Hansjörg Küster: "Die Elbe"

Landschaft und Geschichte


Die 1165 Kilometer lange Elbe ist einer der großen europäischen Flüsse. Hansjörg Küster geht in seinem Buch der Geschichte und dem Lauf der Elbe nach, von ihrer Quelle im Riesengebirge, in der Mitte Europas, folgt ihm durch das Böhmische Becken und ihrem Durchbruch durch seltsame Gebirgsformationen auf ihrem Weg nach Sachsen.

Dabei beschreibt er auch die zahllosen Städte an ihren Ufern mit deren bewegter Geschichte, dokumentiert detailliert die wirtschaftliche Bedeutung dieses erstaunlichen Flusses für seine Anrainer und sein Umland quer durch die Jahrhunderte und folgt dann dem Weg der Elbe durch die Niederungen bis Dessau, Wörlitz und Magdeburg.

Immer wieder in der Geschichte hat der Fluss dort seinen Lauf verändert. Städte und Orte, die früher regen Schiffsverkehr verzeichneten, liegen heute kilometerweit von seinem Ufer entfernt.

Küster folgt dem Fluss durch das ehemalige Grenzgebiet im Wendland nach Hamburg bis zu seinem "Einfließen" in die Nordsee, wo der Übergang vom Fluss zum Meer nicht mehr genau zu orten ist.

Das großzügig angelegte Buch ist mit etwa 100 farbigen Abbildungen angereichert, die in ihrer Gesamtheit einen profunden Eindruck von einer wunderbaren Ökologie liefern, die der Fluss über die Jahrtausende um sich herum geschaffen hat und Zeugnis von der enormen kulturellen und wirtschaftlichen Kraft, die von einem solchen Fluss ausgehen, geben.
Zahlreiche Abbildungen zeugen von der starken Anziehungskraft, die der Fluss in seinen verschiedenen Stadien und mit seinem Geäst aus wichtigen Nebenflüssen (z.B. der Moldau) für die Künstler verschiedener Epochen hatte.

Die einzelnen Buchkapitel:
Vorwort
Wo beginnt der Fluss?
Der reißende Bergbach zu Spindlers Mühle
Zuerst nach Süden, dann nach Westen durch das Böhmische Becken
Die Moldau, der eigentliche Oberlauf der Elbe?
Die Eger
Vom Wasserstraßenkreuz der Elbe, Moldau und Eger zur Porta Bohemica
Die Böhmische und die Sächsische Schweiz
Dresden, das Elbflorenz
Ein Paradies und ein Porzellan-Schloss
Ein Elbdelta im Urstromtal
Die Elbe im Gartenreich
Die Mulde: Sachsens Mühlenfluss
Der Auwald
Die Saal
Magdeburg
Berlin und sein weites Umland: Städte und Parks an Havel und Spree
Das Elb-Havelland: Die Ländchen in der Wassersuppe
Zwischen Altmark und Prignitz
Wendland, Drawehn, Amt Neuhaus
Von Lauenburg in die Vier- und Marschlande
Hamburg, das Tor zur Welt
Das Alte Land und die Elbchaussee
Kleine Häfen am großen Strom
Wo endet der Fluss?
Nachwort

Ein ausführliches weiterführendes Literaturverzeichnis lädt zur weiteren Beschäftigung mit diesem kerneuropäischen Kultur- und Landschaftsraum ein.
"Die Elbe. Landschaft und Geschichte" ist ein sehr empfehlenswertes Buch und ein schönes Geschenk für zahlreiche Anlässe.

(Winfried Stanzick; 01/2008)


Hansjörg Küster: "Die Elbe. Landschaft und Geschichte"
C.H. Beck, 2007. 336 Seiten.
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Prof. Dr. Hansjörg Küster wurde 1956 in Frankfurt am Main geboren. Er ist Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Universität Hannover. Nach Studium der Biologie und Promotion an der Universität Stuttgart-Hohenheim Aufbau und Leitung der Arbeitsgruppe für Vegetationsgeschichte am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität München. Habilitation an der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität München. Seit 1998 in Hannover.
Arbeitsschwerpunkte: Einerseits Grundlagen der Ökologie, andererseits die Untersuchung des Zusammenwirkens von Natur und Kultur bei der Entstehung des heutigen Landschaftsbildes. Grundlage dafür ist intensive Kooperation mit Historikern und Prähistorikern, Geografen und Forstwissenschaftlern.

Weitere Lektüretipps:

Dieter Bartetzko (Text), Harf Zimmermann (Fotografien): "Weltkulturerbe Dresdner Elbtal. Dresden und Umgebung"

Im Jahre 2004 wurde das Elbtal in Dresden in die "UNESCO"-Liste der Welterbestätten aufgenommen. Ausschlaggebend für diese Auszeichnung war die in dieser Form weltweit einmalige harmonische Verbindung von Stadt und Landschaft, von Kultur und Natur: "Dresden," heißt es in einer "UNESCO"-Broschüre, "ist geprägt durch den Einklang von historischer Innenstadt, grünen Vorstädten und einer einzigartigen Naturlandschaft."
Dieses prachtvolle Buch stellt in brillanten Farbbildern das in altem Glanz wiedererstandene Elbflorenz vor: mit den berühmten Wahrzeichen der Stadt wie Frauenkirche, Zwinger und Semperoper, mit dem frisch restaurierten barocken Wohnviertel in der Neustadt, mit den herausragenden Beispielen zeitgenössischer Architektur - und nicht zuletzt mit den überwältigenden landschaftlichen Schönheiten des Elbtals sowie den Zeugnissen barocker Hofkultur zwischen Schloss Pillnitz im Osten und Schloss Übigau im Westen.
Ein Essay von Dieter Bartetzko, Architekturkritiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und einer der profiliertesten Dresden-Kenner unter den deutschen Publizisten, leitet den Band ein. (Nicolaische Verlagsbuchhandlung)
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Uwe Rada: "Die Elbe. Europas Geschichte im Fluss"
Die Elbe ist nicht nur ein großartiger Naturraum, sie ist auch eine europäische Lebensader und lebendige Geschichte im Fluss. Uwe Rada nutzt diesen Strom wie eine Perlenkette, auf die er kleine Geschichten und große Geschichte über außergewöhnliche Orte, besondere Menschen, über Handel und Umwelt, Häfen und Literatur aufzieht. Als deutsch-deutscher Fluss und als tschechisch-deutscher Fluss verbindet die Elbe verschiedene Erinnerungsorte zwischen West und Ost. Vor allem aber rückt sie als Naturraum und zunehmend beliebtes Ziel des Kulturtourismus immer stärker in den Blick. Im Einzugsgebiet der Elbe mit seinen Städten Prag, Dresden, Magdeburg und Hamburg konstituiert sich ein Stück Mitteleuropa neu. Indem Uwe Rada dem Lauf des Flusses und seiner Geschichte folgt, gelingt ihm ein außergewöhnlich persönliches Buch über diesen Strom und seine Vergangenheit. Er beschreibt wie das "Ahoj" nach Tschechien kam und der Moldauhafen nach Hamburg, und er schildert eine spektakuläre Fluchtgeschichte aus seiner eigenen Familie mitten im Kalten Krieg. (Siedler)
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