Michal Viewegh: "Völkerball"


Sich gegenseitig vom Spielfeld schießen - ein Spiel des Lebens?

Die attraktive Eva aus gebildetem und weltoffenem Haus und die hässliche Hujerová, die von ihrem Vater, einem einfachen Busfahrer, unter schwierigsten Bedingungen allein groß gezogen wurde, sind bereits über vierzig Jahre alt. Ebenso wie der versoffene Tschechischlehrer Tom, der beruflich erfolgreiche Jeff und der exzentrische Gynäkologe Skippy besuchten sie um 1980 gemeinsam ein Prager Gymnasium.

Hujerová verehrt Tom, dieser ist in Eva verliebt und heiratet später eine seiner Schülerinnen, die Eva ähnlich sieht; Eva steht auf ihren Tschechischlehrer und ehelicht doch Jeff. Tom und Jeff wohnen nach ihren Scheidungen bei Skippy, der Eva regelmäßig besucht.

Dieses enge Beziehungsgeflecht der fünf einundvierzigjährigen ehemaligen Mitschüler wird in kurzen Abschnitten dargestellt, die jeweils mit den Vornamen der Hauptpersonen übertitelt sind. Nur die besonders eindrucksvoll geschilderte Hujerová, die ihre mangelnde Beliebtheit in der Klasse vor allem ihrem unvorteilhaften Äußeren zuschreibt, nennen prinzipiell alle nur mit dem Nachnamen. Die unterhaltsamen, fast filmischen Sequenzen, Schlüsselszenen der gemeinsamen Schulzeit und der seither vergangenen Jahre, erzählen teils die fünf Freunde selbst, teils ein ungenannter Autor. Aus diesen verschiedenen Perspektiven und in einem Tonfall, der sich je nach der Hauptperson in nüchterne Ernsthaftigkeit, witzige Selbstironie oder frivolen Sarkasmus wandelt, entsteht ein Mosaik von Lebenswegen und Geschichten um die Themen Liebe und Tod.

Auch der fiktive Autor selbst, der offensichtlich ähnlich lebt wie seine Protagonisten, hat wie diese seine eigenen szenenhaften Auftritte im Buch. Darin beschreibt er, wie sich aus Erlebnissen seiner unmittelbaren Lebenswelt der Roman "Völkerball" entwickelt. Dieser handle "von Menschen, die aus dem Spiel geworfen wurden. Und von denen die sich im Leben gefunden haben." (Seite 234)

Beim gymnasialen Völkerballspiel von den Kapitänen Jeff und Eva, dem augenscheinlichen Traumpaar, nicht in eine Mannschaft gewählt zu werden, grämt Hujerová über Jahre hinweg. Auch die Furcht vor dem Abgeschossenwerden verlässt sie nicht. Doch sie ist die Einzige, die an ihrer Lebenssituation wächst; die anderen vier und weitere immer wieder genannte Mitschüler bleiben Jahrzehnte lang im schulischen Beziehungsspiel verstrickt und schaffen es nicht, ihren lähmenden Abhängigkeiten zu entkommen.

Die gesellschaftliche Entwicklung der vergangenen vierzig Jahre, vom Prager Frühling bis zum EU-Beitritt Tschechiens, schimmert in den Erlebnissen der Protagonisten immer wieder durch, lenkt aber nicht den Verlauf der Lebensgeschichten. Nach einem alkoholreichen Klassentreffen zählt sich Tom zu den Opfern des Kommunismus:

"Das sind wir, [...] Husáks Kinder".
"Bilde dir bloß nichts ein, du Dummkopf", sagt Hujerová brüsk.
Die Tragödie deines Lebens hat mit keinem Regime etwas zu tun." (Seite 233)

Auch der Autor Michal Viewegh gehört zur beschriebenen Generation. Der 1962 Geborene ist heute in Tschechien der meistgelesene und kommerziell erfolgreichste Autor. Nach einem abgebrochenen Wirtschaftsstudium arbeitete er unter anderem als Nachtwächter und studierte später Tschechisch und Pädagogik. Einige Jahre lang war er Lehrer an einer Prager Schule. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat er insgesamt 14 Bücher, darunter einige Bestseller veröffentlicht. Die tschechischen Kritiker zählen ihn nicht zu den Autoren mit großen literarischen Ambitionen. "Völkerball", das tragikomische Buch von der aufgeschobenen Reife einer Generation, könnte literarisches Renommee begründen.

(Wolfgang Moser; 10/2005)


Michal Viewegh: "Völkerball"
(Originaltitel "Vybijena")
Aus dem Tschechischen von Eva Profousová.
Deuticke im Zsolnay Verlag, 2005. 240 Seiten.
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Ein hinreißender Roman über die Liebe, die Literatur und den Leichtsinn: In der Kanzlei des Prager Privatdetektivs Denis Pravda taucht der berühmte Schriftsteller Norbert Cerný auf, der angeblich Fachberatung für einen Roman zum Thema Eifersucht benötigt. Schnell stellt sich heraus, dass er eigentlich wissen will, ob seine um zwanzig Jahre jüngere Freundin Klára treu und somit heiratstauglich ist. Erste Beschattungen bestätigen die absolute Treue. Und so schenkt Cerný seiner Angebeteten die lang ersehnte Reise nach China, sicherheitshalber reist Denis Pravda aber inkognito mit ... (Deuticke) zur Rezension ...
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"Erziehung von Mädchen in Böhmen"

Einem jungen tschechischen Schriftsteller, der sich seinen Lebensunterhalt als unterbezahlter Lehrer verdient, wird ein lukrativer Nebenjob angeboten: Er soll Beata, die zwanzigjährige Tochter eines neureichen Geschäftsmannes, im kreativen Schreiben unterrichten. Aus dem anfänglichen Widerwillen gegen die Nachhilfestunden entwickelt sich beiderseitiges Interesse, und sie verlieben sich. Doch der Schriftsteller hat Frau und Kind, und auch Beatas Vater interveniert heftig. Die Liebe scheitert aber nicht nur an den ungünstigen Bedingungen: Beatas ruhelose Suche nach sich selbst, bei der ihr auch zahlreiche andere Herren zu helfen bereit sind, lässt sich mit dem Lebensentwurf des Schriftstellers nicht in Einklang bringen. Daran ändern auch die Lehrstunden in Erzähltheorie nichts ...
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"Die Liebe eines Vaters"
Als meine Tochter noch klein war, nahm ich mir gelegentlich vor, irgendwann einmal ein Märchenbuch für sie zu schreiben. Aber jedes Jahr habe ich das dann aus verschiedenen Gründen verschoben, und jedesmal habe ich doch etwas ganz anderes zu schreiben begonnen, etwas Ambitioniertes, gewissermaßen als ob Bücher für Erwachsene wichtiger wären als Bücher für Kinder! Schließlich habe ich meine Chance definitiv verpasst: Heute ist meine Tochter fast fünfzehn und liest natürlich längst keine Märchen mehr. Als ich voriges Jahr in Amerika mit der Niederschrift dieses Romans begonnen habe, habe ich begriffen, dass mein alter Vorsatz nun doch Erfüllung finden sollte. Damals war ich zwei lange Monate durch den Atlantischen Ozean von meiner Tochter getrennt, und jeden Tag wurde mir deutlicher und immer deutlicher bewusst, dass es vor allem sie war, für die ich dieses Buch schrieb. Das Ergebnis ist jedoch nicht das ursprünglich geplante Märchenbuch, und bei der Lektüre mag der Leser sogar den Eindruck gewinnen, dass dieses Buch für ein junges Mädchen überhaupt nur beschränkt geeignet ist. Dessen bin ich mir bewusst. Bei der Abfassung des Romans musste ich mich jedoch nach dem richten, was mir meine Großmutter jedesmal gesagt hatte, wenn ich meiner Tochter etwas zum Anziehen kaufen wollte: "Kauf es ihr mindestens um zwei Nummern größer, verstehst Du? Heuer wird es ihr noch ein bisschen zu groß sein, aber das spielt keine Rolle, wichtig ist nur, dass es ihr nächstes Jahr nicht zu klein ist ..."
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"Roman für Frauen"
Die Liebe im dritten Jahrtausend ... mit SMS, Handy und viel Humor. Liebesbriefe auf Werbetafeln der Prager Metro, geschrieben von einem "verzweifelt verliebten A.", gerichtet an seine Exfreundin Marie, inspirierten den tschechischen Kultautor Michal Viewegh zu seinem "Roman für Frauen". Die Erzählerin und Hauptperson ist die 21-jährige Laura. Sie ist Mitarbeiterin in der Redaktion der Frauenzeitschrift "Die ausgeglichene Frau" und beantwortet Leserbriefe. Laura und ihre Freundin Ingrid schlagen sich, jede auf ihre Art, mit dem Problem "Männer & Moderne Beziehungen" herum.
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"Geschichten über Sex und Ehe"
"Zur allfälligen Frage, aus welchen zweifelhaften Beweggründen ich gerade das Thema Sex gewählt habe, möchte ich zuerst kurz einige Zahlen anführen: Laut der Weltgesundheitsorganisation denkt eine Frau im Durchschnitt dreißig Mal am Tag an Sex, und zwar auch im Klimakterium; ein Mann ohne Rücksicht auf das Alter, durchschnittlich alle acht Minuten. Laut Untersuchungen tschechischer Sexologen hat ein Tscheche in seinem Leben im Durchschnitt zwölf Intimpartnerinnen; eine Tschechin hat heutzutage bis zu ihrem neunundzwanzigsten Lebensjahr mehr als sechs Sexualpartner. Vor diesem Hintergrund wage ich nun schon zuzugeben, dass ich das Thema Sex aus mehr oder weniger persönlichen Gründen gewählt habe."
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Leseprobe:

TOM

Mit Zwanzig kann es ganz nett sein, sich die Wohnung mit zwei Gleichaltrigen zu teilen; mit Einundvierzig ist es nicht mehr so lustig.

Manchmal werden Sie nachts vom beginnenden Kater geweckt. Sie wollen den Brand löschen, klettern aus dem Bett und trinken im Badezimmer das gechlorte Wasser direkt aus dem Wasserhahn, weil es keinen Sinn hätte, im Kühlschrank nach Bier oder Mineralwasser zu suchen. Weil Sie zu faul sind, im Dunkeln nach den Pantoffeln zu tasten, bleiben Ihnen an den nackten Fußsohlen hartgewordene Brotkrümel, Paprikachips, abgeschnittene Fußnägel von Skippy, plattgetretene Oliven in Knoblauchsauce und Weiß-Gott-was-noch kleben. Im nächsten Moment rutschen Sie auf den Eurotel-Prospekten aus, die verstreut auf dem Fußboden liegen. (Skippy kauft sich dreimal im Jahr ein neues Handy und einmal im Monat wechselt er die Tarife. Er zählt ständig seine Freiminuten, obwohl er kaum jemand kennt, den er anrufen könnte. Genauso wie ich - mit Freiminuten könnten Skippy und ich ohne Probleme die ganze Wohnung tapezieren.) Aus Eins und Drei ertönt das Schnarchen der beiden Mitbewohner. Nur ein weißes Blatt Papier mit der letzten vergeblichen Putzplanaufstellung leuchtet matt von der Korkpinnwand in den dunklen Flur hinein. Leise machen Sie die Badezimmertür auf, Ihre Hand ertastet die Gummivagina, die Skippy vor zwei Jahren an einem regnerischen Wochenende statt des Lichtschalters installiert hat, Sie schließen die Augen und knipsen das Licht an. Langsam öffnen Sie sie wieder: Am Rande des unglaublich dreckigen Waschbeckens liegen drei Rasierapparate. Der Spiegel darüber ist mit soviel Zahnpasta bekleckert, dass er allmählich wie ein schlechtes abstraktes Gemälde aussieht. Sie drehen den Wasserhahn auf, lassen das Wasser laufen und untersuchen im Spiegel die eigenen Augenringe und Stirnfalten. Das Wasser gluckert im Abflussrohr: In der Stille der nächtlichen Wohnung klingt es viel bedeutender als am helllichten Tag. Wie eine kodierte Nachricht: Geht so, was? Und das ist erst der Anfang, Freundchen.

Ganz neu ist die Botschaft nicht. Vielleicht nicken Sie sogar mit dem Kopf, drehen den Wasserhahn ab und gehen zurück ins Bett. In das eigene Zimmer mit der Nummer Zwei.



EVA

Nach der Scheidung ist sie alleine geblieben.

Damals behaupteten alle, mit Neunundzwanzig und ihrem Aussehen (wie sie diese Worte hasste) fände sie problemlos einen Neuen. Sie sucht aber eigentlich keinen. Einladungen zum Kaffeetrinken oder ins Theater nimmt sie schon an - bloß daraus entwickelt sich nie etwas. Meistens kommt es ihr gleich von Anfang an irgendwie... gezwungen vor. Die Männer sind sehr bemüht, das ist wohl der Fehler. Sie lächelt, beobachtet ihre teuren Krawatten und hört sich eine lustige Geschichte nach der anderen an (Jeff sagt immer, ihr mangelnder Sinn für Humor käme fast einer mentalen Behinderung gleich) und freut sich insgeheim darauf, wie sie nach Hause kommt, Wasser in die Badewanne einlaufen lässt, Mandarinenbadeschaum dazu gibt und sich die neue CD von U2 anhört. Ist das denn so schwer zu verstehen? Die meisten ihrer Freundinnen (geschweige denn Evas Mutter) verstehen es nicht.

Bloß sie kommt nicht dagegen an. Als ob ihre Schönheit die Männer von vornherein ganz schwach machen würde. Eva benutzt das Wort Schönheit mit der gleichen Sachlichkeit, mit der die Reichen über Geld reden - armen Leuten kommt das natürlich eingebildet vor. Aber so ist es nicht. Sie ist nicht eingebildet und Komplimente findet sie eher ärgerlich. Warum um Gotteswillen setzt dieser Mensch ein Gesicht auf, als ob er gerade Amerika entdeckt hätte? Ja, sie ist schön, das weiß sie schon lange - und weiter?

Sie weiß nicht, wie sie es erklären soll. Viele der Männer, die ihr seit der Scheidung Hof machen, bringen allerlei romantische Gesten zustande: Sie schenken ihr Diamantringe, die sie dankend zurück gibt; sie kaufen ihr Flugtickets nach London, die dann aufwändig storniert werden müssen; sie legen ihr das gesamte Leben (inklusive Ehefrau und Kinder) zu Füßen. Sie tun, als ob sie im Begriff wären, alle Brücken hinter sich abzubrechen - vermutlich gehen sie davon aus, dass nur derjenige gewinnt, der das größte Opfer bringt. Manchmal fühlt sie sich wie ein leerstehendes Luxusappartement: Der Höchstbietende kriegt den Zuschlag.

Alles ist so vorausschaubar. Am Anfang quellen sie über vor lauter Selbstbewusstsein, aber wenn sie merken, dass sich an Evas Zurückhaltung kaum etwas ändert, schrumpft die Luftblase plötzlich zusammen. Sie fangen an, Eva wie eine Vorgesetzte zu behandeln, bekommen Angst vor ihr. Sie vergewissern sich nur noch, ob ihr das Essen auch wirklich schmecke, ob alles in Ordnung sei und womit sie ihr noch eine weitere Freude machen können. Sie würden alles tun. Sogar vor ihr auf die Knie fallen. Kann ihr ein solcher Mann imponieren? Es ist so ermüdend. Und lächerlich. Vielleicht hat es Skippy am besten auf den Punkt gebracht: Wir alle haben Schiss vor dir. Sie selbst würde es nie so formulieren (solche Ausdrücke benutzt sie nie), aber es ist etwas daran. Wird denn nie jemand kommen, der vor ihr keinen... Schiss hat?

Ihre Traumbeziehung stellt sie sich ganz anders vor. "Glaubst du, das Leben ist ein Film?", schrie Jeff sie vor der Scheidung an, ganz außer sich vor Wut. Manchmal hat sie einen Traum: Es klingelt und sie öffnet im Morgenmantel die Tür. Draußen steht ein unbekannter Mann; er begrüßt sie mit den Augen. Sie tritt zur Seite, er kommt herein und hilft ihr packen. Sie öffnet die Schränke, holt Kleiderbügel mit Kleidern heraus und er legt sie in die Koffer. Keiner von ihnen sagt etwas. Ihre Tochter Alice schaut sie fragend an, aber Eva bedeutet ihr, alles sei in bester Ordnung. Der Mann schließt die Koffer, greift nach dem größeren und nimmt Alice an die Hand. Eva trägt den zweiten Koffer. Ohne Eile gehen sie zum Auto hinunter und der Mann fährt sie in sein Haus...

Das lässt sich alles so schwer erklären. Das ist alles eine Frage der Kommunikation, sagte Jeff immer.

"Rede mit mir! Kommuniziere! Wie soll ich denn auf deine geheimnisvollen weiblichen Gefühle achten, wenn du nicht mal willens bist, sie mir zu beschreiben? Wer soll sich verdammt noch mal in dir auskennen?"


Alice wirft Eva vor, dass sie morgens immer mehr Zeit im Badezimmer verbringt. Vielleicht stimmt das auch, Eva schaut nicht auf die Uhr. Die Liste der verschiedensten kosmetischen Mängel, die jeden Morgen zu behandeln oder zumindest abzudecken sind, nimmt nach Vierzig mit einer solchen Geschwindigkeit zu, dass es Eva langsam beunruhigt. Mit Achtzehn brauchte sie für die Morgentoilette nicht einmal fünf Minuten: Sie putzte die Zähne, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und benutzte die erstbeste Creme, die auf dem Waschbecken lag, dann bürstete sie nur noch kurz die Haare - und den ganzen Tag lang erzählten alle, wie schön sie war. Wenn sie am Samstag morgen zum gemeinsamen Frühstück in die Küche kam, leuchtete Vaters Gesicht jedes Mal vor stolzer Freude auf. Manchmal fand es Eva der Mama gegenüber richtig taktlos. Ab und zu legte Vater sogar die Zeitung zur Seite und schaute Eva zu, wie sie die Küchenmaschine zusammenschraubte, um sich aus drei gelbgrünen kubanischen Apfelsinen einen frisch gepressten Saft zu machen.

"Kaum zu glauben, dass wir etwas dermaßen Schönes in diesem schmuddeligen Bungalow auf der Makarská gezeugt haben, nicht wahr, Alenka?", sagte er immer.

Dann erhob er sich, schob die Tochter sanft zur Seite und baute die Orangenpresse selbst auf.

"Ja, kaum zu fassen." Evas Mutter lächelte.

"So schmuddelig war es dort auch wieder nicht," flüsterte sie Eva zu. "Das denkt sich Papa nur aus..."

Eva hat das Gefühl, als ob sich das Ganze erst gestern abgespielt hätte. Heute verbringt sie im Badezimmer eine volle Stunde und kaum hat sie die Küche betreten, sagt Alice zu ihr, sie sollte sich unbedingt die Zähne weißen lassen und gegen Augenringe helfe grüner Beuteltee am besten.

"Und wenn du dir wirklich vorgenommen hast, auf jegliche Frisur zu pfeifen, dann binde dir doch ein Kopftuch um!"

Manchmal kommt ihr vor, dass ihre Tochter genauso redet wie Tom.

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