"Samsara"

R: Pan Nalin
D: Shawn Ku, Christy Chung u. a.
D/I/F/IND 2001


Samsara ist das Rad der Wiedergeburten, das wir durchlaufen müssen, bis wir die Erleuchtung erfahren und damit die Erde verlassen dürfen, welche ein Ort der ständig Leid bringenden Bedürfnisse ist. Samsara zu entkommen ist alles andere als eine leichte Aufgabe, und jeder von uns wird versuchen, sie auf seine Art und Weise zu bewältigen. Der junge Mönch Soon Tashi (Shawn Ku) aus dem gleichnamigen Film wandelt zwischen Askese und gelebter Partnerschaft, um erst recht wieder vor einer schwierigen Entscheidung zu stehen.

Soon Tashi lebt seit seiner Kindheit in einem Kloster inmitten des atemberaubenden Himalaya-Gebirges. Nach einer dreijährigen einsamen Meditation darf er erstmals wieder dem Erntedankfest im naheliegenden Dorf beiwohnen, wo seine bislang verborgenen erotischen Sehnsüchte durch die schöne Pema (Christy Chung) wachgeküsst werden. Soon Tashi verliebt sich, kehrt dem Kloster den Rücken und will wie einst Buddha vor seiner Erleuchtung ein weltliches Leben in einem Familienverband führen.

Es ist ein hartes, aber vorerst zufriedenes Dasein in der kleinen Dorfgemeinschaft. Die Geburt eines Sohnes scheint das Glück des jungen Paares perfekt zu machen. Doch die kleinen und großen Alltagssorgen machen vor Pema und Soon Tashi nicht Halt. Weltliche Begierden erfassen auch den ehemaligen Mönch, der sich bald nicht mehr sicher ist, den neuen Herausforderungen weiterhin gewachsen zu sein.
Der indische Regisseur Pan Nalin, bekannt durch seine kürzlich gezeigte Dokumentation "Ayurveda", hat einen stillen, berührenden Film mit beeindruckenden Landschaftsbildern und bunt-sinnlicher Ästhetik geschaffen. Er erzählt eine einfache Geschichte zwischen zwei Menschen, die mit tiefer Spiritualität durchtränkt ist. Schön.

(ama; 08/02)