Leseprobe:

Alkohol    Der Ursprung der Bezeichnung Alkohol kommt aus dem Arabischen und ist von "ghulu" (ein zu Pulver zerriebener Bleiglanz zum Färben der Augenlider und Wimpern) abgeleitet. Die Araber nannten dies "kuhul" und es hatte bei ihnen die Bedeutung des "Schönsten und Feinsten". Daraus leitet sich "Al-kuhul-vini" ab, das Feinste vom Wein (Weingeist). Der berühmte Naturforscher und Arzt Theophrastus Bombastus Paracelsus (1493-1541) verwendete diesen Begriff, und schließlich bekamen die Begriffe Weingeist und Alkohol identische Bedeutung. Erstmals schriftlich erwähnt wurde "Alcool" in Deutschland im Jahre 1597. Alkohole sind eine Gruppe von organisch-chemischen Verbindungen, in denen in einer Flüssigkeit ein (einwertig) oder mehrere Wasserstoff-Atome (mehrwertig) durch eine oder mehrere Hydroxy-Gruppen (Alkoholarten) ersetzt sind. Dadurch ergeben sich verschiedenwertige Alkohole. (...) Ein flüssiger Alkohol ist eine farblose, brennend schmeckende, sehr leicht entzündliche Flüssigkeit mit einem spezifischen Gewicht von 0,79 und einem Siedepunkt von 78,3°C. Dieser deutlich niedrigere Siedepunkt als Wasser ermöglicht erst die Destillation und damit die Herstellung von Branntwein. Maßgebliche Rolle im Wein spielt eine spezielle Form, nämlich Äthylalkohol (Ethanol, Weingeist), der bei der Gärung zusammen mit Kohlendioxid aus dem Zucker entsteht. In sehr geringen Mengen kommen auch Methylalkohol und mittlere bzw. höhere Alkoholarten wie zum Beispiel Fuselöle vor. (...)


Aus Norbert Tischelmayers "Wein-Glossar. 2777 Begriffe rund um den Wein", erschienen im NP Buchverlag.