Andrzej Sapkowski: "Narrenturm"


Beim "Narrenturm" handelt es sich um einen gut 700-seitigen Roman des 1948 geborenen polnischen Autors Andrzej Sapkowski. Die sprachlich recht gelungene deutsche Übersetzung stammt von Barbara Samborska.

Die vorliegende deutsche Erstausgabe ist im dtv erschienen. Wie vom dtv gewohnt, erhält man ein solide verarbeitetes Taschenbuch, das nicht gleich nach dem ersten Lesen auseinander fällt.

Den Einband zieren zwei mittelalterlich anmutende Bilder, welche einem Gemälde von Krzysztof Boguszwewski entstammen. Der Einband lässt sich aufklappen und gibt eine Landkarte preis, auf der man den verschlungenen Pfaden des Protagonisten Reinmar von Bielau, genannt Reynevan, folgen kann.

Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie. Der Leser sollte sich daher auf ein offenes Ende einstellen.
Wir befinden uns Anfang der 20er Jahre des 15. Jahrhunderts. Junker Reinmar von Bielau, ein schlesischer Medikus von jungen Jahren, hätte sich wohl nicht mit einer verheirateten Frau einlassen sollen. Der gehörnte Ehemann samt Familie ist ihm auf den Fersen. Darüber hinaus spricht Reinmar den Künsten der Kräuterkunde und Magie zu, was wiederum das Interesse der Inquisition weckt.
Überhaupt ist die Zeit sehr unruhig. Die römische Kirche macht sich Gedanken, wie mit den ketzerischen Hussiten umzugehen sei. Ein Kreuzzug ist im Gespräch. Und dann sind da noch die rätselhaften Morde an Geschäftsleuten, die Handel mit den Hussiten treiben (einer davon ist Reynevans Bruder).
Reinmar schafft es, zusammen mit seinen beiden Gefährten, von einer ausweglosen Situation in die nächste zu schlittern. Zumeist ist seine unbesonnene Art schuld an diesen Verwicklungen. Wohl am eindrücklichsten wird er im Buch selbst beschrieben:

"Ich bin ein Dummkopf! Ein Patentdummkopf, ein Dummerjan, ein Kretin, ein Idiot und ein Narr, den man im Narrenturm einschließen sollte! Was ich mir auch ausdenke, erweist sich als der Gipfel der Dummheit, was immer ich auch tue, übersteigt diesen Gipfel noch."

Eine Aussage zu treffen, welchem Genre der Roman zuzurechnen ist, fällt denkbar schwer. Zum größten Teil ist er ein gut geschriebener und recherchierter mittelalterlicher Roman. Darüber hinaus macht das, was neumodisch mit dem Begriff "Fantasy" umschrieben wird, einen nicht unwesentlichen Part des Romans aus. Da gibt es schon mal einen Mörder, der sich in einen Vogel verwandeln kann, Zauber der verschiedensten Arten werden ausgeführt und vieles mehr.
Der Autor verwendet viel historisch belegbares Material und verwebt es mit eigenem Gedankenspiel. Dies in einer Weise, dass dem Leser nicht immer nachvollziehbar ist, was geschichtlich fundiert ist und was frei erfunden. Das spricht zum Einen für den Autor, der hier ein homogenes Ganzes gestrickt hat, zum Anderen sollte man lieber nicht versuchen, den Nachbarn mit einer Anekdote aus dem Leben des Johannes Gutenberg (welcher auch einmal vorkommt) zu beeindrucken. Wer weiß (ich zweifle stark daran), ob das Dargestellte wirklich passiert ist.
Sicherlich kann man sagen, dass dem Werk etwas von einem Schelmenroman innewohnt. Ein Vergleich mit Grimmelshausens "Simplicissimus" drängt sich aber nicht auf. Allein schon, weil Grimmelshausen die Entwicklung seines Helden von Kindesbeinen an beschreibt, und wir unseren Junker Reinmar beim Sex (also doch schon sehr erwachsen) mit der verheirateten Adele von Sterz kennen lernen. Der "Narrenturm" erstreckt sich über einen deutlich kürzeren Lebensabschnitt. Vor allem aber ist meiner Meinung jeder Vergleich mit einem so epochalen Werk wie dem "Abenteuerlichen Simplicissimus" schon von vornherein unangebracht.
"Narrenturm" besticht durch eine gefällige Sprache. Der Roman liest sich unschwer, ist aber gespickt mit einer Unzahl von teils antiquierten Begriffen, wie sie eben in jene Zeit besonders passen. Sapkowski baut immer wieder umfangreiche Aufzählungen historischer Ereignisse oder Personen von meist regionaler Bedeutung ein. Mangels eigener Fachkenntnisse kann zu deren Richtigkeit keine Aussage getroffen werden. Gerade wegen der Mischung aus erfundenem und realem Stoff weiß der Leser nicht, was er für bare Münze nehmen kann.
Mir persönlich war dies oftmals zuviel des Guten. Es drängt sich eher der Eindruck auf, dass der Autor mit seinem bemerkenswerten Geschichtswissen hausieren gehen möchte. Wann immer sich Aufzählungen von Personen, die an irgendwelchen Schlachten teilgenommen haben, über mehrere Zeilen erstreckten, habe ich diese einfach übersprungen. Dem Nachvollziehen der eigentlichen Geschichte war dies nicht schädlich.
Sapkowski dürfte auch ein Kenner und Könner der lateinischen Sprache sein, denn lateinische Redewendungen, Worte, aber auch ganze Verse tauchen immer wieder auf. Und das nicht selten. Vielleicht liest Sapkowski gerne Eco. Gott sei Dank wird hinten im Buch eine Übersetzung geliefert. Mit der Zeit ermüdet man jedoch durch das ständige Nachschlagen, weshalb ich schließlich mit meinen rudimentären Lateinkenntnissen das Auslangen fand und den Rest einfach nicht verstand. War aber kein Problem.
Die dargestellten Eigenschaften des Buches wird der Eine mögen, der Andere vielleicht weniger. Die eklatanteste Schwachstelle an diesem Werk ist meines Erachtens die Art, mit der der Held einer brenzligen Situation nach der anderen entwischt. Mal trifft er zufällig eine junge Frau, die ihm wohlgesonnen ist, obwohl er sie nie zuvor gesehen hat. Das andere Mal steht ein alter Studienkollege bereit, um mit seinen Mannen mehrere Reiter zu erschlagen, dann befreien ihn wiederum seine Weggefährten, ohne nach der vorherigen Trennung genau wissen zu können, wo er sich aufhält. Es kommt auch schon mal vor, dass eine entfernte Verwandte im dunklen Wald zu nächtlicher Zeit auftaucht, um ihm zur Seite zu stehen. Auch ein Zauber, dem man zufällig begegnet, kann zur Abwehr magischer Fledermäuse recht taugliche Hilfe leisten.
Kurzum, ich hatte eher den Eindruck, hier ist weniger das Schicksal am Werk, sondern mehr ein Autor, der die Geschichte irgendwie vorantreiben möchte.

Das Paradoxe an der Sache ist, dass man trotz aller Schwächen (mögen sie für Andere auch Stärken sein), immer gespannt ist, wie es weitergeht. Die mehr als 700 Seiten waren in sehr kurzer Zeit verschlungen. Und wie sich die Abenteuer des Reinmar von Bielau und seiner Freunde im zweiten Band fortsetzen, darauf bin ich sehr gespannt.

Resümierend kann ich daher nur feststellen, dass, wenn mir beim Lesen des Buches nie langweilig war, sondern ich, ganz im Gegenteil, dem Fortgang der Geschichte entgegen fieberte, es sich wohl um einen gelungenen Roman handeln muss. Die Schwächen verschwimmen angesichts der Stärken.
Jedem, der an einem Genremix aus historischem Roman und fantastischem Zauberabenteuer interessiert ist, sei "Narrenturm" ans Herz gelegt. Ich hoffe, wir können uns bald über das Erscheinen der deutschen Erstausgabe des zweiten Bandes freuen.

(MagMaMa; 10/2005)


Andrzej Sapkowski: "Narrenturm"
Übersetzt von Barbara Samborska.
dtv, 2005. 740 Seiten.
ISBN 3-423-24489-5.
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Andrzej Sapkowski ist Literaturkritiker und Schriftsteller. Sein Zyklus über den Hexer Gerald erreicht in Polen inzwischen Millionen-Auflagen und wurde 1998 mit dem Literaturpreis der wichtigsten polnischen Wochenzeitung "Polityka" ausgezeichnet. Die Fortsetzung von "Narrenturm", "Bozy bojownicy" (dt.: "Gottesstreiter"), erschien 2004, beide Bände landeten auf Anhieb auf der Bestsellerliste und wurden mehr als hunderttausend Mal verkauft. Der dritte Band trägt den Titel "Lux perpetua".
Lien zur Netzseite des Autors (in polnischer Sprache): http://www.sapkowski.pl/.

Andrzej Sapkowski im Sandammeer-Interview:

Leseprobe:

Prolog

Das Ende der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein. Obwohl vieles darauf hindeutete, dass es käme.

Die düsteren Prophezeiungen der Chiliasten, die den Weltuntergang ziemlich präzise - nämlich für das Jahr 1420, den Monat Februar und den Montag, der auf den Festtag der heiligen Scholastica folgte - angekündigt hatten, erfüllten sich nicht. Die Tage der Strafe und der Rache, die dem Herannahen des Königreiches Gottes vorangehen sollten, kamen nicht. Obwohl sich die tausend Jahre erfüllt hatten, wurde Satan nicht aus seinem Kerker befreit, und er trat auch nicht hervor, um die Völker an allen vier Enden der Welt zu betören. Weder gingen sämtliche Sünder dieser Welt und alle Feinde Gottes durch Feuer und Schwert, Hunger und Hagel, die Hauer der Bestie, den Stachel des Skorpions zugrunde, noch durch das Gift der Schlange. Vergeblich harrten die Gläubigen der Ankunft des Messias auf dem Tábor, dem Schafberg, auf dem Oreb, Sion und dem Ölberg, vergeblich harrten die quinque civitates, die fünf auserwählten Städte, als die Pilsen, Klattau, Laun, Schlan und Saaz galten, auf die Wiederkunft Christi, wie sie die Prophezeiung Jesajas verkündet hatte. Das Ende der Welt brach nicht herein. Die Welt ging nicht unter und brannte nicht. Zumindest nicht die ganze.

Trotzdem ging es recht kurzweilig zu.

Köstlich, diese Biersuppe, in der Tat. Dick, würzig und reichlich geschmalzt. So eine habe ich lange nicht mehr gegessen. Ich danke Euch, werte Herren, für die Bewirtung, ich danke auch dir, Schankwirtin. Ihr fragt, ob ich ein Bier verachten würde? Nein, gewiss nicht. Wenn Ihr erlaubt, dann mit Vergnügen. Comedamus tandem, et bibamus, cras enim moriemur.

Der Weltuntergang kam also 1420 nicht, auch nicht ein Jahr später, nicht zwei, nicht drei, und auch nicht vier Jahre später. Die Dinge nahmen, wenn ich so sagen darf, ihren gewohnten Verlauf. Die Kriege dauerten an. Die Seuchen mehrten sich, die mors nigra wütete, Hunger breitete sich aus. Der Nächste erschlug und beraubte seinen Nächsten, begehrte dessen Weib und war überhaupt des Menschen Wolf. Den Juden bescherte man von Zeit zu Zeit ein kleines Pogrom und den Ketzern ein Scheiterhäufchen. An Neuheiten hingegen war dieses zu vermelden: Skelette hüpften mit lustigen Sprüngen über die Friedhöfe, der Tod schritt mit seiner Sense über die Erde, der Inkubus stahl sich des Nachts zwischen die zitternden Schenkel der Jungfrauen, und dem einsamen Reiter sprang in der Einöde eine Striege in den Nacken. Der Teufel mischte sich sichtbar in die Alltagsangelegenheiten ein und strich unter den Leuten umher, tamquam leo rugiens, brüllend wie ein Löwe, und Ausschau haltend, wen er verschlingen könnte.

Viele berühmte Leute starben in jener Zeit. Ja gewiss, es wurden auch viele geboren, aber es ist wohl so, dass man die Geburtsdaten in den Chroniken nicht verzeichnet und sich dann auch ums Verrecken keiner daran erinnert, außer den Müttern vielleicht, und Ausnahmen machten wohl nur Neugeborene mit zwei Köpfen oder wenigstens mit zwei Pimmeln. Aber was den Tod anlangt, ja, das ist ein sicheres Datum, wie in Stein gehauen.

Im Jahre 1421, am Montag nach dem Mittfastensonntag Oculi, verstarb in Oppeln nach sechsundsechzig verdienstvollen Jahren Johann, appellatus der Weihwedel, ein Herzog aus dem Geschlecht der Piasten und episcopus Wloclaviensis. Vor seinem Tode hatte er der Stadt Oppeln eine Schenkung von sechshundert Mark gemacht. Es heißt, ein Teil dieser Summe sei, dem letzten Willen des Sterbenden gemäß, an das berühmte Oppelner Hurenhaus "Zur Roten Gundel" gegangen. Die Dienste dieses Liebestempels, der sich hinter dem Kloster der Minderbrüder befand, hatte der Bischof, der ein Lebemann war, bis zu seinem Tode in Anspruch genommen - wenn auch gegen Ende seines Lebens nur mehr als Beobachter.

Im Sommer des Jahres 1422 hingegen - das genaue Datum ist mir entfallen - starb in Vincennes der englische König Heinrich V., der Sieger von Azincourt. Ihn nur knapp zwei Monate überlebend, starb der König von Frankreich, Karl VI., der schon seit fünf Jahren vollkommen verrückt war. Die Krone forderte der Dauphin, Karl, ein, der Sohn jenes Irren. Aber die Engländer erkannten seine Rechte nicht an. Denn seine eigene Mutter, die Königin Isabella, hatte schon längst erklärt, er sei ein Bankert, der außerhalb des Ehebettes mit einem Manne von gesundem Menschenverstand gezeugt worden sei. Da ein Bankert den Thron nicht erben kann, wurde ein Engländer zum rechtmäßigen Herrscher und Monarchen Frankreichs, der Sohn Heinrichs V., der kleine Heinrich, der gerade mal neun Monate alt war. Regent in Frankreich wurde der Oheim des kleinen Heinrich, John Lancaster, der Herzog von Bedford. Dieser hielt gemeinsam mit den Burgundern Nordfrankreich - mit Paris -, den Süden beherrschte der Dauphin zusammen mit den Armagnacs. Zwischen den beiden Reichen heulten die Hunde neben den Leichen auf den Schlachtfeldern.

Im Jahre 1423 aber verstarb am Pfingsttage im Schlosse Peñíscola unweit von Valencia Pedro de Luna, der avignonesische Papst, ein verdammter Schismatiker, der sich bis zu seinem Tode und entgegen den Beschlüssen zweier Konzilien Benedikt XIII. nannte.

Von den anderen, die in jener Zeit starben und an die ich mich noch erinnere, verschied Ernst der Eiserne von Habsburg, Fürst der Steiermark, Kärntens, der Krain, Istriens und Triests. Es starb Johann von Ratibor, Herzog aus Piasten- und P¡rzemysliden-Geschlecht gleichermaßen. Jung verstarb Wenzeslaus, der dux Lubiniensis, es starb Herzog Heinrich, der gemeinsam mit seinem Bruder Johann Herr von Münsterberg war. In der Fremde verschied Heinrich, dictus Rumpoldus, Herzog von Glogau und Landvogt der Oberlausitz. Nikolai Trba verstarb, Erzbischof von Gnesen, ein ehrenwerter und fähiger Mann. In der Marienburg starb Michael Küchmeister, der Hochmeister des Ordens der Allerheiligsten Jungfrau Maria. Auch Jakob PÍczak, genannt Fisch, der Müller von Beuthen, starb. Ha, ich muss zugeben, der ist etwas weniger bekannt und berühmt als die oben Genannten, aber er hat ihnen gegenüber den Vorteil, dass ich ihn persönlich kannte und manchmal mit ihm gebechert habe. Mit den früher Erwähnten ist das irgendwie nie zustande gekommen.

Auch in der Kultur nahmen wichtige Ereignisse ihren Lauf. Es predigte der beseelte Bernhardin von Siena, es predigten Jan Kanty und Johannes von Capestrano, es lehrten Johannes Carlerius de Gerson und Pawel Wlodkowic, Christine de Pisan und Thomas Hemerken a Kempis schrieben gelehrte Werke. Vav¡rinec von B¡rzezová verfasste seine wunderschöne Chronik. Andrej Rubljow malte seine Ikonen, es malte Masaccio, es malte Robert Campin. Jan van Eyck, der Hofmaler Johanns von Bayern, schuf für die St.-Bavo-Kathedrale von Gent seinen "Altar des Mystischen Lammes", ein überaus schönes Polyptychon, das die Kapelle des Jodocus Vyd ziert. In Florenz beendete Meister Pippo Brunelleschi die Errichtung der Kuppel über den vier Schiffen der Kirche Santa Maria dei Fiori. Wir in Schlesien waren auch nicht schlechter - bei uns hat Herr Peter von Frankenstein in der Stadt Neisse den Bau der sehr stattlichen St.-Jakobs-Kirche vollendet. Gar nicht weit von hier, von Militsch, entfernt, wer noch nicht da war und sie noch nicht gesehen hat, dem böte sich jetzt Gelegenheit dazu.

(...)

Ihr wisst doch, werte Herren, woran man erkennt, ob eine Zeit historisch ist? Daran, dass vieles schnell geschieht.

Damals ereignete sich sehr vieles sehr schnell. Der Weltuntergang war, wie gesagt, nicht gekommen. Obwohl vieles darauf hindeutete, dass er kommen würde. Denn es gab - genauso, wie die Prophezeiungen es wollten - große Kriege und große Plagen für das Christenvolk, und viele Männer starben. Es schien, als wolle Gott selbst, dass der Entstehung einer neuen Ordnung der Niedergang der alten vorausginge. Es schien, als nahte die Apokalypse. Als käme die Bestie mit zehn Hörnern aus der Hölle. Als sähe man die vier Reiter im Rauch der Brände und der blutgetränkten Felder. Als ertönten jeden Augenblick die Trompeten und die Siegel würden zerbrochen. Als würde Feuer vom Himmel fallen. Als würde der Stern Wermut auf den dritten Teil der Ströme und auf die Quellen der Wasser fallen. Als würde der irre gewordene Mensch, der die Fußspuren eines anderen auf der Brandstätte erblickte, unter Tränen jene Spuren küssen.

Manchmal war es so schlimm, dass einem, ich bitte um Vergebung, edle Herren, der Arsch auf Grundeis ging.

Das war eine bedrohliche Zeit. Eine böse. Und wenn es Euer Wille ist, so werde ich davon erzählen. Um die Langeweile zu vertreiben, solange der Regen, der uns hier in der Schenke festhält, nicht aufhört.

Ich erzähle, wenn Ihr wollt, von jenen Zeiten. Von den Menschen, die damals lebten, wie auch von jenen, die damals lebten, aber keine Menschen waren. Ich erzähle davon, wie die einen, wie die anderen sich mit dem maßen, was die Zeit ihnen brachte. Mit ihrem Schicksal. Und mit sich selbst.

Diese Geschichte beginnt freundlich und ergötzlich, undurchsichtig und zärtlich - mit einer angenehmen, innigen Liebe. Aber das soll Euch, liebwerte Herren, nicht täuschen.

Lasst Euch dadurch nicht täuschen.

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