Ingrid Schlieske: "Japanisches Heilströmen"

Altes Volkswissen zur Selbsthilfe


Akupressur, Akupunktur und Shiatsu erfordern eine genaue und langwierige Einweisung und machen manche Menschen darum diesen eigentlich seit langem bewährten Methoden gegenüber misstrauisch. Aber die Betrachtung des Körpers als ein Meridiangeflecht hat durchaus ihre Berechtigung. Eine vereinfachte Herangehensweise dazu zeigt dieses Buch. Dabei sind die hier gezeigten Methoden und Techniken sowohl für die Eigenanwendung, wie auch für die Fremdtherapie gedacht - was eine Partnerschaft sicher noch vertiefen kann.

Die ersten 50 Seiten kann man dabei getrost überlesen, denn sie beinhalten - zum Teil gedoppelte oder dreifache - Rechtfertigungen dafür, Jin Shin Jyutsu überhaupt anzuwenden, eine Rechtfertigung, die die Methode nicht wirklich benötigt.
Anschließend werden mit Schautafeln und Ausschnittsbetrachtungen von Schautafeln die 29 wichtigsten Druckpunkte und ihre Nebenpunkte dargestellt, mit Beschreibungen, wie sie zu behandeln sind und wobei bzw. wogegen sie wirken sollen.
Ich kann bei drei Symptomgruppen aus eigener Erfahrung und Anwendung seit dem Kauf des Buchs den Beschreibungen zustimmen, und die anderen wirken auch ziemlich vertrauenserweckend. An der einen oder anderen Stelle erscheint einem allerdings der angegebene Anwendungsbereich ein wenig sehr unmedizinisch. Aber es kann nicht wirklich schaden, ihn trotzdem auszutesten.

Die theoretisch-praktische Hinführung wird dann noch durch spezifische Fallberichte vertieft und mit Inhalten gefüllt, so dass für jeden Lernertyp eigentlich etwas dabei ist. Hier finden sich auch spezielle Anwendungen für die Arbeit mit Kindern, die ein wenig mehr "Fingerspitzengefühl" erfordert.

Zum schnellen Auffinden der richtigen Punkte im akuten Fall gibt es am Ende des Buchs auch noch einen umfassenden Index. Alles in allem eine gute Ergänzung zur Hausapotheke. Nicht, um den Arzt zu ersetzen, sondern um ihn zu ergänzen.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 08/2006)


Ingrid Schlieske: "Japanisches Heilströmen"
rororo, 2006. 303 Seiten.
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