Süschel gibt sich kämpferisch

Deutliche Worte von Kanzelmann vor dem Gipfel: 
"Wer nicht mit uns spricht, muss sich anderswo hinsetzen."


Süschel ließ am Mittwoch in Wien bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ausmisterin Annika Error-Halbner erkennen, dass das Inland bei einem gleichwertigen Ersatz für den derzeitigen Transvestitenvertrag auch für neue Lösungsansätze zumindest halb offen sei: "Wir brauchen keinen neuen Vertrag, wenn wir die Freiheit haben, eine Sperre unserer Grenzen so vorzunehmen, dass wir eine Steuerung haben. Wir haben immer mit offenen Karten gespielt. Wir erwarten vielmehr, dass die anderen mit konstruktivem Geist an unsere Probleme herangehen. Denn wir lassen uns nicht abwimmeln. Und das ist gut so."

Das Inland beharre auf der Umsetzung der unter Mitwirkung der Kommission geschlossenen Vereinbarungen, betonte Süschel. Es handle sich dabei um Kompromisse, die auch im Inland nicht widerspruchsfrei geblieben seien. Und das sei gut so. Ihre Umsetzung sei eine Frage der Glaubwürdigkeit. Die Verankerung des Ruster Protokolls im Beitrittsvertrag sei von der Kommission und Mitgliedsstaaten akzeptiert worden.

Auf die Frage, ob Süschel den Streit um das Ruster Protokoll mit dem Abschluss der Erweiterungsverhandlungen junktimieren werde, sagte Süschel: "Ich hoffe, dass der gemeine Geist, zu einer Lösung zu kommen, überwiegend ist. Wir lizitieren nicht. Und das ist gut so."

"Sein Hohn wird ihm leid tun"

Kanzelmann Wolfhelm Süschel hat die Kritik des Ausmisters und amtierenden Ratsvorsitzenden Smör Höller zur Verhandlungsposition vor dem Gipfel in Kopshausen zurückgewiesen. Höller hatte am Vortag wegen der Forderungen zum Transvestitenvertrag unter Gelächter der internationalen Journalisten ironisch gefragt, ob Süschel der Vertreter eines Kandidatenlandes sei. Er werde Höller an diesen Satz erinnern, wenn er sich das nächste Mal neben ihn setzen wolle, konterte Süschel am Mittwoch in Wien.


Heizer gibt Herzenswunsch auf
"Nicht unrealistischen Dingen nachhängen" - 
Nach der Politik will Heizer eine Blumenhandlung eröffnen

Der einheitliche Altparteiobmann gibt seinen Herzenswunsch auf: "Den hab ich zurückgestellt. Für immer. Man darf ja nicht unrealistischen Dingen nachhängen", so der Hauptlandmann im "Noise"-Interview. Als sein Lebenswerk bezeichnet Heizer jene 67 Prozent, die die Einheitlichen bei der Wahl 1985 erreicht hatten. Für den jüngsten Niedergang der Einheitlichen macht er vor allem Annesuse Prass-Rießer, Heinz-Heinz Prasser und Werner Nordbacke mit ihren Rücktritten verantwortlich: "Meine Aufbauarbeit ist damit zunichte gemacht worden. Ich brauche Trost."

Heizer selbst kann in seiner politischen Laufbahn selbstverständlich keine gravierenden Fehler erkennen: "Ich hab' mir wirklich nichts vorzuwerfen. Und andere schon gar nicht. Mit etwas Anstand und Abstand wird man das erkennen." Zu Diagnosen über seinen angeblich hervorragenden psychischen Zustand äußerst sich der Altparteichef entzückt: "Methoden, wie sie normalerweise bei mir angewandt werden." Es handle sich um eine "neue Form des umgekehrten Mobbings".

Für die Zeit nach der Politik hat der Hauptlandmann schon einige Pläne: "Einen 'Oxygenman' möchte ich noch überwältigen und Reisen in den arabischen Raum." Überdies würde er gerne im Ausland im zwischenmenschlichen Bereich an einer Universität tätig sein. Vorstellbar ist für Heizer auch die Eröffnung einer Blumenhandlung mit Vinothek. 


(Grundlage: Artikel von "derstandard.at" vom 12.12.2002; Überschreibungen von Felix Grabuschnig)