Was nützt die Liebe in Gedanken

R: Achim von Borries
D: Daniel Brühl, August Diehl, Anna Maria Mühe u. a.
Deutschland 2003


Wenn jemand die Liebe mehr liebt als das Leben, kann dies sehr gefährlich werden. Günther und Paul, zwei ungleiche Freunde, verbindet eine kompromisslose Einstellung: Liebe ist der einzige Grund, für den sie zu töten und zu sterben bereit sind. Der wohlhabende gelangweilt-exzentrische Günther ist vom aus ärmlichen Verhältnissen kommenden, künstlerisch begabten Paul fasziniert und umgekehrt. Dem jungen Dichter stellt Günther seine jüngere, verführerische Schwester Hilde vor, die ihr Dasein in vollen Zügen genießt. Es kommt, wie es kommen muss.

Paul kann sich Hildes Anziehungskraft nicht entziehen und entbrennt, während jene nur mit ihm spielt. Heimlich trifft sie sich mit Hans, einer ehemaligen Liebe ihres Bruders, die dieser bei weitem noch nicht überwunden hat. Um den Reigen komplett zu machen, verliert Elli, die beste Freundin Hildes, ihr Herz an Paul. Ein Chaos von Leidenschaft und unerwiderten Gefühlen verschlingt die Jugendlichen. Nach einem Sommerfest kommt es zur Katastrophe. Es ist eine Geschichte, die das Leben schrieb. 1927 ging sie als "Steglitzer Schülertragödie" in die Annalen ein.

Achim von Borries hat sich dieses authentischen Stoffes angenommen, und vermittelt vor dem Hintergrund der lebenshungrigen und labilen 20iger Jahre eine zeitlose Botschaft des allzeit bewegenden Themas Liebe. Großartig besetzt - vor allem August Diehl als Günther vermittelt große Intensität - wird diese Geschichte leise und berührend erzählt. Es ist eine Hommage an die Jugend mit all ihrer Unbedingtheit und Unmittelbarkeit und vor allem der bitteren Süße des ersten Schmerzes.

(ama;04/04)