Håkan Nesser: "Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod"
(Hörbuchrezension)
Ein Mann, der Hörer kann sich keine 
genaue Vorstellung von ihm machen, erwürgt im August 1995 seine Ehefrau auf dem 
Balkon eines Hotels in Griechenland von hinten. Sie hatte ihm gerade gesagt, ihn 
wegen eines anderen Mannes verlassen zu wollen. Er packt die Leiche, nachdem sie 
einige Stunden auf dem Bett gelegen ist, in das für die Reise mitgebrachte 
kleine Zelt, fährt mit dem Mietauto zu einer Schlucht und wirft sie dort den 
Abhang hinunter.
Anderntags lässt er seine Frau als vermisst melden. Sie 
bleibt verschwunden. Die Polizei ermittelt und kommt zu dem Ergebnis sie sei 
nachts ertrunken, weil Kleidung von ihr am Strand gefunden wurde. So beginnt 
diese Kriminalgeschichte.
  Einige Jahre später wird Van Veeteren, ehemals Kommissar, jetzt Buchhändler 
  und Mitbesitzer eines Antiquariats, von einem Priester aufgesucht, der ihm etwas 
  erzählen will, etwas, das mit seinem Beichtgeheimnis zu tun hat. Da Van Veeteren 
  keine Zeit hat, er fliegt am nächsten Tag 
nach 
  Rom, vertröstet er den Priester auf später. Eben dieser Priester aber stürzt 
  einige Tage später vor einen Zug, als er einen Freund am Bahnsteig erwartet.
  
Eine grauenvolle Mordserie
Eine weitere 
Frau, sie ist psychisch krank, wird von hinten erwürgt und vier Wochen nach der 
Tat in ihrer Wohnung in zwei große schwarze Müllsäcke gehüllt, unter dem Bett 
liegend gefunden.
Ein Jogger mit Hund findet die seit dem Mord an der 
manisch-depressiven Frau vermisste Tochter, ebenfalls von hinten erwürgt. Dieser 
Leiche wurden die Unterschenkel abgetrennt.
Zwei Frauen mittleren Alters 
suchen per Zeitungsanzeige einen Partner, der voll und ganz ihren Wünschen 
entspricht. Eine davon, Ester, trifft sich mit einem Unbekannten und 
verschwindet. Die Polizei ermittelt, tappt jedoch vollkommen im Dunkeln, es gibt 
keinerlei Spuren des Mörders.
Unter den Beweismitteln im Fall der einige 
Jahre zuvor erwürgten Frau findet die Polizei eine Anstecknadel, die die 
Zugehörigkeit zu einer 
Freimaurerloge verrät. Sie ist das erste Zeichen, das der 
Täter bei einem seiner Opfer hinterlassen hat. Seine Vorliebe für Klassiker der 
Weltliteratur ist ein weiteres: Blake,
Musil und 
Rilke ... Das stellt Van 
Veeteren, den die Polizei um Mithilfe bei der Aufklärung bittet, fest. So kann 
er den Kreis der Verdächtigen eingrenzen.
Was mir besonders gefällt ist 
die Art, wie die Geschichte konzipiert ist. Der Autor gestaltet immer wieder 
spannende Höhepunkte, die sich bis zum Ende des Romans hin steigern. Er macht 
sich die Mühe, jede genannte Person genau zu beschreiben und ihren Charakter 
herauszuarbeiten. Somit bekommt der Hörer eine Beziehung zu den Menschen und zur 
Handlung. Sarkastische Bemerkungen kann man einem Polizeibeamten nicht mehr übel 
nehmen. 
Der grausame Mörder wird selbst zum Opfer, indem er sich an seine 
Kindheit erinnert. Es ist verständlich, dass sein Leben eine derartige Wendung 
genommen hat, dass er - als von der Gesellschaft angesehener Mann - diese 
Grausamkeiten begeht und ein Doppelleben führt.
Nesser ordnet die aus 
zahlreichen Puzzleteilchen bestehende Geschichte, indem er genaue Daten einfügt. 
So beginnt sie mit dem ersten Mord im August 1995 und endet im Frühjahr 2001, 
wieder in Griechenland. Bis zum Ende hin setzt er die Teile immer schlüssiger 
zusammen.
Die etwa sieben Stunden, in denen der bekannte Schauspieler Dietmar 
Bär die Geschichte liest, sind kurzweilig. Man hofft und bangt, sucht nach dem 
Mörder, ist erfolgreich dabei und weiß am Schluss mehr als die ermittelnden 
Polizisten. 
(Ingrid; 07/2004)
Håkan 
  Nesser: "Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod"
  (Originaltitel "Svalan, katten, rosen, döden")
  Sprecher: Dietmar Bär. (Gekürzte Lesung)
  Random House Audio, 2004. 6 Audio-CDs mit Begleitheft.
  ISBN 3-89830-664-X.
  ca. EUR 30,60.  
  
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  Gebundene Ausgabe:
  Aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt.
  btb, 2003. 576 Seiten.
  ISBN 3-442-75079-2.
  ca. EUR 24,60.  
  
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