NICHTS, von Irgendwem


© Ghostwriter Weinberger & Kern
Anmerkung: Eventuelle orthographische bzw. grammatikalische Kuriosa oder Mißbildungen sind BEABSICHTIGT!

Es war der erste der zwei Studenten, der sein Übriges zu unserem Vergessen tat.
Der zweite aber, von dem wir nicht mehr wissen, ob er wirklich der zweite war, oder nicht vielleicht doch der erste, erzählte uns eine Geschichte, die wir schon längst vergessen haben.
   Diese Episode, die sich zu einer gewissen Zeit, an einem gewissen Ort (nebenbei: diese Episode, die sich möglicherweise gar nicht ereignet hat) vor unseren ungläubigen Augen - vielleicht - abgespielt hatte, ist der Beginn eines leidenschaftlichen Beweises für die fragwürdige Tatsache und gleichso das Phänomen des Vergessens.
    Was wir aber mit Sicherheit nicht vergessen haben, ist, daß sich diese Geschichte, wie sie sich in folgenden Zeilen selbst entwickeln (ohne jedwede Unterstützung der Verfasser) wird, unter Umständen gar nicht zugetragen haben könnte, und wenn, dann vielleicht nicht so, wie wir sie jetzt vergessen haben:

   Es begann unmittelbar vor dem Ende, daß zwei Medizinstudenten aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwanden, vielmehr besteht die auch gar nicht allzu grobe Vermutung, daß diese beiden Personen, wie sie sich uns darstellten, gar nicht existiert haben könnten.
Aber das sei jetzt nicht Thema unserer zweifelhaften Dokumentation; jedenfalls bestreiten wir kaum die Tatsache, daß sie ja vielleicht doch existierten.
   Einer von beiden trat an mich heran, mit dem unzweifelhaften Bedürfnis nach einer Frage, die vermutlich den Inhalt enthielt, ein Feuerzeug leihweise zu benutzen, obwohl er augenscheinlich Nichtraucher war. Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen und auch wir hatten für einen unberechtigten Einwand nichts übrig, obschon mich wunderlich stimmte, daß ich kurz darauf das Fehlen meines Feuerzeuges bemerken mußte. Wir hatten sogleich die unumstößliche These, daß ich es womöglich vergessen hatte, in welchem Bezug auch immer.
   Er, von dem wir niemals wußten, wer er ist, bedankte sich, ohne sichtlichen Grund, für die fruchtlosen Bemühungen unsererseits, das hatte zur Folge, daß wir uns frugen, ob eine gewisse Handlung sich wirklich zugetragen haben könnte.

   Wir saßen also bei einem Tisch und genossen ein koffeinhaltiges Getränk, und bemerkten zwei Medizinstudenten, die im übrigen ganz augenscheinlich Nichtraucher waren.
   Diese beiden, die wir an dieser Stelle ganz und gar nicht beschreiben könnten, unterhielten sich emsig, unter großem Aufheben, über zwei in die von ihnen in die Höhe gehaltenen Röntgenaufnahmen. Ziel und Inhalt ihrer Abhandlung war und ist uns nicht bekannt.
Sie unterhielten sich gut und gerne über eine gewisse Rippenfraktur "eines gewissen Marcels", der in uns eine gänzliche Unbekanntheit hervorrief.
   Faktum ist, daß sich diese beiden Personen in ihrer vollkommenen Unbedarftheit und Unscheinbarkeit in den Mittelpunkt unseres Desinteresses drängten.

   Zu diesem Zeitpunkt geschah es, daß zwei Medizinstudenten den Raum betraten, die wir in unserem Leben noch nie gesehen hatten. Wir saßen in einem Café und schlürften die letzten Reste einer gewissen Ungewißheit, als sich uns folgendes darbot, uns sich selbst vor Augen darstellte, in eben jenem Rahmen, der uns, das heißt unserem Erinnerungsvermögen , nicht mehr zu Gebote steht.
   Doch nahm diese Geschichte eine überraschende Wende:
Ersterer von beiden, wobei nicht gewiß ist, ob es wirklich zwei waren, und deren Existenz wir einander nicht mit Gewißheit versichern konnten, trat auf uns zu, oder auf jene, die uns am Nebentisch zu sitzen schienen, und erbat, höflich aber formlos, uns seinem Begehr nach dem Verleih eines Feuerzeuges aus unserem Besitz nachzukommen, obzwar wir Zweifel daran hegten, daß es uns selbst irgendwann einmal gegeben haben hätte können.

Nichtsdestotrotz machten wir Anstalten, seiner Aufforderung unverzüglich nachzukommen, trotz des Verdachtes, daß jeniger dieses, also das zu entlehnende Objekt, nicht zum Zwecke des Inbrandsetzens einer dazu erforderlichen Zigarette benutzen hätte können.
   Uns war ja wohl bewußt, daß ihm der Augenschein die unantastbare Aura und fürderhin Präsenz eines Nichtrauchers verlieh.

    Hier verlor sich unsere Wahrnehmung im Nichts, das bedeutete für uns, daß die Zweifelhaftigkeit der Anwesenheit zweier gewisser Studenten der Medizin als unumstößlich galt. Dieser Vermutung ward Untersatz gegeben durch die eindeutigen Zeugenaussagen der in jenem Café temporär ansessig gewesenen Gäste, Individuen sondergleichen, die uns keinen Zweifel mehr daran haben ließen, daß auch sie nicht gänzlich von der Unabwesenheit der beiden nicht beeindruckt gewesen wären.
    Die mühsame Rekonstruktion jener von uns auf keine Weise festgehaltenen Begebenheiten bot uns einen grauenhaften Beweis für die Unmenschlichkeit fehlender Inignoranz.
   Ein Gast ließ verlautbaren, daß er - in Besitz seiner geistigen sowie körperlichen Qualitäten, als auch seiner sämtlichen Feuerzeuge, deren Anzahl für ihn niemals Gegenstand einer näheren Inventur gewesen war - niemals etwas von den zwei uns zur Verfügung gestellten Objekten einer gewissen Diskussion und Fragestellung gehört, gesehen, geschmeckt oder gerochen hätte.
   Ein zweiter, dessen Äußeres uns Anlaß für die Vermutung gab, wir hätten es womöglich mit einem weiblichen Exemplar der Gattung Mensch zu tun, also eine zweite, wußte von überhaupt nichts und hatte also keine Ahnung, in Bezug auf uns, die beiden oder sonst irgendwen.

   Wir waren ratlos.

Die damit keineswegs sich selbst bewandte Verknüpfung der Geschehnisse erreichte die bedenklichen Ausmaße eines gordischen Knotens. Diese Auswirkungen hatten logischerweise eine Konsequenz zur Folge.
   Wie auch immer, grundsätzlich war und ist es so, daß wir nach dem Verstreichen einer gewissen Zeitspanne im allgemeinen und im besonderen nicht mehr gewußt haben werden, was wir jetzt gewußt zu haben glaubten, was uns wiederum außerhalb der Lage versetzte, zu wissen, was wir nicht mehr oder nicht wissen semikolon eine schwer nachzuvollziehende Inhärenz als Grundlage einer immanenten Veranschaulichkeit, geschmeido die innere Verlautbarung eines äußeren Umstandes, ließ uns dem fröhlichen Vergessen anheimfallen.
    Da wir ja mit keinem Strich, und ohne Fug und Recht, niemals nicht behauptet hätten, daß wir uns an irgendetwas erinnert haben könnten, was ja die Grundlage aller zum größten Teil entbehrlichen Tatsachen noch weniger sein kann, als uns bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Gänze entfallen war.

    Als Beweis für den freien Willen zweier Individuen, ohne oder aber mit einer gewissen Abhängigkeit behaftet, füllten zwei äußere Erscheinungsformen unser inkontinentes Gesichtsfeld, das heißt zwei Medizinstudenten waren mit einem Male verschwunden.
   Da die schlagartige Nichtanwesenheit dieser beiden von uns beiden mangelhaft wahrgenommenen Verdächtigen unserer Aufmerksamkeit, gegen unseren Willen, entgangen war, wirft das Vorangegangene ein zweifelhaftes Licht - unzweifelhaft - auf die von uns nicht unternommene Rekonstruktion ebendieses zeugenlosen Ereignisses: mannigfaltig sei die Ansicht, von uns zu keiner wie auch immer gearteten Consideration gezogen, daß aufgrund mangelnder Beweise keine Füllkraft an Aussagen über die Präsenz der beiden, uns ausgeschlossen, nachweisbar die Begrenztheit unserer Wahnehmung entleert ließ.

(Und jetzt - direkt - Kamera auf die beiden Medizinstudentinnen:)

Die Bedienstete, in einem gewissen Gastgewerbe angestellt, bedeutete uns mit einem fragwürdigen Blick, eine Antwort auf ihre ungestellte Frage zu verlautbaren, ob auf dem Platz, auf welchen sie wies, irgendjemand gesessen hätte.
   Ein Feuerzeug und nicht auffindbare Zigarettenstummel präsentierten uns ja die möglicherweise vorhanden gewesene Interaktion eines Gastes oder auch zweier Gäste mit dem genannten Werkzeug, worauf wir aber einander nur mit leeren, nichtssagenden Gesten versichern konnten, daß wir nicht wüßten, wovon hier die Rede sei.

   Ohne Vorwarnung betraten zwei Medizinstudenten den Raum.

Eine heillose Aufmerksamkeitslosigkeit bemächtigte sich unser angesichts all dessen.
Das ist derzeitig unsere einzige Erinnerung an eine nicht vonstatten gegangene Wissenslücke. Ich bemerkte, daß mein Feuerzeug, welches ich uns zur Erhitzung unserer Zigarettenspitzen präsentieren wollte, sich drei Meter neben uns auf einem leeren Tisch befand.

   Zeuge A.: (vereidet und über ihre Rechte aufgeklärt)
"Ich bin selbst Medizinstudent, darum ist mir das Ausborgen von Feuerzeugen zum Nichtzweck der Zigarettenspitzenerhitzung durchaus vertraut, geläufig und ein Greuel. Darüberhinaus besitze ich weder eine Erinnerung an die von mir entliehenen Feuerzeuge, noch an mich als Entlehner derselben." Zeugenaussage Ende

Zeuge B.: (vereidet und über ihre Rechte aufgeklärt)
"Wir erinnern uns an gar nichts, denn wir haben niemals von irgendetwas Bescheid erhalten. Dadurch gestaltet es sich für uns schwierig, zu irgendwelchen Fragen Antworten zu finden. Was wir aber wissen, ist, daß unsere rechtswidrige Erinnerungslosigkeit möglicherweise eine juristische Konsequenz seitens der Verhörenden in diesem Falle nach sich ziehen könnte. Durchaus wissen wir aber nicht einmal das, und können einander gar nicht mehr zur Erklärung bieten, was denn überhaupt der Inhalt einer wahrscheinlichen Frage gewesen sei."

Zeuge D.: (vereidet und über ihre Rechte aufgeklärt)< BR>"Ein leeres Gedächtnis ist meine einzige Eigenschaft, wenngleich ich hierzu nicht zu Rate gezogen werden kann, da ich Nichtraucher bin."

Zeuge F.(-euer):
"Ich entbehre einer gewissen Funktion, die ich innehaben hätte können, würde man mit einer solchen angenommenen Funktion vertraut sein, was ich aber für fragwürdig halte, weil mein Auftraggeber, für den ich den Status eines Angestellten einnehme, mit einer solch theoretischen Funktion ganz sicher nicht vertraut sein würde."

Urteil: Das jüngste uns zur Verfügung stehende Gericht hält fest, daß die Tatsächlichkeit der Existenz der hier zitierten Zeugen einer genauen Prüfung unterzogen werden muß, um der Verdunkelungsgefahr durch den Ausfall der hier gegeben zu sein scheinenden Rahmenbedingungen entgegenzutreten, wenngleich fürderhin, äh, nicht mehr von, äh, einer Grundlage ausgegangen werden kann, die allein auf demselben beruht!

Urteil: Iurisdiktion ist illegal. Die Zeugen, soeben vorgeladen und vereidigt gewesen, bedienten sich einer keineswegs legalen Vorgangsweise, um fehlende Angeklagte wie auch immer und in welcher Art und Weise zu belasten.

Da die vorangegangenen Zeugenaussagen völligst rechtswidrig sind, dürfen, ja müssen, sie zu keiner Bedeutung, keinem Belang in welcher Art auch immer geführt haben.
   Nichtsdestoweniger wurden die beiden Erzähler vom Hohen Gericht zu lebenlangem Vergessen verurteilt. Das Urteil ist innerhalb der erlaubten Grenzen, die in Anbetracht der Ungesetzlichkeit des Urteils selbst, rechtskräftig, aber entzieht sich unserer Kenntnis.
   Diese Rechtskräftigkeit verliert im Sinne der Verurteilten jegliche Ungültigkeit, was den kontroversen Erwartungen der hinzugezogenen Vernommenen in keinster Weise entsprochen hatte: Gelächter...

Der Sinn dieser ganzen Sache ist auch weitläufig ein Diskurs unter gelehrten Skolastikern gewesen, desselben Existenz das Mittel und die Thematik einer weiteren Disputation, von Zeugen, die hier nicht als Zeugen angeführt werden dürfen, darstellten.
   Die Bedeutung dessen wurde unter verschiedenen Umständen nicht analysiert, wobei sich in Anbetracht der unverwirklichten Konzepte eine Ratlosigkeit herauskristallisierte, die von fundamentalistischen Organen im Dunstkreis der hiesigen medizinischen Fakultät nur halbherzig demontiert wurde, was auf eine Herangehensweise schließen läßt, aus der es ratsam ist, nicht zu deduzieren, daß hier ein willentlicher Verstoß gegen die unerwähnt gebliebenen Paradigmen gewähleistet werden muß.
    Folglich stelle sich dem Betrachter als ratsam entgegen, daß eine obrige Instanz, wie das völlig an den Haaren herbeigezogene sehr junge Gericht, im Falle einer prophylaktischen Anklage gegen fehlende, ja unauffindbare Angeklagte, geleugnet werden müsse, als Folgetrugschluß des oben genannten rechts sehr schwachkräftigen Urteils.

   Bis dato ward nicht erschlossen, wenngleich auch der Versuch dazu von allen Beteiligten unterlassen zu werden schien, wer an fraglichem Schauplatz die Nichtpräsenz in der von den Verantwortlichen dringlichst empfohlenen Form und Art und Weise in Anspruch genommen hätte werden können.
   Damit dürfte ja wohl die Unschuldigkeit, unzulänglicherweise, der Erzähler komma im Übrigen weder verwandt noch bekannt mit den beiden Erzählerinnen komma für alle offengelassenen Zweifel in Form einer unzweifelbedürftigen Bestätigung, deren Bestand stark bedroht war, stattgegeben sein.

Hier, an dieser Stelle, kratzten zwei Medizinstudenten an die Tür, die wir irrtümlicherweise in der Besenkammer, wo sich unser Jahresvorrat an Feuerzeugen befand, eingesperrt gehalten hielten. Sie rannten sofort zur Futterschüssel und gaben uns damit den Anschein, sich als eine Katze identifiziert zu wissen, woraufhin wir alle Hoffnung verloren.
   Wir aber wußten, dieses Ablenkungsmanöver - von unbedauerlichem Intellekt gepeinigt - zu deuten: plötzlich betraten zwei Medizinstudenten das Fensterbrett und pochten mit ihren Schnäbeln ungehalten an die Fensterscheibe, die uns bisher von der Außenwelt abgeschieden gehalten hatte.

Zu diesem Zeitpunkt geschah es unwiderruflich, daß uns zwei Medizinstudenten in Form eines Zigarettenstummels aus dem Aschenbecher heraus ungescholten anblickten und uns zu fortwährendem Beantworten ihrer sich als unablässig darstellenden und erweisenden Fragenkataloge genötigt zu werden gezwungen hatten.
   Natürlich war dies ohne Frage absurd - wir glaubten nicht daran, was uns wiederum in die Arme eines gewissen Caféhauses (mit dem Firmennamen "Zum Marcel") zu treiben erhofft hatte. Hiervon war jedoch nichts zu bemerken.
   Im vor uns gestandenen Koffeingetränk schwommen zwei Medizinstudenten, die unsere - im Vergleich zu ihrer nicht vorhandenen Körpergröße - eingesetzten Kaffeelöffel als augenscheinlich bedrohlich erachteten, worauf wir durch die dementsprechenden Umstände immer wieder hingewiesen wurden, wir jedoch nichts unversucht ließen, sie mit unserem zuckerüberzogenen Kaffeebesteck einzunehmen zu versuchen, währenddessen sie an ihren Platz zurück mußten, um ihrem fortlaufenden Mangel an Auftreten ganz und gar gerecht zu werden und den Umstehenden, die ihrerseits jeglicher Belanglosigkeit in Bezug auf die uns allzu gut bekannten Vertraulichkeiten entbehrten.

Wiedergabe der Zeugenaussage des ersten Erzählers:"Ja."
Wiedergabe der Zeugenaussage des zweiten Erzählers:"Nein."< BR>
Strenggenommen brachte uns die oben beschriebene Krisensituation in einen Zustand unzumutbarer Verfassung, deren feine blonde Härchen sich aufreizend im Winde spielten. Genaugenommen war und ist uns aber dieser Sachverhalt zu jedem angegebenen oder auch nicht angegebenen Zeitpunkt egal.
   Die in jenem Etablissement festgezurrte Kraft brachte uns - auf Bestellung - zwei "Medizinstudenten im Hemd" an unseren Tisch, die wir sogleich unter Inanspruchnahme von was auch immer manisch zu verzehren glaubten.
   Tatsache war geblieben, daß ein unglaubwürdig wirkend konkretes Nichts sich auf unseren Löffeln wiederfand, dem wir uns sehr nahe, wenn nicht gar identisch fühlten.

"Uns blieb also nichts weiter, übrig nämlich, als dieses unscheinbare Nichts zu befürworten. Wort des lebendigen Gottes. Selig sind jene, die noch nie in ihrem Leben zwei Studenten der Medizin erblickt hätten, es wird ihnen das Himmelreich verwehrt bleiben. Also sprachen Marcel und sein treues Faktotum, der Homunculus Spasticus, zu seinen Eltern - das ist würdig + recht - , die Söhne von Geschmeido, dem Abseitigen:
   Jener war es, der zum Berge der Propheten schwomm und er tat gut daran, denn zwei Studenten der Medizin, so sei es und so steht es geschrieben im heiligen Buche, dürfen niemals je irgendwann & irgendwo erblickt werden, sonst gehe jenen die Haut von den Augen.
   Während sie eingehen unter mein Dach, so sprachen Marcel, sollen sie vergessen werden. Und er sah, daß es gut war."

Da trug es sich zu, daß sich uns eine Einladung zu einem noch jüngeren Gericht und zur Benedeiung der beiden Fragwürdigen entspannte, der wir nicht imstande waren, Folge zu leisten.

Die zwei Medizinstudenten rösten sich in Lauch auf.
Was blieb noch übrig?
Wir nicht.

In einer Ausstellung ,uns unbekannt, besahen wir uns in einem Anflug von Ekel die 30.000 Jahre alten Bildnisse zweier Medizinstudenten. Die dort Angestellten konnten uns nichts aus dem leeren Schatz ihrer Erinnerung feilbieten und sie konnten uns nicht sehen, da wir anscheinend nicht zugegen waren.
   Das nahmen wir zum Anlaß, eine Ausstellung zu besuchen, und in einem Anflug von 30.000 Jahre altem Ekel die angestellten Bildnisse zweier Medizinstudenten nicht zu sehen.
   Im angrenzenden Museums-Café ließen wir einen Café auf unsere Rechnung schreiben, die uns trügerischerweise als scheinbare Angestellte der dortigen Gesellschaft aufzuweisen schien, während die Cafetesse an einem Brustintertrigo litt.
Wir verließen die Ausstellung ohne Gewähr und ohne beschränkte Haftung.
Eltern haften für ihre Götter.

Des Kataklysmi 27. Teil:

Marcel hatte 14 Apostrophen um sich versammelt, und tat kund, als wäre nichts geschehen.
Sie durchschritten die Gärten von Getsemahne 2000, als zwei Medizinstudenten sich ihnen in den Weg stellten und höflich mit ihren Schnäbeln zu ihren Füßen eine gewisse Rippenfraktur eines gewissen Marcels zum Anlaß einer Disputation nahmen.
                                                                      Finis Kataklysmi XXVIIi

Liebe Gemeinde!

   Es befinden sich zwei Medizinstudenten unter uns, deren Auftreten zum Anlaß Sorge trägt, die hier uns versammelten Trauernden um einen gewissen Marcel schmählich im Stich gelassen haben sind, in gutem Glauben, zu meinem Gedenken.

                                                                 Diözesanbeamter Geschmeido Abseitig

Als wir den nicht vorhandenen Brief in unserem Futternapf vorfanden, packte uns das schiere Ergrauen. Wir sahen uns einer unlösbaren Gegenüberstellung vor die Füße geworfen.
Wir waren eine Katze geworden, und außerdem sahen wir im Spiegelbild einer Fensterscheibe unsere beschnäbelten Antlitze, in einem Aschenbecher gefangen, von zwei zucker-überzogenen Kaffeelöffeln in die Münder des Nichts geschoben, verzehrt im Hemd, wiedergeboren ohne Feuerzeug.

Wir befragten die Anwesenden im Café "Zum Marcel" über den Verleih eines Feuerzeuges, doch keiner konnte sich an uns erinnern, niemand hatte uns jemals in seinem oder ihrem Leben gesehen, einschließlich zweier fragwürdiger Gäste, die anscheinend wie wild in ihren Kaffeetassen herumstocherten, um augenscheinlich etwas sich darin Befindliches vom Leben zu befreien...


                                                                 Ende.


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