Markus Heitz: "Judastöchter"

Ein Vampirthriller


Als die einzigen Nachfahren der Vampirin Sia entführt werden, beginnt für diese ein mörderischer Wettlauf mit der Zeit ...

Nach dem fürchterlichen Massaker bei der Fete ihrer Urururururururururenkelin hat sich die Judastochter Sia entschlossen, die Verantwortung für ihre letzten beiden überlebenden Verwandten zu übernehmen. Während Emma im Krankenhaus im Wachkoma liegt und zwar alles um sich herum mitbekommt, aber selbst nicht mit ihrer Umwelt kommunizieren kann, denkt ihre Tochter Elena darüber nach, was es bedeutet, die vorletzte lebende Nachfahrin einer Judastochter zu sein und den Vampirismus in sich zu tragen. Um ihre Mutter und sich selbst besser schützen zu können, beschließt sie, aus dem Leben zu scheiden, um dann als wiederkehrende Vampirin besser in der Lage zu sein, dies zu tun.

Doch dieses Vorhaben wird von Mr. Wilson, dem ehemaligen Butler des Gangsterbosses Harms Byrne, vereitelt, der testamentarisch von seinem ehemaligen Arbeitgeber dazu angehalten worden war, sie und Emma zu beschützen. Und sein Eingreifen geschieht gerade rechtzeitig, um Elena nicht nur vor sich selbst, sondern auch vor zwei angreifenden Wandlern zu retten.

Ihre "Tante" Sia ist über ihr Verschwinden entsetzt, und als sie wenig später hört, dass Emma mit ihren Infusionsgeräten und allem Anderen aus dem Krankenhaus entführt wurde, wobei sich zwei rivalisierende Gruppen einen schweren Schusswechsel geliefert hatten, ist die Vampirin mehr als wütend - was sich noch steigert, als ein X6-Fahrer bei einer Verfolgungsjagd durch einige Schrebergärten die Vernichtung ihres geliebten Motorrades bewerkstelligt. Als Fahrer dieses X6 stellt sich Eric von Kastell heraus, der dämonenbesessene Wandlerjäger, der Sia fürs Erste seine Hilfe anbietet.

Interessanterweise rufen Emmas Entführer wenig später an, um Sia nach Irland zu beordern, wo sie eine größere Gruppe von Wandlern töten soll, um danach ihre Angehörigen sicher und wohlbehalten wiederzubekommen. Die Entführer haben sogar ein Mittel zur Hand, um die Vampirin über das fließende Wasser der irischen See zu bekommen.

In Irland herrscht Krieg zwischen den Wandlern und den Vampiren, wobei noch eine dritte Kraft hineinspielt, die wieder eine ganz andere Form von Übermenschlichkeit darstellt und deren Auftreten schließlich die Hinzuziehung von Erics Schwester Justine bedingt.

"Judastöchter" ist ein furioser, schnell zu lesender Abschluss der Romanreihe, die mit "Ritus" und "Sanctum" ihren Anfang genommen hat und die Welt der Vampire und Werwesen in der Literatur sehr stark erweitern konnte. Zum Glück lassen das Ende und das Nachwort die Möglichkeit auf eine Fortsetzung auf anderer Ebene offen, auf die der Autor seine Lesergemeinde hoffentlich nicht zu lange warten lässt.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 12/2010)


Markus Heitz: "Judastöchter. Ein Vampirthriller"
Knaur, 2010. 605 Seiten.
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