Reiner Kleinert, Wolfgang Ruppert und Franz X. Stratil:
"Biologie Evolutionsbiologie: Ursachen und Mechanismen der Entwicklung der Lebewesen (Oberstufe)"


Charles Darwin (1809-1882) studierte Medizin und Theologie. Mit 23 Jahren erhielt er die Möglichkeit an einer Weltumsegelung auf dem Forschungs- und Vermessungsschiff "Beagle" teilzunehmen. Er verließ England mit dem Wissensstand der damaligen Welt, dass alle Arten unveränderlich seien. Fünf Jahre später kehrte er zurück und war überzeugt von einer ganz anderen Theorie: der stammesgeschichtlichen Entwicklung.

Darunter versteht man, dass alle Lebewesen voneinander abstammen. Dank auch seiner Ideen wurde im 19. Jahrhundert erstmals die Evolutionstheorie klar und verständlich formuliert. Von ihm stammt ebenfalls der Gedanke des "Überlebens des Tüchtigsten".

Der Gedanke einer Evolution ist aber zweifellos viel älter, und die Diskussion um einen Wandel von Lebewesen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beschäftigte schon viele Denker ihrer jeweiligen Zeit. Schon in der Antike haben sich Philosophen wie Aristoteles mit diesem Sujet beschäftigt. Später machten sich Männer wie Thomas von Aquin, Carl von Linné, George de Cuvier und Jean Baptiste de Lamarck einen Namen in Bezug auf Theorien über die Veränderung der Arten.

Das Thema der Evolution von Lebewesen (d.h. dem Wandel der Tier- und Pflanzenarten im Lauf der Zeit) wird ausführlich im Buch "Evolutionsbiologie" von R. Kleinert, W. Ruppert und F.X. Stratil präsentiert und ist in vier große Kapitel untergliedert.

Alle diese vier Kapitel sind durchaus auch unabhängig voneinander lesbar. Bei vielen Teilen gibt es außerdem Verweise auf weiterführende Literatur, sollte jemand noch mehr zu einem Themenabschnitt wissen wollen.
Zuerst wird die Entstehung des Lebens auf der Erde besprochen. Wie konnte Leben auf der Erde entstehen? Wie war es möglich, dass sich aus primitiven Einzellern komplexe Vielzeller generierten? Das zweite Kapitel behandelt Ursachen und Mechanismen der Evolution. Die Autoren berichten ausführlich über die Evolutionstheoretiker, von denen die bedeutendsten bereits zu Beginn erwähnt wurden.
Begriffe wie "Mutation", "Rekombination", "Gendrift" und "Selektion" werden als sogenannte Evolutionsfaktoren vorgestellt und die Entstehung der weltweiten Artenvielfalt wird durch geografische Isolation belegt.
Das nächste Kapitel befasst sich mit der Stammesgeschichte der Organismen, und anhand vieler Beispiele und übersichtlicher Illustrationen werden Befunde für die Richtigkeit dieser Theorie angeführt. So werden die Vorderextremitäten der Säugetiere anatomisch genauer untersucht und verglichen.
Skelette von Fossilien werden hinsichtlich bestimmter Eigenschaften und Zugehörigkeit betrachtet. Hat die Balz von Vögeln einen gemeinsamen Ursprung? Gleichen sich vielleicht die Wirbeltiere in ihren frühen Entwicklungsstadien?
Das letzte Kapitel schließlich setzt sich mit der Stammesgeschichte des Menschen auseinander. Stammt der Mensch jetzt vom Affen ab oder nicht? Wer gilt als die Stammform des Menschen, und welche Ursachen führten zur Menschwerdung? Die evolutionsbiologischen Sachverhalte sind ausgesprochen verständlich dargestellt.

Nach jedem Abschnitt werden die wesentlichsten Punkte noch einmal klar zusammengefasst. Aufgaben zwischen den Kapiteln ermöglichen eine Kontrolle des jeweiligen Wissenstandes (der Lösungsteil am Ende des Buches liefert selbstverständlich auch noch die Auflösungen). Die ansprechende Aufbereitung des Themas der Evolution liefert nicht nur Biologieschülern der Oberstufe den theoretischen Hintergrund, sondern ist sicher auch für jeden naturwissenschaftlich Interessierten ein reicher Fundus für Informationen über eines der sicher spannendsten Themen der Biologie.

(Sivia Micheu; 05/2001)


Reiner Kleinert, Wolfgang Ruppert und Franz X. Stratil:
"Biologie Evolutionsbiologie: Ursachen und Mechanismen der Entwicklung der Lebewesen (Oberstufe)"

Langenscheidt; Mentor, 1997. 192 Seiten.
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