Maya    In Teilen Zentralamerikas beheimatete Stammesvölker, die eine der bedeutendsten frühen Hochkulturen hervorbrachten. Der religiöse Kult der Maya war vergleichsweise unblutig. Es gab jedoch eine furchteinflößende Gottheit, die mit dem Namen Zotzilaha bezeichnet und als mächtige Männergestalt mit Kopf und Flügeln einer Vampirfledermaus dargestellt wurde. Sie trug in der einen Hand einen abgehackten Kopf, in der anderen ein Herz, Symbole der Macht Zotzilahas über Leben und Tod des Menschen. Später übernahmen die Azteken verschiedene Attribute dieser Maya-Gottheit für ihren Stammesheros Huitzilopochtli.

Mexiko    Mittelamerikanischer Staat, dessen Name sich von einem Zweig des Nahua-Völkerstammes, den Azteken oder Mexica, herleitet. Deren Religion war geprägt vom Glauben an die Notwendigkeit von Menschenopfern, die dem mächtigen Sonnengott dargebracht wurden, damit der Fortbestand der Menschheit gesichert sei. Dem Regengott Tlaloc wurden Kinder geopfert. Manche der aztekischen Gottheiten, so auch die Erdgöttin Coatlicue, werden als blutrünstige, gefräßige Wesen dargestellt, die alles Lebendige und auch die untergehenden Gestirne verschlingen, ein Aspekt, der auch Vampiren anderer Kulturen eigen ist. Neben den für die Zeremonien zuständigen Priestern gab es im alten Mexiko gefürchtete Magier (nahualli) und Hexenmeister (tlaciques); letzteren schrieb man die Fähigkeit zu, sich in bluttrinkende Truthähne zu verwandeln. Nach der brutalen Eroberung des Aztekenreiches durch die spanischen Konquistadoren im 16. Jahrhundert begannen sich europäische Elemente mit den Überlieferungen der Ureinwohner zu vermischen.
Heute gehört Mexiko zu den weltweit bedeutendsten Produzenten von Vampirfilmen. Die Kritik tut sie meist als Billigproduktionen mit Schmierenschauspielern ab, doch es gibt auch Ausnahmen. Dazu gehört eine in den sechziger Jahren gedrehte Serie von Nostradamus-Filmen mit dem international bekannten Kinostar German Robles.


(Aus: "Das Buch der Vampire. Von Dracula, Untoten und anderen Fürsten der Finsternis. Ein Lexikon." von Matthew Bunson.)