Lucas Rosenblatt, Theres Berweger: "Minze"

Feuer und Eis für Küche und Wohlbefinden


Ein Kraut für alle Gelegenheiten

Jeder kennt den charakteristischen, aromatischen Duft frischer Minze. Pfefferminztee wird allseits geschätzt, ein Zweig Minze gibt Kaltgetränken und Desserts eine erfrischende Note, und wer Aromaöle mag, kommt an der Minze nicht vorbei.
Trotzdem wissen die meisten Minzenfreunde relativ wenig über die vielen unterschiedlichen Arten dieses Krautes und die interessanten Möglichkeiten, es in die Küche und in die Hausapotheke einzubinden.

In diesem Buch wird die Minze ausführlich vorgestellt, beginnend mit dem Mythos von der Entstehung der Pflanze. Anschließend lernt der Leser die Minzenarten kennen, die hier in folgende Kategorien eingeteilt sind: "Die Wilden", also die ursprünglichen Formen, "Die Pfeffrigen", zu denen außer der bekannten Pfefferminze weitere Arten wie die Englische (Schwarze) Minze und La Reine rouge gehören, "Die Muntermacher", deren bekanntester Vertreter die Kentucky-Spearmint-Minze ist, und "Die Duftenden oder Fruchtigen", worunter die Arten mit weniger Menthol fallen, die ätherische Öle mit spezifischen Fruchtaromen produzieren und somit in Duft und Geschmack beispielsweise an Zitrusfrüchte erinnern.

Anhand der folgenden Kapitel kann sich der Leser darüber informieren, wie man Minze selber ziehen und vermehren kann, wie man die verschiedenen Sorten optimal zur Teebereitung und für das allgemeine Wohlbefinden ("Wellness-Hausapotheke") nutzen kann, und welche Inhaltsstoffe für die positiven Wirkungen, den Geruch und den Geschmack der Minze verantwortlich sind.

Da man viele der genannten Minzensorten nicht überall kaufen kann, stellen die Autoren zahlreiche Bezugsadressen zur Verfügung.
Den Hauptteil des Buchs machen indes die Rezepte aus: Vor- und Hauptspeisen, Desserts und Getränke sowie Minze- und allgemeine Grundrezepte.

Es gibt sicher nicht viele andere für Laien geeignete und attraktive Veröffentlichungen zum Thema Minze mit so viel Informationsgehalt. Dabei überrascht nicht nur die Vielfalt an recht unterschiedlichen Sorten, sondern auch deren breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten in Küche und Hausapotheke. Die Autoren zeigen auf, wie man Minze und Minzenöl bei Verdauungsproblemen und gegen Schmerzen sowie bei diversen anderen Beschwerden, jedoch auch einfach zum Wohlfühlen optimal verwenden kann.

Im Rezepteteil findet der Leser Gerichte mit Minze für alle Gelegenheiten, vom knackig-erfrischenden Salat, Ziegenkäse im Minzmantel und Karottenpüree mit Minzerbsen als Vorspeisen über Teriyaki vom Thunfisch, Pangasiusröllchen mit Gemüseperlen auf Minzsauce, Involtini auf Minze-Spinat und Lammracks in der Minzkruste bis "Früchte im Minzfond", ein gesundes und leckeres Dessert, Minzparfait mit Schokoladensauce, Schokoladentörtchen mit Minz-Zabaione und Erdbeerragout (der Aufwand lohnt sich!) und Minz-Bowle.

Die Grundrezepte mit Minze bieten eine gute Möglichkeit, ohne allzu viel Aufwand auf käufliche und im Vergleich zu den selbst gemachten minderwertige Produkte zu verzichten. Auf diese Grundrezepte: Minzessig, Minzöl, Minzfond, Minzpesto, Minzjus, Minzbutter, Minzsalz, Minzschaum und Minzsirup beziehungsweise -likör, wird im Buchteil mit den eigentlichen Rezepten stets verwiesen.

Ähnliches gilt für die Grundrezepte zu Béchamelsauce, Strudelteig, Eiernudeln, Orientalischem Fladenbrot etc. Auch hierbei lohnt es sich, auf Fertigprodukte zu verzichten. Allerdings muss bei den entsprechenden Rezepten ein relativ hoher Arbeitsaufwand eingeplant werden.

Die Rezepte sind übersichtlich dargestellt. Sowohl bei der Zutatenliste als auch bei der Zubereitung wird zwischen den einzelnen Komponenten (zum Beispiel Gemüse und Sauce) klar getrennt; die Zubereitung wird Schritt für Schritt erklärt, und zu manchen Zutaten erhält der Leser nützliche Tipps. Angaben bezüglich Zubereitungszeit und "Kalorien" fehlen, doch hält sich bei den meisten Rezepten beides in Grenzen.

Für jedes Rezept steht eine Doppelseite zur Verfügung, wobei die rechte Seite von einem ansprechenden und informativen Foto eingenommen wird. Auch der Teil mit den Informationen zu Arten, Zucht und Verwendung der Minze ist übersichtlich sowie reichlich und schön bebildert.

Auch Hobbyköche und Kräuterfreunde, die der Minze bisher hauptsächlich in Form von Tee begegnet sind, werden durch dieses Buch überzeugt von den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der aromatischen Pflanze, die zudem gefällig und in hochwertiger Aufmachung und Ausführung präsentiert werden.

(Regina Károlyi; 08/2007)


Lucas Rosenblatt, Theres Berweger: "Minze"
Walter Hädecke Verlag, 2007. 141 Seiten.
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