Idylle

Welch himmlische Idylle,
mit seiner Liebsten in der Stille
des Abends auf dem Sofa rumzusitzen
und mit erotischen Gedichten sich die Sinne zu erhitzen.
Zwei Hände, die in Büchern blättern,
zwei Schwarzarbeiter, die vorm Fenster klettern,
Geschrei auf Türkisch oder Kölsch,
Klaviermusik von der Kassette,
und so ganz nebenbei
macht Amor fette
Beute.
So auch heute.
Allmählich fallen alle hinderlichen Hüllen
und einer ist dem anderen zu Willen.
Es gilt den Feierabenddurst zu stillen.
Man rekelt wohlig sich in weichen Kissen
und möchte von der Außenwelt
für ein paar Stunden nichts mehr wissen.

 

(Diethelm Kaminski)