James Patterson: "Sonne, Mord und Sterne"

"Ein großer dünner Mann im schwarzen Regenmantel und mit einem schwarzen weichen Regenhut näherte sich langsam und vorsichtig Senator Fitzpatricks Wohnungstür. Es war Dienstag, kurz vor sechs Uhr morgens. Der Mann untersuchte die Tür auf Spuren eines Einbruchs oder eines Kampfes, fand jedoch keine. Er wusste nicht genau, was er drinnen zu finden erwartete, hatte aber das Gefühl, es würde etwas Schlimmes sein. Etwas sehr Schlimmes. Überwältigend schlimm. Das alles war so unwirklich ..."


In der Nachbarschaft von Alex Cross treibt sich ein Kindermörder herum, der seine Opfer fürchterlich zurichtet. Auf Grund der Demografie des Viertels wurde dies lange nicht sonderlich beachtet und so erfahren Alex und Samson erst davon, als an einer Schule, auf der auch Alex' Sohn ist, ein Mord geschieht. Wie die Berserker stürzen sich die beiden Detectives in die Ermittlungen und haben schon kurz darauf den mutmaßlichen Killer gefasst. Doch Alex ist nicht ganz einverstanden damit und er ist auch sauer, dass die Mordserie so lange nicht schärfer verfolgt wurde, was seiner Ansicht nach daran liegt, dass alle Morde in einem Viertel voller Schwarzer an Schwarzen verübt wurden. Darum stürzt er sich nun in die weiteren Ermittlungen anderer Mordfälle in der Gegend.

Am gleichen Abend, als das junge Mädchen ermordet wurde, fand auch ein Senator der Vereinigten Staaten in Washington den Tod. Er wurde von einer jungen Frau aufgegabelt, die er dann mit in ein Hotel nahm. Wenig später kam auch ein junger Mann in das Zimmer, und gemeinsam richteten die beiden den Senator hin. Am Tatort ließen sie einen Zettel zurück, mit einer gereimten Botschaft von "Jack & Jill". Auf Grund seiner Erfahrungen mit psychopathischen Serientätern zieht die Washingtoner Polizei Alex - gegen seinen Willen - von den aktuellen Fällen in seiner Gegend ab und zwingt ihn dazu, an den Ermittlungen zu "Jack & Jill" teilzunehmen. Was Alex und Samson aber nicht daran hindert, ihre eigene Sonderkommission aufzubauen, die weiter in ihrem Viertel nach einem immer noch aktiven Kindermörder fahndet.

So ist Alex nun mit zwei Fällen beschäftigt, die jeder für sich schwierig genug wären. Gleichzeitig lernt er die Direktorin der Schule seiner Kinder kennen und verliebt sich in die junge Frau, wie es normalerweise nur einem Teenager passiert. Und er muss sich im Balancieren seines offiziellen und seines inoffiziellen Falles auf verschiedene politische und berufliche Taschenspielereien einlassen, die nun überhaupt nicht seinem Naturell entsprechen, die allerdings die Grundlage für seine weitere berufliche und narrative Laufbahn legen.

Ein spannender und komplexer Politthriller.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2003)


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