Von der Bohne

Die Bohne ist warm, und für gesunde und starke Menschen ist sie gut zu essen, und sie ist besser als die Erbse.

Lammtopf "Radegundis"

200 g getrocknete weiße Bohnen,
800 g Lammschulter, in 4 cm große Würfel geschnitten
200 g Karotten
250 - 300 g weiße Rüben oder Kartoffeln
2 Esslöffel Olivenöl
3 Knoblauchzehen
2 Esslöffel Mehl
200 ml trockener Weißwein
400 ml Gemüsebouillon
1 Lorbeerblatt
2 Esslöffel frischer Thymian
200 g grüne Stangenbohnen
2 Esslöffel gehackte Petersilie
Salz, Pfeffer

Die weißen Bohnen am Vorabend einweichen. Die Lammwürfel salzen und pfeffern. Die Karotten und die weißen Rüben schälen und in appetitliche Stücke (feine Stängel, Würfel oder Schiffchen) schneiden. In einer großen Kasserolle das Öl erhitzen und darin die Fleischstücke auf allen Seiten gut anbraten (ca. 5 Minuten). Den Knoblauch dazupressen, das Mehl darüber streuen, beides kurz mitrösten, dann mit Wein und Bouillon ablöschen. Das Lorbeerblatt, die Thymianblättchen und die abgetropften weißen Bohnen dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt 40 Minuten köcheln lassen. Darauf die Karotten, die grünen Bohnen und die weißen Rüben dazugeben und nochmals 40 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen.

"Ich hätte mich allein am Duft sättigen können", schrieb der römische Dichter Venantius Fortunatus über das Ragout, welches ihm Radegundis, die ehemalige Königin der Franken, vorsetzte. Radegundis hatte ein Kloster in der Nähe von Poitiers gegründet, und der Ruf ihrer ausgezeichneten Küche verbreitete sich durch die zahlreichen Pilger über ganz Europa. Übrigens - Fortunatus blieb im Kloster, wurde Kaplan und starb als Bischof von Poitiers.


Aus "Hildegard von Bingen. Rezepte für Leib und Seele" von Eve Landis. AT Verlag, 1998. 144 Seiten. ISBN 3-85502-629-7. ca. EUR 17,38.