Carsten Sebastian Henn: "Birne sucht Helene"

Eine kulinarische Liebesgeschichte


Eine romantische Liebeskomödie

Paul Birnbaum arbeitet in einer KFZ-Zulassungsstelle in Köln, und sein Leben ist nicht besonders spannend oder abwechslungsreich. Die Kolleginnen und Kollegen übersehen den modetechnisch Herausgeforderten geflissentlich - bis auf Günther, der aktiv versucht, ihn vor den Vorgesetzten unmöglich zu machen und damit sein eigenes Vorwärtskommen zu beschleunigen.
Paul fühlt sich oft sehr schlecht und müde, was er meist auf seine Einsamkeit zurückführt, denn seine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht tendieren stark gegen Null, und seine regelmäßigen Kleinanzeigen im "Kölner Stadtanzeiger" unter dem Titel "Birne sucht Helene" zeitigen keinerlei Wirkung. Sein dreißigster Geburtstag steht bevor und damit auch die Einlösung eines scherzhaften Schwurs, mit seinem alten Freund Andy zusammenzuziehen und schwul zu werden, wenn sie bis dahin keine Frau gefunden haben sollten. Mit diesen interessanten Zukunftsaussichten ist die Tatsache, dass ein Arzt bei ihm auf Grund seiner Ernährungsgewohnheiten Skorbut feststellt, nachgerade ein Tropfen auf den heißen Stein.

Elisabeth Spatzner ist Buchhändlerin in einer Filiale der Buchkette "Eselsohr" und hat sich gerade ein neues Auto zugelegt. Auch sie ist solo, und ihre Mutter liegt ihr deswegen ständig in den Ohren, was Eli aufgrund ihrer Erfolglosigkeit bei der Männersuche absolut gegen den Strich geht. Sie hat ziemlich klare Vorstellungen von ihrem Traummann, die sie irgendwann ihrem schwulen Kollegen Lötschi mitteilt, den sie mit ihrem Sachbearbeiter bei der KFZ-Zulassungsstelle zu verkuppeln versucht, welchen sie seines komischen Verhaltens wegen für homosexuell hält - nicht ahnend, dass der schüchterne Paul Birnbaum bis über beide Ohren in sie verliebt ist.
Doch dann begegnet sie dem Mann ihrer Träume, und das Leben wird wirklich kompliziert ...

Bedingt durch den ärztlichen Rat und einige andere Ereignisse beginnt Paul mittlerweile, sich mehr und mehr der Kochkunst zuzuwenden und hat damit auf einmal erstaunlichen Erfolg, nicht nur bei Frauen vor seinem Bearbeitungstisch im Amt, sondern auch bei den Kolleginnen. Dies erstaunt und erfreut ihn, aber im Endeffekt ist es ihm gleichgültig, da ihn eigentlich nur Eli interessiert. Und die sitzt eines Tages wieder vor ihm und benötigt einen neuen Führerschein sowie neue Fahrzeugpapiere - und eine Einladung zum Essen.
Doch diesmal greift Paul dummerweise zum gänzlich falschen Kochbuch, und die junge Liebe steuert einer veritablen Katastrophe entgegen.

Mit "Birne sucht Helene" ist dem 1973 in Köln geborenen Carsten Sebastian Henn, der als Weinjournalist arbeitet, eine extrem humorige Liebeskomödie gelungen. Man darf hoffen, dass auch dieser Roman wieder von Jürgen von der Lippe als Hörbuch eingelesen wird. Mit einem Cameo von Julius Eichendorff, bei dem Paul in der "Alten Eiche" einen augenöffnenden Kochkurs belegt, erzählt dieses Buch eine wunderschöne Geschichte von den Irrungen und Wirrungen der Liebe und des Lebens - und davon, wie sehr Liebe doch auch immer wieder durch den Magen geht.
Wirkliche "Hühnersuppe für die Seele".

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 12/2010)


Carsten Sebastian Henn: "Birne sucht Helene. Eine kulinarische Liebesgeschichte"
List, 2010. 400 Seiten.
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Ein weiteres Buch des Autors:

"Die letzte Reifung. Ein kulinarischer Krimi"

Burgund: Heimat von Pinot Noir, Boeuf Bourgignon und Coq au Vin - und Tatort eines geschmacklosen Verbrechens im Käsemilieu. Ein Fall für einen Ermittler mit geschultem Gaumen und ein Roman, der jedem Krimiliebhaber das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Die "Tour de Fromage"! Kann es eine größere Herausforderung für einen passionierten Käsekenner geben? Prof. Dr. Adalbert Bietigheim, Inhaber von Deutschlands einzigem Lehrstuhl für Kulinaristik, erfüllt sich einen Lebenstraum: Mit Hollandrad und Strohhut reist er zu Frankreichs besten Käsereien und schwelgt in Blauschimmel, Asche-Rändern und mit Marc de Bourgogne eingeriebenen Käselaiben. Natürlich darf auch das Dorf Epoigey im lukullischen Burgund auf seiner Route nicht fehlen, denn schließlich wird dort der unnachahmlich feinsinnige und zarte Weichkäse gleichen Namens hergestellt. Doch als Bietigheim endlich sein Ziel, die berühmte Fromagerie Poincaré, erreicht, erwartet ihn dort eine unangenehme Überraschung: Die Käserin liegt tot im Reifekeller, und in ihrem Rücken steckt ein Messer. (Pendo) zur Rezension ...
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