Laurence Bobis: "Die Katze"

Geschichte und Legenden


Eine Katze - was ist das? Die erste ultimative Kulturgeschichte für Katzenliebhaber

Bei diesem Buch handelt es sich um eine historische Aufarbeitung der (Kultur-) Geschichte der Katze und des Umgangs der Menschen mit der Katze, der sich vor allem in den Geschichten und Legenden über die Katze widerspiegelt.
Das Spektrum reicht dabei von den umstrittenen Ursprüngen der Katze (stammt sie von der Wildkatze, dem Manul oder der Nubischen Falbkatze ab?), über ihre Verbreitung in Europa, den "Gebrauch" der Katze im Mittelalter, die Verbindung von Katzen mit Hexen und Zauberei bis zur Katze in der Neuzeit.
Aus dem Inhalt (Auszüge):
Die Katze im Altertum: Die Spuren der Katze in Europa. Die Katze in der antiken Kunst. Der vielfältige Gebrauch der Katze im Mittelalter: Die heilende Katze. Ein Rivale Gottes? Die Katze als Moralexempel: Von der Katze und den Mäusen. Die Katze und der Tod. Die diabolische Katze: Das Idol der Häretiker. Die Katze der Zauberer und Hexen. Die Katze in der Moderne: Die Katze - ein Spiegel für den Menschen. Katze in der Literatur - Aufstieg zu höchsten Weihen?

Man erfährt so allerlei bisher unbekannte Geschichten über die Katze. Wer weiß beispielsweise, dass im Mittelalter in unseren Breiten Katzen auch gegessen wurden (vor allem in Notzeiten), oder dass Katzen in der mittelalterlichen Medizin bereits eine Rolle spielten (ihr Fett oder Fleisch wurde dabei verwendet), oder dass das Fell der Katze als Rohstoff zur Pelzerzeugung verkauft wurde (daher auch das mittelalterliche Sprichwort "Wenn eine Katze einen schönen Pelz hat, zieht sie sich damit selbst das Fell über die Ohren")?

Insbesondere die Katze im Mittelalter nimmt in dem Buch einen breiten Raum ein. List, Leckermäuligkeit und Faulheit sind nur einige der Eigenschaften, die man damals der Katze zuschrieb. Auch viele Schimpfwörter hatten Bezüge zu Katzen, wie z. B. "Du hast gelogen wie eine schändliche Katze!" oder "Du bist ein Haufen Katzendreck!".
Natürlich fehlt auch die Aufarbeitung bekannter Vorurteile nicht, wie z. B., dass schwarze Katzen Unglück bringen oder, wie bereits erwähnt, die Verbindung von Katzen mit Hexen, Zauberern und dem Teufel.

Lesern, die wirklich alles über die Historie der Katze im Detail wissen wollen, sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt. Viele Geschichten, Legenden, Metaphern etc., die in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Katzen niedergeschrieben wurden, machen das Buch sehr lebhaft und interessant.
Als Beispiel sei hier nur eine Geschichte erwähnt, in der die Katze das weibliche Geschlechtsorgan darstellt und die Ratte das männliche. Rund 20 farbige Bilder von Gemälden, bei denen Katzen eine Rolle spielen, sowie zahlreiche Skizzen und Schwarz-Weiß-Bilder illustrieren das Buch.

(Wolfgang Varga)


Laurence Bobis: "Die Katze. Geschichte und Legenden"
Aus dem Französischen von Ralf Pannowitsch und Thomas Höpel.
Gustav Kiepenheuer, 2001. 288 Seiten, mit Abbildungen.
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Noch ein Buchtipp:

Detlef Bluhm: "Katzen und ihre Frauen. Bilder einer besonderen Freundschaft"

Die Verbindung zwischen Frauen und Katzen ist eine besonders innige und besteht schon seit Jahrtausenden. Auch in der Malerei ist das Motiv "Frau und Katze" eines der ältesten und häufigsten Sujets, von dem sich Malerinnen und Maler aus allen Jahrhunderten immer wieder inspirieren ließen.
Ob Muse, Gefährtin oder Seelenverwandte - Detlef Bluhm unternimmt eine Reise durch die Geschichte der Malerei und erzählt anhand von über 50 Gemälden von den verschiedensten Facetten dieser ganz besonderen Freundschaft zwischen Frauen und Katzen.
Kurze Texte kommentieren die Abbildungen mit Interpretationen, Anekdoten und biografischen Hinweisen. (Insel)
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