Harry Mulisch: "Schwarzes Licht"


Typisch Mulisch!

Der Roman "Schwarzes Licht" wurde im Original erstmals im Jahr 1956 veröffentlicht, es handelt sich somit um ein Frühwerk Mulischs, für die im Jahr 2016 erschienene Neuauflage vom preisgekrönten Übersetzer Gregor Seferens (Jahrgang 1964) knusprig frisch ins Deutsche übertragen. Gregor Seferens behandelte übrigens in seiner Magisterarbeit das Thema "Die Rezeption Karl Mays in den Niederlanden" und erhielt im Jahr 2000 für seine Übersetzung von Harry Mulischs Roman "Die Prozedur" den "Else-Otten-Übersetzerpreis".

Fünf Jahre nach Harry Mulischs Tod erschien anno 2015 in den Niederlanden sein unvollendet gebliebener Roman "De ontdekking van Moskou", von Literaturkritikern als "unmögliches Buch" und "Fehler" bezeichnet. Denn es handelt sich um vom Kulturwissenschafter Arnold Heumakers und der Literaturwissenschafterin Marita Mathijsen sachte bearbeitete und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellte Fragmente aus dem Nachlass, doch gerade Mulischs spezieller Stil und seine Technik, Romane lustvoll zu komponieren, sind im Grunde unnachahmlich. Der Leser wird also ausdrücklich eingeladen, seine eigene Fantasie spielen zu lassen und den Roman selbst zu vollenden, wie Harry Mulisch einst selbst meinte: "Niet de schrijver, de lezer moet fantasie hebben. De lezer is niet de toeschwouwer van een toneelstuk, maar de acteur die alle rollen uitbeeldt. De lectuur is zijn hoogsteigen creatie. De schrijver levert tekst - maar een artistiek werkstuk wordt het pas door het talent van de lezer." (Aus "Voer voor psychologen")

Dem Vernehmen nach stimmte Harry Mulisch vor seinem Tod der Veröffentlichung der Fragmente bzw. verschiedenen Versionen zu. Zu bedenken ist jedenfalls, ob nicht der Reiz sämtlicher Bücher von Harry Mulisch bis zu einem gewissen Grad darin besteht, niveauvoll, aber doch "unmöglich" zu sein?
Wer sich nicht in erster Linie für lineare Entwicklungen, chronologische Abfolgen und vorhersehbar agierende biedere Figuren interessiert, ist im Erzählkosmos des Harry Mulisch gut und richtig aufgehoben.
Jedoch gehört "De ontdekking van Moskou" als Werk über das Schreiben an sich sowie über eine missglückte Expedition im 15. Jahrhundert zweifellos nicht zu seinen Meisterwerken. Der unvollendete Roman diente Mulisch über die Jahrzehnte immer wieder als Fundus für Motive und Geschichten, die er anderweitig verwendet hat, weswegen man nicht umhin kann, das nach seinem Tod erschienene Buch als ausgeweideten Torso zu betrachten.

Über "De ontdekking van Moskou", damals noch unveröffentlicht, schrieb Cees Nooteboom in seinem in "Die Zeit" auf Deutsch am 3. November 2010 erschienenen von Helga von Beuningen übersetzten Nachruf unter dem Titel "Er wog die Welt. Harry Mulisch, mein 'Freund vom Montagabend' ist tot": "Der Krieg war und blieb das Maß aller Dinge, er war auch Gegenstand des Buches, das er hatte schreiben wollen und zu dem es nie kam, weil die Wirklichkeit sich in diesem Punkt nicht besiegen ließ - das Buch, in dem erzählt werden sollte, wie es gewesen wäre, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte: De ontdekking van Moskou ('Die Entdeckung von Moskau')".

Bizarre Namen, kuriose Todesarten (z.B. von einem Brocken aus dem Weltall erschlagen, oder als Taucher zunächst von einem Löschflugzeug mit Wasser aus dem Meer geschöpft und dann über brennenden Olivenbäumen ausgeleert zu werden, oder plötzlicher Tod im Wiener Nobelhotel), grenzgängerische, hochbegabte Außenseiter, schräge Verhaltensweisen und überraschende Kehrtwendungen in Handlungsverläufen - derlei prägt Harry Mulischs Werke. Man ahnt, dass der Autor beim Schreiben nicht selten selbst viel Vergnügen empfunden hat, dabei, seiner üppig wuchernden Fantasie die Zügel schießen zu lassen. Die Kehrseite der Medaille sind Schwächen wie allmachtsfantsiengleiche egomanische Züge, extreme Männerdominanz, ausufernde Abschweifungen, erzählerische selbstverliebte Untiefen und langatmige literaturtheoretische Ausführungen; ja, mitunter ist auch Durchhaltevermögen gefragt! Bewusst hat Mulisch sein berüchtigtes Schwadronieren z.B. im Roman "Die Prozedur" eingesetzt, denn erst nach einem erschöpfenden Kapitel über Buchstaben- und Zahlenmystik begrüßt der Autor jene Leser, die sich wacker durchgekämpft (oder einfach vorgeblättert!) haben: "So, das wäre geschafft. Wir sind unter uns. Die unreinen Mitleser sind vor all diesen gespenstischen Buchstaben Hals über Kopf geflohen." (S. 15).

Harry Mulisch war eine Ausnahmeerscheinung in der niederländischen Literaturszene. Der vielseitige Schreiber verfasste nicht nur Romane und Erzählungen, sondern auch Gedichte, Bühnenstücke, Opernlibretti, Essays und im weiteren Sinn philosophische Werke. Er interessierte sich für Naturwissenschaften (was mitunter in seinen Romanen für gedehnte Passagen sorgt), Musik, Esoterik, Alchemie und nicht zuletzt für Wein (nach der Diagnose "Magenkrebs" musste er seinen Weinkonsum allerdings drastisch einschränken) und Weib - und er liebte Rätsel ("Het beste ist, het raadsel te vergroten").
In seinen Romanen kommt es nicht selten vor, dass sich Geheimnisse sozusagen selbst schützen und ihre Entdeckung zu verhindern wissen ... Insofern ist die fast unendliche Geschichte des Romans "De ontdekking van Moskou" und ihre Verknüpfung mit dem Leben des Autors durchaus bemerkenswert.

Von
gewissen Themen war er als Schriftsteller allem Anschein nach geradezu besessen. Schon als Knabe experimentierte Harry Mulisch, dessen Lieblingsjugendbuch nicht von ungefähr "De ongelofelijke avonturen van Bram Vingerling" (erschienen 1927) von Leonard Roggeveen war, im Labor und stellte gern aberwitzige Theorien auf; eine Herangehensweise, die auch in seinen Romanen sichtbar wird. Ebenso faszinierten Zahlenmystik, Archäologie und Männerfreundschaften den stets neugierigen, aufgeschlossenen Autor, der im (männlichen) Orgasmus die menschliche Schaffenskraft gebündelt sah. Somit ist es immer wieder verlockend zu überlegen, wieviel Harry Mulisch jeweils konkret in seinen Figuren stecken könnte.


Gedenktafel im "Café Americain"
(Foto: D. Krestan)

Wer Harry Mulischs seit dem 29. Oktober 2011 mit einer Gedenktafel geschmückten einstigen Stammplatz am Lesetisch im "Café Americain" aufsuchen möchte:
Das Lokal befindet sich in Amsterdam, Leidsekade 97.

Die Inschrift lautet:
"Wat niet gelezen is, is niet geschreven. Wat niet gehoord is, is niet gezegd.
Wat niet gezien is, is niet ...?"


Der Legende nach ließ sich Harry Mulisch, als er noch nicht prominent war, regelmäßig von Kellnern im Café ausrufen:
"Telefoon voor de heer Mulisch!"
Auf diese Weise gelang es ihm, nachhaltig die Aufmerksamkeit der anderen Gäste zu erregen.

 
 

Harry Mulischs ehemaliges Wohnhaus
(Foto: D. Krestan)

Seit einiger Zeit findet alljährlich in Amsterdam ein "Harry Mulisch-Festival" mit Lesungen, Diskussionen und Musikdarbietungen statt, auch kann das Arbeitszimmer des Autors in seiner ehemaligen Wohnung an der Leidsegracht besichtigt werden.

"Ik heb de oorlog niet zo zeer 'meegemaakt', ik bén de Tweede Wereldoorlog." (Harry Mulisch)

Harry Kurt Victor Mulisch, am 29. Juli 1927 in Haarlem geboren, war das einzige Kind eines österreichisch-ungarischen Vaters (Karl Victor Kurt aus Gablonz im Sudentenland, geboren 1892, gestorben 1957; nach dem Ersten Weltkrieg in die Niederlande emigriert), der später als Arisierer jüdischer Vermögen bei einer Amsterdamer Bank mit den Nationalsozialisten kollaborierte und deswegen nach dem Krieg drei Jahre lang in einem Lager interniert war, und einer belgisch-deutsch-jüdischen Mutter (Alice Schwarz, geboren 1908, gestorben 1996). Zuhause wurde Deutsch gesprochen. Frieda Falk, Haushälterin und Kindermädchen in Personalunion, war für Harry Mulisch eine wichtige Bezugsperson.
Aufgrund seiner Stellung konnte der Vater seine bereits seit dem Jahr 1936 von ihm geschiedene Ex-Frau und seinen Sohn vor der Deportation bewahren. Harry Mulischs Großmutter und Urgroßmutter wurden in Sobibor ermordet.
Harry Mulischs Mutter emigrierte später in die Vereinigten Staaten von Amerika, Harry blieb bei seinem Vater in den Niederlanden.
1952 erschien Mulischs Debütroman "Archibald Strohalm" (über einen langsam aber sicher den Verstand verlierenden Aussteiger und Möchtegernpuppenspieler, der die Mitmenschen zu einer von ihm entwickelten allumfassenden Moralphilosophie bekehren will). "Neben ihm, in einem sorgfältig ausgesägten Regal, hingen die Puppen mit seelenlosen Körpern und umgeknickten Köpfen. Er nahm den Tod, steckte Daumen und Mittelfinger seiner rechten Hand in die Arme, den Zeigefinger in den Kopf und zog das weiße Leibchen faltenlos bis hinauf zu seiner Achsel. Die linke Hand schob er in den Hanswurst.
'Bonjour', sagte der Tod. Archibald nickte im Namen von Hanswurst, der sich verbeugte. 'Hier prinzipiell Mensch Mensch so wahr wie Narkose auf Kopf.' 'Früher war normaler Hut', sagte Hanswurst. 'Nun ist auch ihr weg', sagte der Tod. Archibald nickte. Hanswurst lag bereits auf seinen Knien, der Tod hatte sich an ihn selbst gewandt. 'Hab Schmerz', sagte er und verzog den Mund. 'Wird großer prinzipieller Lärm sich erheben.'"
(Aus "Archibald Strohalm")

Harry Mulisch berichtete aus Jerusalem über den Eichmann-Prozess ("Strafsache 40/61: Eine Reportage über den Eichmann-Prozess", erschienen 1962). Unter seinen zahlreichen Werken, viele davon liegen leider nicht auf Deutsch vor, finden sich neben dem im Jahr 2007 zum "besten niederländischen Roman aller Zeiten" (!) gewählten Meisterwerk "Die Entdeckung des Himmels", veröffentlicht in jenem Jahr, als der Autor seinen 65. Geburtstag feierte, auch "Das steinerne Brautbett" (über die Bombardierung Dresdens und die Rückkehr des einst beim Angriff innerlich wie äußerlich entstellten us-amerikanischen Zahnarztes an den Ort des Grauens Jahre später, erschienen 1959) sowie "Das Attentat" (1982 erschienen). "Die Prozedur", 1998 veröffentlicht, wurde anno 1999 mit dem "Libris Literaturpreis" ausgezeichnet. Auch "Siegfried. Eine schwarze Idylle" (2001) wartete mit einer überraschenden Gedankenspielerei auf: Adolf Hitler und Eva Braun hätten einen Sohn gehabt; und jener niederländische Schriftsteller, dem ein altes Ehepaar in Wien diese Geschichte anvertraut, stirbt im "Hotel Sacher", ohne die Sensation zu Papier gebracht zu haben - manche Geheimnisse bewahren sich eben selbst.

1971 heiratete Harry Mulisch die 21 Jahre jüngere Künstlerin Sjoerdje Woudenberg, mit der er zwei Töchter, Anna und Frieda, hatte. Seit 1989 war er mit seiner Freundin Kitty Saal zusammen, das Paar bekam im Jahr 1992 einen Sohn, Menzo.
Der passionierte Pfeifenraucher Harry Mulisch bildete mit Willem Frederik Hermans (1921-1995) und Gerard (Kornelis van het) Reve (1923-2006) das tonangebende Trio, "De Grote Drie", der niederländischen Nachkriegsliteraturszene.

Mangel an Selbstbewusstsein war Harry Mulisch offenbar zutiefst wesensfremd, wie auch Cees Nooteboom in seinem vorstehend bereits erwähnten Artikel ausführte: "Man musste sich sehr an ihn gewöhnen, und wenn ihm dieser Prozess zu lange dauerte, erklärte er ein weiteres Mal, wen man vor sich hatte: 'Ich bin ein großer Schriftsteller, daran gibt es nichts zu rütteln.'"
Grenzenlos selbstgewiss, großspurig, bereitwillig provokant, nie um eine schlagfertige Antwort verlegen - so wurde Harry Mulisch von Zeitgenossen beschrieben. Auch galt Mulisch als Salonsozialist mit Sympathien für Fidel Castro (seine Reisen nach Kuba fanden Niederschlag im Roman "Die Entdeckung des Himmels"), als schwierig und arrogant, als Frauenheld und eitler Geck mit Hang zu teuren Anzügen und Sportwagen. Seine Freunde schätzten vor allem seinen brillanten Intellekt und seine Ironie. Und seine Leserschaft erfreut sich nach wie vor an außergewöhnlich eigenwilligen Büchern.

Ein Tag im Leben des Maurits Akelei: Menschliche Abgründe und "Schwarzes Licht"

In diesem Roman begleitet man den sozusagen erst in seinem "zweiten Leben" wohl aus innerer Not zum Glockenspieler mutierten einsamen Junggesellen Maurits Akelei durch seinen 46. Geburtstag, der beinahe den Weltuntergang, einige höchst sonderbare Begegnungen und Vorkommnisse, Momente des Wahnsinns, Scherben, Verletzungen und die simple Rückkehr in die annähernd gewissenlose Normalität beschert: Ein Einzelgänger mit belastender Vergangenheit und kaum Selbstdisziplin verwüstet sich und seine Umgebung nach Kräften - eine häufige Ausgangssituation bei Harry Mulisch.
Unheilvoll braut sich an diesem schwülen Tag etwas zusammen, bald blitzt und donnert es im übertragenen Sinn gewaltig - und dann ist alles vorbei, wie ein Sommergewitter ...

Am 20. August 1953, einem Donnerstag, bringt Akeleis bombastisches Kirchturmglockenspiel die Stadt buchstäblich zum Stillstand und sorgt für anhaltende Verstörung unter den Mitbürgern. Die Gründe für sein furioses Spiel, seine Angstzustände und seine Verschrobenheit erhellen sich erst nach und nach, indem sich aus Rückblicken und Gesprächen bruchstückhaft die 23 Jahre zurückliegende Geschichte seiner damals umgekommenen hünenhaften Freundin Marjolein zusammensetzt, als ein verhängnisvolles Studentenfest ebenso wie Maurits' Welt gewaltig aus den Fugen geriet und zerstört wurde.
Und auch jene nächtliche Feier, die Maurits Akelei eher widerwillig und lieblos anlässlich seines 46. Geburtstags veranstaltet, sprengt (aus Sicht des Lesers freilich erwartungsgemäß) bald die Grenzen des Anstands: Verstrickungen und Verhältnisse werden enthüllt, während die unglücklich in Maurits verliebte Zimmerwirtin eine beiseite geschobene Randfigur bleibt, ebenso wie der Küster Doornspijk, den Akelei einzuladen vergessen hat.

Weiters treten auf: Der Arzt Doktor Manuel Pollaards, Frau Marianne Pollaards (seine Gattin), Pastor Meindert Splijtstra, 54 Jahre alt, mit einer gelähmten Frau verheiratet, eine Krankenschwester (die Langzeitgeliebte des Pastors), die etwa sechzehnjährige Tochter Diana Splijtstra und Lex Ketelaar, Akeleis Freund seit der Jugend.
Meindert Splijtstra, der ein Verhältnis mit Frau Pollaards unterhalten hat, und Lex Ketelaar, inzwischen testosterongesteuerter erfolgreicher Industrieller und seit jenem denkwürdigen Abend vor 23 Jahren von einer riesigen Narbe im Gesicht verunstaltet, die Arztgattin Frau Pollaards, ein mannstolles Weibsbild (und natürlich ebenfalls verliebt in Maurits), Diana und Unmengen von Pernod verwandeln Akeleis Zimmer, das er mit Blumen und Girlanden geschmückt hat, in einen Tummel- und Schauplatz elender, entlarvender zwischenmenschlicher Geschehnisse, man wähnt sich als Zuschauer eines Theaterstücks.

Der übersensible, unter chronischem Husten leidende Maurits Akelei wird von (einprägsam beschriebenen) Wahnvorstellungen eingesponnen, Schuldgefühle haben sich seiner Seele bemächtigt, denn die über weite Strecken beschworene Idylle mit Marjolein fand einst ein schreckliches Ende, für das eine offizielle Sprachregelung im Freundeskreis existiert. Im direkten Umgang mit stets derselben Handvoll Menschen zeigt sich Akelei meistens zurückhaltend und scheu, in Ausnahmesituationen allerdings unerwartet derb und brutal, geradezu primitiv triebhaft. Die Einen tragen eben ihre Narben sichtbar äußerlich, die Anderen sind innerlich entstellt, und Wenige sind sowohl an der Oberfläche als auch darunter mit Narben übersät (man denke z.B. an Norman Corinth, die Hauptfigur des Romans "Das steinerne Brautbett").

Mit "Schwarzes Licht" bewies Harry Mulisch bereits anno 1956 eindrucksvoll, was in ihm steckte. Er riss jene Themen an, die ihn anhaltend beschäftigen sollten: Schicksal und Zufall, Träume, abstoßende Sexszenen, Lebensentwürfe, Geniekult, Moral, Begierde, Mythologie, Spiele mit verschiedenen Bewusstseinszuständen ... nicht zu vergessen: offene Enden, denn für Geheimnisse und Rätsel hatte er wie bereits erwähnt ein Faible.
Der (von ihm selbst so genannte) "kleine", berückend dichte Roman "Schwarzes Licht" wartet mit zeitlos schrägen Sonderlingen, mulisch-üblichen wahnwitzigen Wendungen und filmreifen Bildern auf; eben maximal Mulisch!

Obwohl Harry Mulisch einst kokett meinte: "Een minuut slecht schrijven is beter dan een dag goed denken", gilt dies wohl primär für Schriftsteller. Gut zu denken ist für talentierte Leser, wie Mulischs Bücher sie voraussetzen, nämlich unabdingbar.

(kre; 04/2016)


Harry Mulisch: "Schwarzes Licht"
(Originaltitel "Het zwarte licht")
Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens.
Verlag Klaus Wagenbach, 2016. 144 Seiten.
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Sandammeer-Interview mit Gregor Seferens