Mondmuscheln

Möwen kreisen-,
giessen aus dem Federgrau
einen zinnernen Dunst-.

Wie besessen
saugt das Meer
eine Höhlung für Vorräte;

Seine marmorierten Schalen
spült es an
mit dem Stoss der Sturmwelle

und die getünchte Venus
birgt ihre gerollten Krebse,
wie allzu Verwundbares-.

Balken brechen
aus ihrer Verankerung.
Faule Zähne spuckt die Flut.

Das Morgen schlüpft
sich wundernd
aus dem Auge der Makrele

und meint,
der Himmel gestern
sei der Wassergrund gewesen.

Ich teile liebevoll Ganzes
und bin verärgert
über seinen Widerstand;

Schon kann ich das,
was ich liebe sehen
auf meinem Rockteller.

Blasse Seeantiquität-,
geplatzte Farbe
auf gerissenem Panzer

und darin
noch weniger Leben,
als erwartet.

Deine Früchte, Poseidon,
vertrocknet und aufgerieben,
wie dein kalter Arm,

der mich heranzog
und übrig liess
im zerstreuten Tang.

Aber ein Geschenk.
Verpackt mit deinen Zügen.
Adressiert an dein Kind.

Wen scheren
Taumelgänge
im Nachblitzgewitter?

Stillliegen. Flachatmend.
Im Sand vergraben-,
die Rockschürze voll mit Sterben.

Salzlider locken unbeweglich
dein schäumendes Auf und Ab,
das näher herankriecht
und schon
am Zeh der Düne leckt-.


(von Connie Schmerle)