Terry Pratchett: "Fliegende Fetzen"

Ein neues Land taucht auf im Runden Meer der Scheibenwelt. Die Bewohner von Ankh-Morpork sind der Meinung, dass die Insel ihnen gehört, bedauerlicherweise glauben das aber auch die Bewohner von Klatsch. Es kommt zu diplomatischen Wirren ...


Die Besatzungen zweier Fischerboote streiten sich über ihre Fischgründe - das eine Boot stammt aus Ankh-Morpork und das andere aus Klatsch - als plötzlich eine Insel unter den beiden Booten auftaucht. Sofort verlagert sich der Streit auf die Frage, welchem der beiden Stadtstaaten diese Insel nun gehören soll.

Die Auseinandersetzung wird relativ schnell hochoffiziell, und so müssen sich diplomatische Stellen mit diesem Problem auseinander setzen. Der Patrizier von Ankh-Morpork lädt die Herrscher von Klatsch ein, um mit ihnen das Problem zu diskutieren. Bei einer Parade zum Empfang der Gäste, bei der Sir Samuel Vimes Gardeuniform tragen muss, wird einer der Prinzen von Klatsch erschossen. Die Ermittlungen der Stadtwache - offiziell durchgeführt von Nobbs und Colon - weisen bald darauf hin, dass die Attentäter aus Klatsch kommen, was für Sir Vimes ein deutliches Zeichen dafür ist, dass die Schuldigen in Ankh-Morpork zu suchen sind. Darum setzt er für die inoffiziellen Ermittlungen Karotte und Angua ein.

Doch die Ermittlungen werden sehr bald von größeren Ereignissen überschattet, denn es kommt zu einer Kriegserklärung, und nun müssen auch in Ankh-Morpork Truppen ausgehoben werden. Sir Samuel, der dieser Idee zunächst sehr kritisch gegenüber steht, findet nach einiger Zeit den Leibwächter der Prinzen, eine Figur namens 71-Stunden Achmed, (die Erklärung für diesen Namen ist ein eigenes Terry Pratchett-Buch wert), sehr verdächtig und beschließt, sich mit eigenen Truppen einzuschiffen. Er macht einfach die gesamte Stadtwache zu Freiwilligen - bis auf Nobbs und Colon, die plötzlich verschwunden sind. Der Patrizier und Leonard von Quirm haben sie als Besatzung für ein U-Boot im Geheimauftrag schanghait. Die Stadtwache von Ankh-Morpork begibt sich nun nach Klatsch, um dort die Ermordung des Prinzen aufzuklären. Kurz nach der "Landung" werden sie allerdings von einem Stamm von Wüstennomaden gefangen genommen - den Dregg -, die ihnen unmissverständlich ihre Gastfreundschaft anbieten. Ein Angebot, das Vimes und seine Männer angesichts einiger Tausend Krummsäbel nicht ausschlagen können. Währenddessen entdeckt Corporal Nobbs im Geheimauftrag seine feminine Seite ...

Warum heißt Achmed denn nun "71-Stunden Achmed"? Wer war der Mörder? Wie führt man vernünftig einen Krieg? Wie verhaftet man zwei Armeen mitten auf dem Schlachtfeld? Und was macht man mit einem Disorganizer, der einem ständig von Dingen erzählt, die irgendwo anders stattfinden? Und wieso ist Kommandant Vimes schließlich gezwungen eine Belohnung anzunehmen, die er absolut nicht haben will? Dies gilt es herauszufinden in dieser wie immer wunderbar erzählten Geschichte, die ich jedem Terry Pratchett-Fan oder -Anfänger nur empfehlen kann. 

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 06/2003)


Terry Pratchett: "Fliegende Fetzen"
(Originaltitel "Jingo")
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Aus dem Englischen von Andreas Brandhorst.
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