Ralf Isau: "Das Museum der gestohlenen Erinnerungen"
Eine abenteuerliche Suche, die nach Quassinja, in das Reich der verlorenen Erinnerungen führt ...
Die Zwillinge Oliver und Jessica Pollock erhalten überraschend zu Hause
Besuch von der Polizei. Die Beamten suchen im Zusammenhang mit einem
Diebstahl auf der Berliner Museumsinsel den Vater der Kinder, der dort
als Nachtwächter gearbeitet hat. Das Irritierende dabei ist für Jessica
und Oliver, dass ihnen erst im Verlauf des Gesprächs mit den Beamten
klar wird, dass sie überhaupt einen Vater haben müssen und dass dieser
anscheinend sowohl von der Welt, wie auch aus ihrem Gedächtnis
verschwunden ist.
Gerade Letzteres erscheint ihnen überaus ungewöhnlich.
Nachdem die Beamten wieder gegangen sind, machen sich die Kinder an
eine Untersuchung der Habseligkeiten des Vaters und stoßen dabei sowohl
auf Hinweise auf ihn, wie auch auf ihre Mutter, an die sie ein wenig
mehr Erinnerungen haben. Bewaffnet mit diesen Erinnerungsstücken
beschließen sie, ihre Erkundungen im Museum fortzusetzen, wo die
verschiedenen Diebstähle in letzter Zeit für einige Aufregung gesorgt
haben. Hierbei lernen sie den direkten Vorgesetzten ihres Vaters kennen
und außerdem stellen sie fest, dass ihr Vater wohl einmal selbst
archäologisch tätig war und auf diesem Gebiet auch einiges Ansehen
genoss. Wie er allerdings in weiterer Folge zum Nachtwächterposten kam,
bleibt zunächst im Dunkeln.
Nachts begeben sich Jessica und Oliver noch einmal heimlich in die
Ausstellungsräume und werden Zeugen, wie sich eine Statue von selbst
auf die Socken macht und durch ein nachgebautes babylonisches
Ishtar-Tor verschwindet.
Am nächsten Morgen erwacht Jessica auf dem Boden des Museums und kann
gerade noch das Weite suchen, bevor sie erwischt wird. Zu Hause
angekommen, weisen verschiedene Dinge darauf hin, dass sie einen Bruder
haben muss, an den ihr allerdings jede Erinnerung fehlt. Um diese
wieder zu finden, begibt sie sich nochmals ins Museum, wo wegen des
neuerlichen Diebstahls ein großes Polizeiaufgebot angetreten ist. Der
Museumsdirektor ist verständlicherweise anderweitig eingebunden, aber
er scheint sich noch gut an Oliver erinnern zu können. Kurz darauf
stößt Jessica auf eine irische Professorin, die ihr weiterhilft, und
wird so in ein recht ungewöhnliches Abenteuer hineingezogen, das
Auswirkungen auf mehr als eine Welt haben
soll ...
Fazit: Vom Konzept gut und von der Geschichte interessant, weist "Das
Museum der gestohlenen Erinnerungen" jedoch bisweilen allzu ausufernd
erklärende Passagen auf.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 06/2005)
Ralf Isau: "Das Museum der gestohlenen Erinnerungen"
Thienemann. 671 Seiten. (Ab 13 J.)
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Ralf Isau wurde 1956 in Berlin geboren.
Lien zu Ralf Isaus Netzseite: http://www.isau.de.
Weitere Jugendbücher des Autors (Auswahl):
"Das gespiegelte Herz"
Erster Band der
fantastischen Roman-Trilogie "Die Chroniken von Mirad": Während die
Zwillinge Ergil und Twikus heranwachsen, droht die Welt Mirads in Finsternis zu
versinken. Sie sind die letzten Söhne eines untergegangenen Königreichs. Und
besitzen die Gaben des geheimnisvollen Alten Volkes. Deshalb können nur sie
Mirad noch retten. (Thienemann; ab 12 J.)
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"Die Träume des Jonathan Jabbok"
Der 13-jährige schottische Junge Jonathan Jabbok sitzt seit seinem achten
Lebensjahr im Rollstuhl. Seine Träume führen ihn in die fremde Welt Neschan,
wo er als kräftiger, gesunder Junge mit Namen Yonathan eine sich ständig
fortsetzende Geschichte erlebt. Als sich die Ereignisse in Neschan überschlagen,
bemerkt Jonathan, dass die Zeit, in der er träumt, ihm in seinem
"wirklichen" Leben fehlt. (Ab 13 J.)
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Bücher für Erwachsene (Auswahl):
"Der silberne Sinn"
Als Yeremi Bellmann, eine angesehene Anthropologin, mit der Leitung einer
Expedition in den guyanischen Dschungel betraut wird, hätte sie diese Aufgabe
am liebsten abgelehnt. Denn was sie als Kind im
Regenwald Südamerikas erlebte, quält sie selbst 27 Jahre später noch immer
in bösen Träumen. Die Expedition folgt den Spuren des Silbervolkes, einer geheimnisvollen
Urbevölkerung, die über den "Silbernen Sinn" verfügen soll: eine Gabe, die dazu
befähigt, die Gedanken und Gefühle anderer Menschen nicht nur zu lesen, sondern
sie auch ganz bewusst zu steuern.
Als die Forscher einen hellhäutigen Waldläufer vor einem Jaguar retten und von
ihm tiefer in den Dschungel geführt werden, ereignen sich mysteriöse Dinge:
Alle Teammitglieder werden von den gleichen Träumen geplagt, und Yeremi weiß
schon bald nicht mehr, was sie glauben soll. Und vor allem nicht, wem. Denn allmählich
dämmert ihr, dass nicht alle ihre Kollegen lautere Ziele verfolgen.
Sobald das Silbervolk gefunden ist, wird Yeremi die Leitung der Expedition
entzogen. Aber die junge Frau lässt sich nicht so einfach ausschalten. Sie
vermutet eine Verschwörung und stellt mutig Ermittlungen an. Doch da ahnt sie
noch nicht, wie mächtig die Institutionen sind, die sie sich damit zum Feind
macht. (Lübbe)
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"Der Herr der Unruhe"
Nico dei Rossi ist der Sohn eines Uhrmachers, und er hat eine ganz besondere
Gabe: Er kann mit Maschinen reden. Er kann sie besänftigen, kann ihre
verborgenen Fähigkeiten wecken und ihrem Gedächtnis die Erinnerung an längst
vergangene Verrichtungen entlocken.
In seinem italienischen Heimatort wurde Nicos Vater 1932 von dem reichen Geschäftsmann
Massimiliano Manzini getötet, nachdem er für diesen eine prunkvolle Uhr
angefertigt hatte. Manzinis Jähzorn entfachte sich an einem geheimnisvollen
Dichterspruch, den der Uhrmacher in das Gehäuse eingeprägt hatte. Im Tode
verfluchte der Meister seinen Mörder. Dessen Leben solle sein wie die Unruh in
jener Uhr: unstet, zerbrechlich - und wenn sie einst stehen bleibe, solle auch
er sterben. Nico war danach aus der Stadt geflohen und fand Zuflucht bei jüdischen
Glaubensgenossen in Wien. Sechs Jahre später kehrt er zurück, ein junger Mann,
der auf Rache sinnt. Doch dann lernt er die bezaubernde Laura kennen. Bald erfährt
er, aus welcher Familie die junge Frau stammt: Ihr Name ist Manzini, und ihr
Vater, inzwischen zum Bürgermeister des Ortes aufgestiegen, gilt als einer der
glühendsten Anhänger Mussolinis. Der ehrgeizige Stadtvater findet Gefallen an
dem jungen "Doctor Mechanicae" und ernennt ihn zum Hüter seiner
Lebensuhr ... (Lübbe)
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"Die Galerie der Lügen"
Alex Daniels ist eine junge englische Journalistin. In einer Artikelserie hat
sie schonungslos mehrere Fälle von Wissenschaftsbetrug aufgedeckt. Dafür nimmt
sie nun in einer Feierstunde in Oxford einen Preis entgegen. Aber vor dem Gebäude
wartet bereits die Polizei: Alex soll im Louvre in Paris einen Anschlag verübt
haben, bei dem ein Wachmann ums Leben kam. Ihre Fingerabdrücke wurden am Tatort
gefunden. In rascher Folge gibt es weitere Attentate auf berühmte Kunstwerke -
und sie haben ein Muster: Jemand will damit eine Aussage machen. Er wendet sich
gegen den Glauben an die Gültigkeit der menschlichen Evolution. Ein
Versicherungsdetektiv setzt sich im Auftrag seiner Firma mit Alex in Verbindung.
Darwin, so sein Name, ist überzeugt, dass Alex unschuldig ist. Doch er merkt
bald, dass sie mehr mit jener mysteriösen Anschlagserie verbindet, als sie
selbst ahnt. Wer ist jener geheimnisvolle Theo, der Alex Briefe schreibt und der
mehr über sie zu wissen scheint als sie selbst? Denn die Vergangenheit von Alex
liegt im Dunklen; wer ihre wahren Eltern waren, hat sie nie erfahren. Auch
nicht, ob sie irgendwo auf der Welt noch Brüder oder Schwestern hat - oder
andere Geschwister. Denn Alex ist keine Frau. Aber auch kein Mann. (Ehrenwirth)
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