Andreas Eschbach: "Das Jesus-Video"


Eine große Ausgrabung in Israel. Ein junger Grabungshelfer namens Stephen Foxx, ein Jungmillionär, der einen Teil seines Geldes für die Finanzierung eines abenteuerlichen Lebens nutzt, findet in einer Parzelle ein Skelett, das einige seltsame Besonderheiten aufweist, wie zum Beispiel Zahnfüllungen, die eigentlich eher zur Dentaltechnik unserer Zeit passen. Und neben dem 2000 Jahre alten Skelett findet er noch einen kleinen Beutel, in dem sich die Bedienungsanleitung einer "SONY"-Videokamera befindet, die zu diesem Zeitpunkt erst auf dem Reißbrett existiert.

Der Grabungsleiter verpflichtet den jungen Mann zunächst zum Stillschweigen und ruft einen seiner wichtigsten Geldgeber, einen Medienmogul namens Kaun, um diesen über das weitere Vorgehen entscheiden zu lassen. Mit der beratenden Hilfe eines deutschen SF-Autors, dessen Spezialgebiet Zeitreisegeschichten sind, entwickelt dieser sehr schnell eine Theorie über den seltsamen Fund, und es beginnt eine fieberhafte Suche nach einer 2000 Jahre alten Videokamera, die es noch nicht gibt, oder doch zumindest nach den Videos, die mit dieser Kamera aufgenommen worden sind.
Da sich Kaun in einer finanziellen Notlage befindet, entschließt er sich außerdem, die katholische Kirche mit dem hypothetischen Inhalt der Videos, die er ja noch gar nicht hat, um 50 Milliarden Dollar zu erpressen, während Stephen Foxx und eine junge Dame auf ihre Art und Weise versuchen, dem Geheimnis um das Video auf die Spur zu kommen.

Hierbei werden die jungen Heldinnen und Helden nicht nur von Kauns Leuten verfolgt, sondern schließlich auch von Vertretern der katholischen Kirche selbst, die sich durch ihr Treiben auch bei den Priestern an Ort und Stelle eher unbeliebt machen. Viele politische, finanzielle und auch theologische Interessen treffen hierbei aufeinander, wobei diese sich außerdem immer wieder auf das Unangenehmste miteinander vermischen, was diesen Roman trotz seiner Dicke davor bewahrt, in ein erzählerisches Plätschern abzugleiten.
Wer die Geschichte noch nicht kennt, sollte sich auf den letzten 100 Seiten metaphorisch noch einmal anschnallen, weil dann der Stoff schließlich zu einer theologisch-philosophischen Betrachtung wird, die in sich überaus schlüssig ist und einem in diesen eher zynischen Zeiten eine gewisse Hoffnung für die Menschheit mit all ihren Fehlern gibt.
Ein sehr interessantes Buch!

(K.-G. Beck-Ewerhardy)


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Lübbe.
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Ein weiteres Buch des Autors:

"Der Jesus-Deal"

Wer hat das originale Jesus-Video gestohlen? Stephen Foxx war immer überzeugt, dass es Agenten des Vatikans gewesen sein müssen und dass der Überfall ein letzter Versuch war, damit ein unliebsames Dokument aus der Welt zu schaffen.
Es ist schon fast zu spät, als er die Wahrheit erfährt: Tatsächlich steckt eine Gruppierung dahinter, von deren Existenz Stephen zwar weiß, von deren wahrer Macht er aber bis dahin nichts geahnt hat. Die Videokassette spielt eine wesentliche Rolle in einem alten Plan von unglaublichen Dimensionen - einem Plan, der nichts weniger zum Ziel hat als das Ende der Welt, wie wir sie kennen ... (Lübbe)
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