Susa Hämmerle: "Oje, Dorothee!"


"Daniels Tagebuch". Geheim! Na, wenn man dieses Buch nicht sofort lesen muss! Und wer zum T... ist bitte Dorothee? Vernünftigerweise beginnt dieses Tagebuch sofort mit einem Brief an die Leser. Daniel erklärt, wie er zu einem Tagebuchschreiber wurde und warum. Wenn man eine kleine Schwester namens Dorothee hat, ist man quasi schon gezwungen zum Tagebuchschriftsteller zu werden, oder?

Von der ersten Zeile an verspricht - und hält!!!! - dieses Buch, gute Unterhaltung zu sein. Entweder ist man sowieso in Daniels Situation, also ein großer Bruder, oder man ist zumindest eine große Schwester. Auch als das jüngere Geschwist lässt sich dieses Tagebuch lesen. Steht doch "geheim" darauf. Vielleicht erfährt man ja Wichtiges für den Umgang mit dem größeren Bruder oder der Schwester. Tagebuchbegeisterte kommen ebenfalls auf ihre Rechnung. Vor allem das Problem "Was soll ich da nun reinschreiben" wird in mehrfacher Hinsicht gelöst. Auch Kinder, die mit ihren "ein-biologisches" Leben anstrebenden Eltern so ihre Wunder im Alltag erleben, werden in diesem Buch fündig; (welche Gründe es gibt Hühner zu halten - siehe Kapitel LIMLOM). Freunde und deren Geschwister, ein anstrengender Tag für Oma, Ängste und Befürchtungen - unglaublich viele Themen kommen durch Daniels Feder aufs Tagebuchpapier. Und dann sind da auch noch seine ganz persönlichen Zeichnungen!

Wer gerne herzlich lacht und sich noch an die Lachkrämpfe seiner Kindheit erinnern kann - ich sage nur NUDELSUPPE -, ist auch unter den Erwachsenen eingeladen sich mit diesem liebevollen Jugendbuch köstlich zu amüsieren.

(Die Prinzessin; 12/2002)


Susa Hämmerle: "Oje, Dorothee!"
Ab 8 Jahren.
NP, 2002. 112 Seiten.
ISBN 3-85326-256-2.
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