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Mich kann die Tat beflecken nicht, - die Frucht der Tat begehr' ich nicht!
Wer so mich und mein Wesen kennt, wird nicht gefesselt durch die Tat.
In solcher Einsicht strebten schon die Alten der Erlösung zu,
Darum vollbringe du die Tat, wie schon die Alten sie vollbracht.
Was ist denn Tat? was ist Nichttun? - das ist's, was Weise selbst verwirrt;
Drum will die Tat ich künden dir, wodurch du kommst vom Übel frei.
Denn achten muß man auf die Tat, achten auf unerlaubtes Tun,
Muß achten auf das Nichttun auch, - der Tat Wesen ist abgrundtief.
Wer in der Tat das Nichttun schaut und in dem Nichttun grad' die Tat,
Der ist ein einsichtsvoller Mensch, andächtig tut er jede Tat.
Wer Gier und Wunsch bei jeglichem Beginnen ganz und gar verbannt,
Wer in des Wissens Feu'r die Tat verbrannt hat, heißt ein weiser Mann.
Wer an der Taten Frucht nicht hängt, stets zufrieden, nicht Hülfe braucht, -
Wenn er im Tun sich auch bewegt, so tut er doch in Wahrheit nichts.
Nichts wünschend, zügelnd seinen Geist, aufgebend jeglichen Besitz,
Nur mit dem Körper tun´d die Tat, - so bleibt er frei von Sündenschuld.
Vergnügt mit dem, was er bekommt, nicht neidisch, gegensatzentrückt,
Gleich bei Erfolg wie Mißerfolg, wird er durch keine Tat verstrickt.
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(aus der Bhagavad Gita)