Wein verschreibungen

Weiter so ist uns fürgebrach, wie der Burgermaister und Rath unser Stat Wienn, vor lang und kurtz erschinen Jaren, etlichen Prelaten und Geistlichen verschreibung geben haben, die von unsern Vorfordern Fürsten zu Osterreich, noch uns, nit bestätt sein sollen, das dieselben Prelaten und Geistlichen, ober die anzal, darumb sie von den Herrn von Osterreich gefreyt, noch ain merckliche anzal Maisch und Wein , in die Stadt Wienn füren mögen; des sie sich auch bißher gebraucht, das dann, wo solches also beschehen, unser gemainen Burgerschafft, nicht zu klainem nachthail raichet, Auch offenbar, das Burgermaister und Rath, ausserhalb der Regierenden Herrn und Landtsfürsten vorweissen, zugeben, und bestätungen (solches zuthuen) nicht macht gehabt, noch haben mögen, und dieselb verschreibuingen, aller Erbarkait, unnd den Rechten nach, gantz krafftlos sein, und von recht nicht gebrauchet mögen werden. Solchem nach, Wir, als Regierender Herr und Landtsfürst, heben dieselbigen verschreibungen (wo die nicht insonderhait, mit außgedruckten worten, von unsern Vorfordern Regierenden Fürsten von Osterreich, oder uns bestätt sein worden) gäntzlichen auff, und sollen auff solche verschreibungen, die anzal Wein, so darinnen begriffen, hinfüro nicht mehr in die Stat Wienn gefüret werden, in kainerley weise.

Der Stat Wienn Ordnung und Freyhaiten 1526