Sokrates:
Wie aber? Bist du mit uns auch bereit,
keinen Gott mehr anzuerkennen,
Als nur diese drei: das Chaos hier,
die Wolken dort und die Zunge?

Strepsiades:
Mit den anderen red ich kein Wörtlein mehr,
und träf` ich sie auch auf der Gasse,
Und nicht Opfer noch Spende kriegen sie mehr
von mir, und von Weihrauch kein Krümel!

Chor der Wolken:
So sag uns, was möchtest du, dass wir dir tun?
Nur heraus damit! Sollst`s nicht bereuen,
Dass du Ehre uns tust und Respekt vor uns hast
und was Rechtes zu lernen bestrebt bist.

Strepsiades:
O Herrinnen ihr, so erbitte ich denn
von euch etwas winzig Geringes:
Der beste Redner in Hellas zu sein
auf zwanzig Meilen im Umkreis.

Chor:
Nun schön, das sollst du haben von uns,
und in Zukunft soll denn von heut an
Bei der Volksversammlung kein andrer es dir
in erfolgreichen Anträgen gleichtun.

Strepsiades:
Ach nein, nicht wichtige Volksbeschlüss` -
danach steht nicht mein Begehren!
Sondern nur für mich selbst: das Recht zu verdrehen
und den Gläubigern glatt zu entschlüpfen!

Chor:
Erhalten wirst du, wonach du dich sehnst,
es ist ja kein großes Verlangen!
Doch musst du dich wacker der Lehre vertraun
unsrer trefflich bewährten Adepten.


(aus "Die Wolken" von Aristofanes)