"Minority Report"

R: Steven Spielberg
D:
Tom Cruise, Colin Farrell, Samantha Morton, Max von Sydow
20th Century Fox/Dream Works

Was geschieht, wenn ein vermeintliches System absoluter Sicherheit plötzlich auf seine Erfinder zurückschlägt?


Dies ist - meines Wissens - der dritte Film, der nach einer Vorlage von Philip K. Dick gedreht wurde. Die ersten beiden waren "Blade Runner" und "Total Recall". Wie es bei Dick üblich ist, wird hier eine nahe Zukunft gezeigt, in der die Menschen weniger frei sind, als wir es heute zu sein glauben. 

Mit Hilfe dreier prägkognitiv begabter Personen wurde eine besondere Polizeieinheit eingerichtet, die "Pre-Crime" heißt. Ihre Aufgabe ist es, mit Hilfe der Visionen ihrer Schützlinge Gewaltverbrechen vorauszusehen und zu verhindern. Durch diese Einrichtung tendiert die Mordrate im Gebiet von Pre-Crime gegen Null. Hierbei darf man sich mit Recht fragen, ob es richtig ist, jemanden für ein Verbrechen einzusperren, von dem er zum Zeitpunkt der Verhaftung noch nicht einmal unbedingt wusste, dass er es begehen würde. Doch solche Überlegungen fechten den Chef dieser Polizei-Einheit, John Anderton, (dargestellt von Tom Cruise), in keinster Weise an. Er rettet Leben und das ist sicherlich eine lobenswerte Sache. Doch eines Tages kommen ihm im Zusammenhang mit einem älteren Fall bestimmte Zweifel, und als er diesen nachgeht, sieht er sich plötzlich selber in einer Pre-Cog-Vision einen Mord begehen. Und zwar innerhalb der nächsten 36 Stunden.

Er wird vom Jäger zum Gejagten, und die Polizei wird dabei ausgiebig von den Medien und der allgegenwärtigen Retina-Überwachung unterstützt. John muss seinen ehemaligen Kollegen entkommen, dem Computernetz und der Öffentlichkeit und gleichzeitig versuchen herauszufinden, wen er warum ermorden wird, und was eigentlich bei Pre-Crime nicht stimmt. Sein ganzes Leben und sein Denken sind in Frage gestellt, während die gesamte paranoide Struktur der Gesellschaft, in der er lebt, auf ihn herabstürzt.

Filmisch ist diese Umsetzung der Romanvorlage perfekt, und auch wenn Tom Cruise für meinen Geschmack etwas zu steif in seiner Darstellung ist, trägt die Story ihn doch so gut, dass es kaum stört. Die Welt des Jahres 2054 ist überzeugend dargestellt und man kann nur hoffen, dass die hier gezeigte Art der Werbung noch etwas länger auf sich warten lässt, als es dieser Film vorhersieht.

In der mir vorliegenden Version ist der Film auf Deutsch oder auf Englisch zu schauen, es gibt eine Bildergalerie, Biografien der Beteiligten, die Kinotrailer und eine Vorschau auf das zum Film gehörende Activision-Spiel. Daneben kann man noch das Storyboard bewundern und die Produktionsnotizen einsehen. Alles in allem eine lohnende Anschaffung und für Dick-Fans genau wie "Blade Runner" (Director's Cut) und "Total Recall" ein absolutes "Must-Have".

 (K.-G. Beck-Ewerhardy; 04/2003)


"Minority Report"
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Filmmusik von John Williams
Dreamworks, 2002. 
ca. EUR 17,99.
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Roman:
Philip K. Dick
: "Minority Report
"
Heyne. 368 Seiten. 
ISBN 3-453-21749-7.
ca. EUR 8,95.
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