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        Unter hohen Baumes Gezweige streckten Aeneas
        und die ersten Führer sich aus und der strahlende Julus, 
        richteten her das Mal und legten unter die Speisen 
        Kuchen
        aus Spelt ins Gras - das gab ihnen Juppiter selbst ein - 
        und sie füllten mit ländlicher Frucht den Boden des Backwerks.
        Als nun die Früchte verzehrt und Mangel an Speise sie antrieb,
        auch in die dünnen Fladen zu beißen, mit
        Hand und verwegnen 
        Kinnbacken anzutasten des schicksalsträchtigen Backwerks
        Rund und nicht zu schonen die flachen, geviertelten Scheiben,
        "Ei doch, wir essen sogar noch die Tische!" sagte da ohne
        weitere Anspielung Julus; dies Wort ward vernommen und brachte 
        gleich der Mühsal Ende; denn gleich von des Sprechenden Munde 
        riss es der Vater und hielt es, erstaunt ob göttlichen Waltens,
        fest und sprach: "Heil dir, du Land, mir geschuldet vom Schicksal, 
        Heil auch euch, ihr treuen Penaten Trojas:
        denn hier ist 
        Heimat, hier Vaterland; solch Geheimnis der Schicksale hat ja 
        Vater Anchises - jetzt weiß ich es wieder - mir hinterlassen:
        'Wenn dich, Sohn, nach der Fahrt zu fremden Gestaden der Hunger 
        zwingt, nach dem Ende des Mahles auch noch zu verzehren die Tische, 
        dann gedenke, auf Heim zu hoffen, müde und matt, und 
        dort mit Wall und Graben sogleich eine Stadt zu erbauen.' 
        Dieses war jener Hunger, er wartete unser zuletzt noch,
        um ein Ziel zu setzen der Not.
        (...)
(aus der
          Aeneis des Vergil;
          übersetzt von Johannes und Maria Götte)
        ... "Aeneis"
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