Gudula Meisterjahn-Knebel: 
"Montessori-Pädagogik in der weiterführenden Schule"
Der "Erdkinderplan" in der Praxis
Hildegard Holtstiege: "Modell 
Montessori"
Grundsätze und aktuelle Geltung 
der Montessori-Pädagogik
Sehr oft entflammen im Bildungswesen 
  Diskussionen über die Effektivität schulischen 
Lernens. Als eine von vielen 
  möglichen Antworten darauf kann das alternative Lernmodell von Maria Montessori 
  verstanden werden.
  
In "Montessori-Pädagogik in der weiterführenden 
Schule" ist es der Autorin trotz der Fokussierung auf die Sekundarstufe 
gelungen, die Grundzüge dieses reformpädagogischen Ansatzes auf leicht 
verständliche Weise darzulegen. Durch oftmaliges Ausholen innerhalb der Thematik 
und das langsame Hinführen zum Kern gestaltet sich das Lesen angenehmer und die 
Absicht des Buches wird klarer, sodass auch Laien prima damit zu Recht 
kommen.
  Der aufbauende Inhalt erstreckt sich von den Grundgedanken der Montessori-Pädagogik 
  über die Erfahrungsschule des sozialen Lebens bis hin zur Arbeit in 
  Freiheit. Freiheit 
  ist ein Kennzeichen dieser pädagogischen Strömung, weshalb davon im Buch auch 
  ständig die Rede ist. Dabei lernt der Leser die Relevanz des Projektlernens, 
  des Planspiels, der Schülerfirma und des Praktikums in der Ausbildungsphase 
  eines Kindes kennen.
  Besonders wertvoll und eindrucksvoll scheint mir die Dokumentation der praktischen 
  Umsetzung des "Erdkinderplans" im realen Schulleben, nämlich im Gymnasium Schloss 
  Hagerhof in Deutschland. Mit zahlreichen Bildern erzählt die Autorin, die seit 
  einigen Jahren als dortige Schulleiterin tätig ist, von verschiedensten Projekten 
  und Aktivitäten rund um ihre Bildungseinrichtung. Außerdem erläutert sie die 
  Entscheidung für ein reformpädagogisch orientiertes Schulkonzept und 
  erzählt von den Anforderungen an die Lehrkräfte und Schüler.
  Insgesamt versprüht das Buch großen Enthusiasmus. So manche 
Ideen und Beispiele regen sofort zur Umsetzung im eigenen Klassenzimmer an. Auch 
pädagogischen Neulingen und neugierigen Laien empfehle ich, mit dieser Lektüre 
in die Materie einzusteigen, um vorerst einen kleinen Eindruck zu 
gewinnen.
Hingegen halte ich für Fachleute die Ausführungen von Hildegard 
Holtstiege in "Modell Montessori" sehr relevant. Durch seinen hermeneutischen 
Zugang ist das Buch vor allem während des Studiums ein hilfreicher 
Wegbegleiter.
Der gut strukturierte Aufbau erleichtert die Durchschaubarkeit 
im dichten Informationsfluss. So ist am Ende jedes Kapitels eine stichwortartige 
Zusammenfassung zu den jeweils angesprochenen Punkten zu finden, die die 
Leitgedanken des Werkes ähnlich einem roten Faden noch einmal präzisieren soll. 
Einzelne tabellenähnliche Schemata erleichtern das Nachschlagen und 
Verinnerlichen von Gelesenem. Weiters erhält der Leser schon in der Einleitung 
ausführliche Hinweise zur technischen Arbeitsweise, insbesondere zu Aufbau und 
Herkunft der verwendeten Zitate, was das Buch wiederum für wissenschaftliches 
Arbeiten und Recherchezwecke nützlich macht.
  Inhaltlich beschäftigt sich die Autorin mit dem Ziel der 
Selbstbestimmung, 
  erörtert Montessoris Theorie von den sensiblen Phasen und die Relevanz 
  von Entwicklungsmaterialien und vorbereiteten Umgebung. Auch der 
  Polarisation der Aufmerksamkeit wird ein gesamtes Kapitel gewidmet. Der 
  anschließende kurze Lebenslauf vervollständigt das Bild der Maria Montessori 
  und schafft einen guten Gesamtüberblick über ihr Lebenswerk.
  Einziger Kritikpunkt 
meinerseits ist die sehr philosophische und mitunter komplizierte 
Ausdrucksweise, worunter einerseits die Verständlichkeit leidet und andererseits 
der Lesefluss gehemmt wird, da ein mehrmaliges Lesen so mancher Absätze 
erforderlich wird.
(NiNanu; 08/2004)
Gudula Meisterjahn-Knebel: 
"Montessori-Pädagogik in der weiterführenden Schule"
Herder, 2003. 192 
Seiten.
ISBN 3-451-28060-4.
ca. EUR 17,40. 
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Hildegard Holtstiege: "Modell 
Montessori" 
Herder, 2000. 214 Seiten.
ISBN 
3-451-27347-0.
ca. EUR 22,70. 
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