Alena und Dietmar Steinbach: "Tauchführer Deutschland - Österreich - Schweiz"


Immer noch machen die meisten Menschen ihren Tauchschein irgendwo im Urlaub in südlichen Gefilden, und wenn sie Glück sowie ein wenig Konzentration aufbringen, können sie im nächsten Urlaub in der entsprechenden Gegend auf dem im Vorjahr Gelernten wieder aufbauen. Doch das kann auch hin und wieder zu Problemen führen, und dann wird das eigentlich als Erholung gedachte Tauchen im Urlaub zu einem Stress, der gelegentlich sogar zu überaus gefährlichen Situationen führen kann.

In Mitteleuropa gibt es allerdings sehr viele Möglichkeiten, auch außerhalb der regulären Ferienzeiten in Neopren oder Trilaminat verpackt den Kopf unter die Wasseroberfläche zu stecken. Da sieht man in der Regel nicht jene Dinge, die man aus dem Mittelmeer oder dem Roten Meer oder von den Malediven gewohnt ist, aber gerade diese Variation zum bereits Gesehenen macht für viele Inlandstaucher den Reiz aus. Verlangt werden aber auch einige erweiterte Tauchfähigkeiten, wie etwa das Trockentauchen, Tauchen bei Nacht oder eingeschränkter Sicht, Wrack- und Höhlentauchen, Eistauchen und ähnliche Sonderbrevets. Auf diese Besonderheiten weist gegenständlich besprochenes Buch sowohl im Prolog als auch im Epilog eindringlich hin; denn Tauchen ist schön, aber eben auch nicht ganz ungefährlich.

Dem tragen auch die Vorstellungen der einzelnen Tauchplätze deutlich Rechnung. So erfährt man nicht nur, wo sie sich befinden, wie man hingelangt und was das Tauchen vor Ort kosten kann sowie, was es dort unter Wasser zu sehen gibt, sondern die beiden Autoren geben darüber hinaus auch an, für welche Ausbildungsstufe das jeweilige Gewässer geeignet ist, zu welcher Jahreszeit es sich lohnt, sich dieses anzusehen und welche Zusatzausbildung man nach Möglichkeit vor dem Eintauchen absolvieren sollte.

Insgesamt werden in diesem Buch 91 Tauchplätze vorgestellt, was wirklich nur einen verschwindend geringen Teil der möglichen Tauchplätze im genannten Gebiet darstellt, aber die erwähnten Tauchplätze sind alle relativ attraktiv und deswegen sicherlich für diejenigen, die das Tauchen im deutschsprachigen Gebiet erkunden wollen, eine große Hilfe. Erstaunt war ich allerdings schon, dass Nordrhein-Westfalen, als größtes deutsches Bundesland, mit nur zwei Tauchplätzen vertreten ist, aber im Endeffekt hätte man schon damit ein vergleichbar dickes Buch füllen können, und das war ja hier gar nicht beabsichtigt.

Jeder Tauchplatz wird mit Angaben zur Anfahrt, zum Einstieg (was gerade Anfänger nicht unterschätzen sollten), rechtlichen Einschränkungen, nahegelegenen Tauchbasen und Attraktionen der näheren Umgebung dargestellt, (was gemischte Paare - sprich Taucher und Nichttaucher, sicher zu schätzen wissen), vorgestellt. Daneben gibt es die allgemein wichtigen Daten, wie Wassertiefe, Sichtweite und Höhenlage, damit man den Computer richtig einstellen bzw. die richtigen Tabellen mitnehmen kann. Und man erfährt auch, ob es sich lohnt, seine Kamera mitzunehmen, was bei der immer mehr um sich greifenden Digitalmanie unter Wasser ja auch von großer Bedeutung ist.
Auf versiegeltem, abwaschbarem Papier gedruckt, mit ansprechenden Fotos und in einem stabilen Schutzumschlag kann man in diesem Tauchführer auch kurzfristig mit feuchten Händen direkt am Ufer blättern und das Buch immer im Auto oder der Tauchkiste mit sich führen. Ein unverzichtbares Handbuch für die Bibliothek des mobilen Tauchers.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 04/2007)


Alena und Dietmar Steinbach: "Tauchführer Deutschland - Österreich - Schweiz"
Kosmos, 2007. 221 Seiten.
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