Claudia Skopal, Tina Nagel: "Christkind, wo bist du?"


Als ich dieses wunderschöne Bilderbuch über die aufregende Vorweihnachtszeit aus der Sicht von Kindern zum ersten Mal in unseren örtlichen Kindergarten, in dem ich wöchentlich in einer "Lesezeit" drei- bis sechsjährigen Kindern vorlese, mitgenommen habe, waren die Kinder davon ganz begeistert.

Das Buch, das von Lisa und ihrem kleinen Bruder Pauli erzählt, trifft genau den Geschmack und die Gedanken sowie die Vorstellungswelt der Kinder. Es ist ein Buch, das man gut während der gesamten Adventszeit immer wieder vorlesen kann.

Denn es beginnt damit, dass Lisa und Pauli dem Christkind einen Wunschzettel schreiben, wobei es die größere Schwester etwas nervt, dass der kleine Bruder ihr alles nachmacht. Aber so sind sie eben, die Kleinen.
Sie gehen Schlitten fahren, als Anfang Dezember der erste Schnee gefallen ist, und dann kommt am 6. Dezember der Nikolo. Am darauffolgenden zweiten Adventsonntag besuchen sie einen Christkindlmarkt, und spätestens bei diesem Bild haben die ersten Kinder beim Vorlesen und Anschauen der Bilder das Christkind entdeckt. Unbemerkt von Lisa und Pauli, und wohl auch unsichtbar für sie, versteckt es sich auf jeder Seite; klein, mit blonden Haaren und mit zwei kleinen Flügeln, so wie sich Kinder das Christkind eben vorstellen.

Auch beim Kekse Backen der Familie (auch der Vater macht mit!) schaut es hinter dem Schrank hervor, und beim Schlittschuhlaufen der Kinder einige Tage später sitzt es auf einem Schlitten. Groß ist dann die Überraschung am Heiligen Abend, als die staunenden Kinder den Raum mit dem Weihnachtsbaum betreten und feststellen, dass das Christkind genau das gebracht hat, was sie sich gewünscht haben.

Den Kindern hat insbesondere gefallen, dass ein einsamer Nachbar, der kurz am Heiligen Abend vorbeischaut, um frohe Weinnachten zu wünschen, von Lisas und Paulis Vater zum Essen und zum Bleiben eingeladen wird. Ich musste ihnen das Versprechen geben, dass ich bei den nächsten Vorlesestunden das Buch wieder mitbringe. Auch mein Sohn David fordert es abends bei unserer "Dämmerstunde" immer wieder.

Ich kann "Christkind, wo bist du?" also nach vielen "Erprobungen" mit Kindern ab 3 Jahren nur empfehlen. Machen Sie sich aber schon einmal auf eine Debatte darüber gefasst, ob man das Christkind auch sehen kann, was es den Rest des Jahres so treibt, und wo es sich aufhält.

(Winfried Stanzick; 12/2008)


Claudia Skopal, Tina Nagel: "Christkind, wo bist du?"
G&G Verlag, 2008. 32 Seiten. (Ab 3 J.)
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