure Finanzmacht sowie durch Korrumpierung von Politikern, Richtern und Beamten gewinnen diese neuen Verbrecherkartelle zunehmend Einfluss auf unser Wirtschaftsleben. Jean Ziegler hat gründlich recherchiert und zieht in diesem Buch eine erschreckende Bilanz. "Das organisierte Verbrechen repräsentiert das höchste Stadium des Kapitalismus."
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"Das Gold von Maniema"
Belgisch Kongo, 1960. Kurz nach der Erlangung der Unabhängigkeit unter der Führung von Patrice Lumumba, kommt es zum blutigen Bürgerkrieg. In dieser Zeit des Umbruchs kämpfen Thomas und Santos um die Zukunft ihrer Heimat - und um die Liebe der schönen Isabel. Das beeindruckende Romandebüt des Sachbuch-Erfolgsautors Jean Ziegler.
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