Zweiter Akt
zweite Szene

Der Fremde, Hobelmann

Hobelmann Untertänigster Diener, Euer Gnaden! Mit was kann ich zu Diensten stehn?

Fremder Ich etabliere mich hier und habe ein großes Möbelgeschäft mit Ihnen abzumachen, lieber Meister.

Hobelmann Ist mir eine Ehr'. Aber dürft' ich nicht bitten, wenn's möglich wär', die Sach' auf morgen zu verschieben? Heut' kann ich nicht, und wenn ich tausend Gulden profitieret, denn ich hab' heut' eine Hochzeit im Haus.

Fremder Nach Gefallen, ich bin nicht pressiert.

Hobelmann Dann hab' ich aber noch eine Bitt'. Der Hochzeitsschmaus ist zwar schon zu End', aber ein Schalerl Kaffee, wenn Euer Gnaden bei uns zu sich nehmen wollten - die Ehr' müssen Euer Gnaden der Braut antun.

Fremder Mit Vergnügen, lieber Meister.

Hobelmann (ruft zur Türe hinein) Peppi, richt' den porzellanenen Weidling zum Kaffee für den gnädigen Herrn. (Beide ab.)


(Aus: "Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt"; Zauberposse mit Gesang in drei Akten von Johann Nepomuk Nestroy; 7.12.1801 - 25.5.1862)