Jim Starlin, Jim Aparo und Mike DeCarlo Batman: "A Death in the Family"


Dieses Comic ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Es zeigt den Tod einer etablierten Heldenfigur und die Entscheidung für diesen Tod traf nicht das Autorenteam, sondern das Publikum in den Vereinigten Staaten.

Nachdem Dick Grayson – der ursprüngliche Robin – die Seite von Batman verlassen hatte kam das Gefühl auf, dass Batman einen neuen jugendlichen Partner brauchte, weil er sonst zu düster wirkte. Also führte man den jungen Jason Todd in die Serie ein. Diese Figur erweckte aber beim Publikum vorwiegend negative Reaktionen, weswegen man beschloss eine Miniserie einzuführen, an deren Ende das Publikum in einer Telefonabstimmung entscheiden konnte, ob der Wunderknabe das betreffende Abenteuer überlebt oder nicht. Dafür wurde die Ursprungsgeschichte Jason Todds verändert und der Junge findet zu Beginn der Geschichte heraus, dass die Frau, die er für seine Mutter gehalten hatte in Wirklichkeit nicht seine Mutter war. Da er sich mit Bruce wegen zu vieler eingegangener Risiken im Einsatz überworfen hat, macht er sich selber an die Recherchen zum Auffinden seiner richtigen Mutter. Am Ende hat er das Feld auf drei mögliche Kandidatinnen reduziert: eine Agentin des Mossad, eine Nahkampfausbilderin für Terroristen und eine Mitarbeiterin einer Hilfsaktion in Äthiopien. Mit Hilfe der Kreditkarten, die er von seinem Ziehvater bekommen hat macht er sich auf die Suche nach seiner richtigen Mutter.

Als Bruce Wayne von seinem Aufbruch erfährt, kann er sich darum allerdings nicht kümmern, denn sein Erzfeind – der Joker – ist mal wieder entkommen und anscheinend hat er mit einer Cruise Missile das Land verlassen, denn nach den Ereignissen in „Killing Joke“ hat die Polizei sich sehr viel Mühe gegeben endlich alle seine Verstecke zu säubern und all sein Geld einzukassieren. Er muss diese Cruise Missile nun verkaufen um an Geld zu kommen. Dafür führt ihn sein Weg in den Libanon, wohin Batman ihm folgen muss. Ein Knabe, der auf eigene Faust durch die Welt reist ist bei Weitem nicht so wichtig, wie ein psychopathischer Killer mit einer nuklearen Vernichtungswaffe. Schweren Herzens macht sich Bruce Wayne (Batman) auf den Weg. Doch in Beirut trifft er auf Jason, der die Mossad-Agentin bis hierher verfolgt hat. Gemeinsam verfolgen sie die Spur weiter und es gelingt ihnen, Jokers Handel platzen zu lassen, worauf dieser fluchtartig das Land verlässt. Batman beschließt nun, Jason bei der weiteren Suche nach seiner richtigen Mutter zu helfen, nachdem sich die Agentin als die falsche Frau erweist.

Aber auch die Nahkampfausbilderin, die das dynamische Duo in einem Wüstenkampf stellen erweist sich als die falsche Frau und das in mehrerlei Hinsicht. Allerdings wird Lady Shiva uns noch später in anderen Zusammenhängen wieder begegnen.

In Äthiopien stößt Jason dann schließlich auf seine richtige Mutter, aber daran kann er sich nicht lange erfreuen, denn der Joker taucht auch hier wieder auf und er hat sein eigenes Interesse an der jungen Frau, ein Interesse, dass schließlich zum Tod der beiden Neuvereinten führen soll. Danach macht sich der „Prinz des Verbrechens“ aus dem Staub um wenig später von einer überraschenden Person einen ganz ungewohnten Job angeboten zu bekommen, nämlich den als Sonderbotschafter der Islamischen Republik des Irans. In dieser Position ist er durch die diplomatische Immunität für die amerikanische Justiz und auch für Batman unangreifbar, etwas, was ihm das State Department durch Superman mitteilen lässt. Aber der Joker wäre nicht der Joker, wenn er nicht seine neue Position für eine schreckliche neue Gräueltat ausnutzen würde.

(K.-G. Beck-Ewerhardy)


Jim Starlin, Jim Aparo und Mike DeCarlo Batman: "A Death in the Family"
DC (Softcover/2000)
ISBN 0-930289-44-7
80 Seiten
ca. EUR 12,05.
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