Peter David: "StarTrek - Captain's Table 5 - Once Burned"


Dieser fünfte Band der Captain's Table-Reihe handelt von dem mittlerweile ziemlich bekannten Captain Mackenzie Calhoun, der sich, genau wie die Erzähler in den vorherigen Romanen, irgendwann einmal in einem der seltsamen Lokale befindet, zu denen nur Kapitäne Zutritt haben, und dies geschieht in diesem Buch sogar zweimal. Aus gegebenen Anlass, und weil die FINAL FRONTIER nun mal seine Serie ist, stammt dieser Band aus der Feder von Peter David, was nach der Enttäuschung in Band 4 der Reihe sicherlich beruhigend zu nennen ist. Ich zumindest hatte mich bereits über seinen Namen auf dem Einband gefreut, bevor ich das Buch überhaupt aufgeschlagen hatte.

Das erste Mal betritt Mackenzie das Captain's Table auf seinem Heimatplaneten, kurz nachdem es ihm gelungen ist, seine Mitbewohner zum Aufstand gegen die Danteri aufzustacheln. Er ist ein Kapitän des Schlachtfelds und hat auch einige Raummissionen befehligt, was ihn für den Besuch dieser Lokalität qualifiziert, wodurch er der jüngste Kapitän wird, der das Captain's Table bis dahin betreten hat. Er betritt den Laden zu einem Zeitpunkt, zu dem er sich nicht sicher ist, ob er sich für den Tod einer Crew zu Recht verantwortlich fühlt oder nicht. Bei diesem ersten Besuch legt er sich mit einem römischen Legionärskapitän an und bekommt den ersten Drink frei, wobei er erfährt, dass die nächsten Bestellungen eine Geschichte kosten würden. Calhoun ist etwas irritiert. Er glaubt nicht, dass sein Leben interessant genug ist, um weiter erzählt zu werden, und er möchte sein Innerstes eigentlich nicht vor Zuhörern offen legen.

Lange Zeit denkt Mackenzie Calhoun über seine seltsamen Erlebnisse im Captain's Table nicht mehr nach. Er verlässt seinen Heimatplaneten, wird Mitglied von StarFleet, dann irgendetwas Anderes und schließlich wiederum Mitglied der Flotte, allerdings diesmal als Captain seines eigenen Schiffes in einem sehr unruhigen und chaotischen Gebiet, auf das die Föderation ein Auge zu halten wünscht. In diese Aufgabe findet er sich - wie Leser der FINAL FRONTIER-Reihe wissen - sehr schnell ein und erlebt einige ungewöhnliche Abenteuer. Doch als ihn immer mehr Nachrichten vom Krieg der Föderation gegen die Dominion erreichen, wird er unruhig. Er denkt darüber nach, dass er viel lieber dort wäre, um zu helfen und zu kämpfen, was seiner Natur eher entspricht, als in einem nun im Verhältnis ruhigeren Raumgebiet in Reserve gehalten zu werden. Selbst das gute Zureden seiner ersten Offizierin und Ex-Frau kann ihn mit diesem Zustand nicht ganz aussöhnen. Und gegen seine übliche Gewohnheit begibt er sich auf das Holodeck, um dort in einer Nachbildung der Straßen von Rigel spazieren zu gehen. Er ist kaum dort angekommen, als er einen Taschendieb sieht, der versucht, einem Priester die Brieftasche zu klauen. Mackenzie kann dies verhindern, und während er sich noch darüber wundert, warum er sich die Mühe gemacht hat, einen virtuellen Dieb am virtuellen Diebstahl einer virtuellen Beute von einem virtuellen Opfer abzuhalten, legt ihm dieses Opfer einen Arm um die Schulter und lädt ihn zu einem Drink ein. Sekunden später findet sich ein erstaunter Capt. Calhoun in einer sehr realen magischen Welt, nämlich nach dem Durchschreiten des Eingangs zum Captain's Table in einer Simulation Rigels auf dem Holodeck seines Schiffes. Und hier wird er von dem Barkeeper fröhlich begrüßt.

In einer Ecke der Bar sitzt ein Capt. Kenyon, mit dem Calhoun sofort sprechen möchte, aber Cap, der Barkeeper hält ihn davon ab und erinnert ihn daran, dass er eine Geschichte erzählen muss, um diesmal bedient zu werden. Mehr oder minder widerwillig setzt er sich an einen Tisch und beginnt. Er erzählt von den Ereignissen zur Zeit seines Ersten-Offizier-Postens an Bord der U.S.S. GRISSOM unter dem Kommando von Captain Kenyon. Diese Ereignisse waren es, die schließlich zu seinem Austritt aus StarFleet führen sollten. Somit bekommt der Capt. Calhoun-Fan in diesem Buch endlich Einblick in Dinge, die bisher in den FINAL FRONTIER-Büchern immer nur vage angedeutet worden waren. Und der Neuling bekommt die Basics einer sehr interessanten Figur vorgeführt, die ihn vielleicht auch zu einem Fan machen können.

Wie alle Calhoun-Romane müssen die Freunde von Sex und Gewalt in diesem Buch nicht lange suchen. Auch "Once Burned" goes down and dirty, in Wegen, die man im SF-Bereich nicht allzu häufig findet und normalerweise erst recht nicht in ST. Dadurch wirkt diese Geschichte sehr lebendig und ist in meinen Augen ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.

(Klaus-G. Beck-Ewerhardy)


Peter David: "StarTrek - Captain's Table 5 - Once Burned"
Englische Ausgabe:
Pocket Books, 1998. 252 Seiten. 
ISBN
0-671-02078-1.
ca. EUR 6,41.
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