UMARMEND HERZ

 

© Alexander Pöll (Erstveröffentlichung in: "Frankfurter Bibliothek: Das neue Gedicht", Lyrikband, Frankfurt/Main 2001)

 

Wenngleich zu forschen ihm der Drang
Ist ein begehrend Herz auch rasch verschlungen
So schnell der Massen Welle schäumt darüber
Daß jeglich Schlag ihm sei verklungen.

Gar manches Herz ist jäh gebrochen
Und wird so schnell nicht wieder eins
Da müßt wer kommen und mit Händen tragen
Wo andre wahrten scheinbar keins.

Nicht Zeiten, die das Land erobern
Dem Herzen seine Kraft bestärken, ja!
Doch wagt die Liebe, was ihr eigen
Und fehlt ihr was, der Suche scheint sie immer nah.

Nicht alles läßt sich wieder fügen
Doch sind der Liebe Lippen meist so zart
Daß viel des Lebens sie kann heilen
Auch tiefsten Schmerz, der seitens harrt.

Auf! Daß ein umarmend Herz sich findet
Das rastlos an der Seite weilt
Das wie ein Freund sei stets zu Ehren
Und löschet qualvoll Kummerleid.