James Patterson: "Ave Maria"

Ein neuer Fall für den Kriminalpsychologen Alex Cross


Nach den Ereignissen um den "bösen russischen Wolf" in den letzten beiden Bänden hat Alex jetzt eigentlich eine Pause verdient, weshalb er mit seinen Kindern und Mama Nana ins Disneyland fährt. Außerdem will er endlich Jamilla wieder treffen, um doch gelegentlich eine Frau in seinem Leben zu haben. Doch als Alex' Pieper ertönt und ihn mit dem Leiter des FBI verbindet, der ihn auf Wunsch des Präsidenten hinzuziehen soll, um sich einen Tatort anzusehen, ist es mit der Ruhe zunächst vorbei. Nur ein Auftrag von wenigen Stunden, wie es scheint ...

Vor Ort erfährt Alex, dass es sich um die bereits zweite Leiche nach speziellem Tatmuster handelt und ahnt zu dieser Zeit eigentlich schon, dass seine Ferien wohl zu Ende sind. Denn ein Serienmörder hat sich in Los Angeles offensichtlich auf ein paar Prominente eingeschossen. Das Überraschende an der Mordserie ist, dass der Täter offenbar eine Frau ist, die einem Reporter der "Los Angeles Times" nach jedem Mord eine E-Mail schickt, als eine Art Botschaft an das Opfer, in dem der Hergang und die Empfindungen des Täters in Bezug auf das Verbrechen genau dargelegt werden. Außerdem scheint es die betreffende Person besonders auf nach ihrer Meinung unpassend agierende Mütter abgesehen zu haben, wie aus den E-Mails deutlich hervor geht. Als Absender der E-Mails scheint der Name "Mary Smith" auf.

Nach der ersten Konsultation will sich Alex zurück ziehen, zumal er sich nun in erster Linie um seine Familie kümmern möchte, doch da taucht schon die nächste Leiche auf, woraufhin die Fänge des FBI Alex abermals zur Tätersuche ziehen, und er es in weiterer Folge mit einem absolut ungewöhnlichen Gegner zu tun bekommt.

Neben der unvertrauten Umgebung und dem Kompetenzgerangel zwischen der örtlichen Polizei in Los Angeles und dem FBI muss sich Alex aber auch noch mit einigen privaten Problemen auseinander setzen, die ihn an den Rand der Verzweiflung zu treiben drohen. So strebt Christine einen Sorgerechtsprozess um den Sohn an und zwingt Alex Cross einen nervenaufreibenden Gerichtstermin auf. Auch sonst hat Alex mit Frauen in "Ave Maria" nur Stress, egal ob er sich zu Hause, zu Besuch bei Christine oder in Los Angeles aufhält.

Ein spannender Roman in gewohnter "Alex-Cross"-Qualität, der einige sehr nachhaltige Wendungen in Alex' Leben bringt bzw. vorbereitet.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2005)


James Patterson: "Ave Maria"
(Originaltitel "Mary, Mary")
Übersetzt von Edda Petri.
Blanvalet, 2006. 340 Seiten.
ISBN 3-442-36406-X.
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