o(hne) r(eue) f(aseln)?
teillautschrift für ganzleisetreter

in der dauersendezeit,
weil die kecken fernsehleut'
uns bei tag und nacht beglücken,
sprachlich auf die pelle rücken,
fragt man sich ganz allgemein:
wer ersinnt die ohrenpein,
dass man höre von iwänts,
äktschn, paua und sajens,
dass zur prajmtajm, doch nicht nur,
stets serviert wird denglisch pur?

das gebotene programm
bietet hajlajts mit tamtam
komädi samt häppinäss,
infotajnmänt, fanexzess.
neben schoutajm und toptän
finden sich auch njusfläschs, denn
mensch lebt nicht vom fan allein;
brejking njus sind in und fein.
eins, zwei, drei! - eh man's gedacht,
sind die hädlajns dargebracht.
im importblockbastatakt
wird heimatsprache kleingehackt.
si-än-än und si-äs-aj,
ist das schlimmste schon vorbei?

oh, gehaltloses getöse,
denkt gar mancher bitterböse.
die sendezeit wird lang und länger,
das programm wird bang und bänger.
ist denglisch unsre landessprache?
willensschwache stimmungsmache?
man reimt gezielt wie wilhelm busch:
staatsfunklenker: kusch und husch,
der orf mag zwangsgebühren
in angelsachsien kassieren!
denn vielleicht zieht dort der schmäh:
(d)englisch ist doch voll okä.
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(Felix Grabuschnig; 08.01.2006)