Hertha Kratzer: "Die großen Österreicherinnen.
90 außergewöhnliche Frauen im Porträt"

Beginnend mit dem "Aufbegehren im Biedermeier" gegen die Beschränkung der weiblichen Bevölkerung auf familiäres Leben ohne die Möglichkeiten eines eigenständigen Lebens, zeichnet Hertha Kratzer das Engagement und den Kampf von Frauen für ein gleichberechtigtes Leben nicht nur für beide Geschlechter, sondern auch für einen Ausgleich sozialer Ungerechtigkeiten nach.

Langsam konnten gesellschaftliche Verbesserungen erreicht werden, an denen in Österreich wie in so vielen Staaten Frauen beteiligt waren, aber kaum in dem Maße wie ihre männlichen Mitstreiter dafür gewürdigt wurden. Nach der traurigen Zeit des NS-Regimes, gegen das auch in diesem Buch erwähnte Österreicherinnen kämpften, konnten Wirtschaftsaufschwung und staatliche Stabilisierung folgen. Auch dabei wirkten viele Frauen mit.

Einige der vorgestellten 90 Damen sind einer breiteren Öffentlichkeit wohlbekannt. Andere scheinen zu Unrecht fast vergessen zu sein. Der Autorin liegt es am Herzen, ihnen einen angemessenen Platz in unserer Erinnerung zu schaffen. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, näher auf alle leider nur kurz behandelten Biographien einzugehen. So ist Kratzers Sammlung verschiedenster Lebensläufe ein Nachschlagewerk, das - ansprechend verfasst - immer wieder gerne zur Hand genommen werden kann. Vielleicht ist es auch eine Anregung, über die eine oder andere Dame mehr zu lesen.

(ama; 10/01)