Willi Haider, Christoph Wagner: "Die Steirische Küche"

600 traditionsreiche und zeitgemäße Rezepte


I bin a Steirerbua

I bin a Steirabua, und hab a Kernnatur
I mach ja gwiss koa Schand meim schöna Steirerland.
Denn in da Steiermark, da san d'Leut groß und stark,
san wia die Tannabaam, bei uns dahoam.

I bin's a Steirabua, hab z'rissne Strümpf und Schuach,
a lukats G'wandl oun, schau aus wia a Bettlmoan.
an Hunger wia a Stier, koan Kreuzer Geld bei mir.
so san mas stet's beianand, im Steirerland.

Wann i auf d'Alma geh im feschen Steiragwand,
grean eingfasst is da Rock, so tragt mas in meim Land.
Dazua an Almastock in meina rechten Hand,
a Birerl a dazua, so sam mas gwohnt.

Wenn i zum Deandl geh und steh vor ihram Haus,
sie lachts mi freindli o und kummt zu mir heraus,
sie fallt ma um an Hals und sagt ma staad ins Ohr:
Du bist mei liaba, liaba Steirabua.

(Steirisches Volkslied)

"Hunger wia a Stier"?
Tischchen, deck dich - aber womit?
Der Koch und der Gourmet wissen Rat!


Das vorliegende Kochbuch bietet an regionalen Schmankerln interessierten Häferlguckern und neugierigen Feinschmeckern eine Vielfalt an Rezepten sowie zahlreiche kulturhistorische Informationen.

Die Steirische Küche, die längst nicht nur mit herzhaft Bodenständigem aufwartet, hat einiges mehr zu bieten als mancher vermuten würde. Heidensterz, Klachlsuppn, Verhackertes und Kürbiskernöl, das "Grüne Gold" der Steiermark, sind sozusagen "alte Bekannte", doch es gibt mehr zu entdecken!

"Willi Haider und Christoph Wagner entfachen ein wahres Feuerwerk der Kochkunst, verbinden die schlichte Bauernküche von anno dazumal mit zeitgemäß-leichten Variationen und schaffen so ein Handbuch steirischen Essvergnügens, das es in sich hat: 600 traditionelle Rezepte, viele kulturhistorische Anekdoten und Leckerbissen, dazu alles Wissenswerte über steirische Grundprodukte und Grundrezepte" (vgl. Klappentext).

Willi Haider tritt übrigens nicht nur als Ratgeber für gutsituierte Kochbegeisterte in Erscheinung. Für das steirische Straßenmagazin "Megaphon" erstellt er preisgünstige Rezepte unter dem Motto "Armenküche - Kochen zum Sozialtarif".

Die Zubereitung der in "Die Steirische Küche" angeführten Speisen setzt - bei aller Schlichtheit mancher Rezepte - allerdings ein größeres Haushaltsbudget voraus, um kulinarische Köstlichkeiten auf das Tischlein in den eigenen vier Wänden zu zaubern.

Der offenbar unermüdlich in Sachen Kulinarik forschende Christoph Wagner, genussfreudigen Bücherfreunden aufgrund seiner vielen Veröffentlichungen bekannt, liefert mit schöner Regelmäßigkeit Sachbücher zur Kulturgeschichte des Essens und Trinkens, bspw. "Genuss rund um Wien. Reisen zu Kultur und Kulinarik" und "Feinste Öle. Kochen und genießen mit edlen Essenzen" (beide im Pichler Verlag erschienen).

Traditionsreich und zeitgemäß, wie es der Untertitel von "Die Steirische Küche" verspricht, sind die in diesem prachtvoll gestalteten Grundkochbuch enthaltenen Rezepte, anhand derer man einen gleichermaßen informativen wie ansprechenden Überblick über lokalspezifische Naturprodukte und besondere Leckerbissen nebst Anregungen für die eigene Kreativität am Herd erhält.
Was die Steirische Küche zu bieten hat, beweisen die Kapitel:
Bodenständige Köstlichkeiten für die Jause, Das Beste aus dem steirischen Suppentopf, Knackige Zwischengerichte, Beilagen und Salate, Köstliches aus steirischen Gewässern, Herzhaftes aus steirischen Fleischtöpfen, Kleine steirische Soßenkunde, Süßes aus der Grünen Mark, Ein Blick in die steirische Vorratskammer, Alle wichtigen Grundrezepte, Steirische Wein- und Käsekunde.

Für schmackhafte Abwechslung ist also gesorgt, damit man nicht gleich Peter Roseggers Knecht Bertl angesichts einer allabendlichen Portion Sterz seufzen muss: "Ein Stückel Fleisch wär' mir zehnmal lieber als der Mehlbumpf." (Aus "Jakob der Letzte. Eine Waldbauerngeschichte")

(Franka Reineke; 10/2006)


Willi Haider, Christoph Wagner: "Die Steirische Küche"
Styria Verlag, 2005. 464 Seiten.
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