sollbruchstelle

lauwarm und blickdicht
rinnen seine klagen
an mir herunter. und ein trüber wörtersee
überschwemmt meine bedenken.
will nichts mehr wissen, auch nichts sagen.
mürbe sind seine sätze, er jedoch zäh:
will mich in seiner lust ertränken.

körperwarm und uferlos schlängelt sich mein blut
an mir herunter. und ein lebendiger samtbach
überflutet meine unlust.
bevor sein körper reglos neben meinem ruht -
schweigend in wesenlosen stunden, doch wach:
wir haben es beide schon lange gewusst.

(doris krestan)