Bernhard Kytzler: "Frauen der Antike. Von Aspasia bis Zenobia"


Lexikalische Information kombiniert mit leserischem Vergnügen steckt in diesem Sammelband voll von historischen Frauen. Griechinnen, Römerinnen, "Barbarinnen" - das damalige Wort für Ausländerinnen - reihen sich alphabetisch geordnet nebeneinander.

Neben historischen Figuren findet man auch einige wenige literarische Figuren. Zum Beispiel Heldinnen griechischer Romane, die zwar in der Tat fiktiv sind, aber doch den Anspruch der Realität erheben. Gegen frühchristliche und rein mythologische Frauenfiguren ist diese Sammlung allerdings abgegrenzt. Jeder der 300 Frauen in diesem Buch ist eine Kurzbiografie gewidmet, ergänzt durch den Nachweis antiker Quellen.

Selbstverständlich sind Kleopatra, Lukretia, Sappho und die missverstandene Hausfrau Xantippe zu finden. Herrscherinnen und Hetären, Mütter und Mörderinnen, treue Gattinnen und treulose Gefährtinnen, Verräterinnen und Patriotinnen, prophetische Pythien, Seherinnen und einschlägige Schriftstellerinnen (Elephantis) - die Vielfalt der Frauenporträts in diesem Buch ist erstaunlich.

Meine Lieblingsgestalten sind alle drei Agrippinas. Eine jede die Mutter eines Caesars und vertraut mit giftigen Mahlzeiten. Die (vier) Julias. Die ersten drei waren alle mit Julius Cäsar bekannt/verwandt und in diesem Umfelde entsprechend bedeutend verehelicht. Julia die Vierte, allerdings, führte ein derart lasterhaftes Leben, dass sie auf eine Insel verbannt wurde.

Das Buch ist voll von klingenden Namen und den ungewöhnlichsten Lebensläufen und Bedeutungen der Frauenschicksale für die Geschichte: Tarpeia, Sophonisbe, Gorgo, Nossis, Erinna, Mandane, .... .

Ein knappes, gut zusammengefasstes Buch, in dem man bekannten Gestalten begegnen und neue Frauenfiguren der Antike entdecken kann.

(Die Prinzessin; 08/2002)


Bernhard Kytzler: "Frauen der Antike. Von Aspasia bis Zenobia"
Artemis & Winkler, 2000. 191 Seiten.
ISBN 3-7608-1224-4.
ca. EUR 9,95.
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