Eoin Colfer: "Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie"
Die
Reihe um den jugendlichen Meisterdieb Artemis
Fowl aus der Feder Eoin Colfers geht mit "Die verlorene
Kolonie" in die mittlerweile fünfte Runde. Seit Februar 2007
ist die gebundene Ausgabe des Buches erhältlich.
Artemis Fowl trifft in diesem Teil der Serie auf eine neue Spezies der
Unterwelt: Dämonen. Diese verschollen geglaubten Kreaturen
materialisieren immer häufiger in der Welt der Oberirdischen,
und Artemis, der die Formel ihres Auftauchens entschlüsselt zu
haben glaubt, ist ihnen auf den Fersen. Doch da ist er nicht der
Einzige, denn auch die bereits bekannten Figuren aus der Unterwelt
machen sich Sorgen über das Auftauchen der Dämonen,
und einmal mehr wird eine Zusammenarbeit zwischen dem ehemaligen Feind
der Unterirdischen, Artemis, und der ZUP, der Zentralen
Untergrund-Polizei, oder besser gesagt einer Geheimabteilung der ZUP,
angestrebt.
Diesmal blüht Artemis jedoch Konkurrenz in Form eines
ebenfalls sehr gerissenen und intelligenten Mädchens in etwa
seinem Alter. Siegen Faszination und Freundschaft oder doch eher das
Konkurrenzdenken?
Ein weiteres Mal ist Eoin Colfer mit einem Artemis Fowl-Roman eine
wirklich gute Unterhaltung gelungen. Der Humor erscheint zwar insgesamt
ein wenig abgenutzt, da begeisterte Leser Colfers ureigenen Stil
längst verinnerlicht haben, dennoch ist die Lektüre
sehr spaßig und kurzweilig - schon nach 352 Seiten ist das
neue Abenteuer der Serie wieder durchgelesen und man hofft auf den
nächsten ... berechtigt, wie man meinen kann, denn das teils
offene Ende lässt genügend Raum für ein
späteres weiteres Spektakel mit einer Fülle
Fabelwesen wie Zentauren, Zwergen, Alraunen und anderen.
Mit dem Einbringen von Dämonen gelingt es Colfer, wieder
einmal eine neue Nuance in die Gesamtgeschichte einzubringen, und er
überrascht den Leser mit erstaunlichen Informationen, die
einmal mehr zeigen, dass der Kreativität des Autors
anscheinend kaum Grenzen gesetzt sind. Die Art und Weise, in der dieser
Roman verfasst wurde, ist den bisherigen Bänden sehr
ähnlich. So werden Fans besonders angesprochen, Neueinsteiger
werden von vielen Informationen, auch wenn sie von einigen
Erläuterungen begleitet sind, vermutlich zunächst
eher erschlagen werden, weshalb sich die chronologische
Lektüre der Reihe empfiehlt. Besonders gelungen ist jedoch,
dass auch dieser Roman sich eher an Jugendliche und Erwachsene richtet,
vor allem, was technische Details und Hintergrundinformationen
betrifft, dennoch für Leser ab etwa zehn Jahren ebenfalls eine
spannende Lektüre darstellt - selbst wenn
möglicherweise die eine oder andere
Verständnislücke bleiben wird. Doch gerade in diesem
Fall ist die gesamte Artemis Fowl-Reihe hervorragend als
Familienlektüre geeignet, von der alle Mitglieder zehren
können und die auf verschiedenen Ebenen funktioniert.
Durch die hochwertige Verarbeitung des gebundenen Buchs, die sich auch
in der mit kräftigen Farben umgesetzten Einbandgestaltung
niederschlägt, findet "Die verlorene Kolonie" nach dem Lesen
zudem sicherlich mit Leichtigkeit einen Platz im Bücherregal,
um beizeiten immer wieder mit Begeisterung erneut hervorgeholt und
gelesen zu werden.
(Tanja Elskamp; 03/2007)
Eoin
Colfer: "Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie"
(Originaltitel "Artemis Fowl And The Lost Colony")
Übersetzt von Claudia Feldmann.
List, 2007. 352 Seiten.
Buch
bei amazon.de bestellen
Buch bei Libri.de bestellen
Buch
bei Buch24.de bestellen
Hörbuch:
HörbucHHamburg, 2007. Gelesen von Rufus Beck.
Hörbuch-CDs
bei amazon.de bestellen